© GLOBAL 2000 - AKW Mochovce
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AKW Mochovce-Enthüllungen: 125.000 Menschen fordern Baustopp

GLOBAL 2000 veröffentlicht neue Fotos vom Zustand der Baustelle

Gestern wurden Gerüchte bekannt, dass das slowakische AKW-Bauprojekt Mochovce 3 um mehrere Monate verzögert und um weitere hunderte Millionen teurer wird. Die Betreibergesellschaft Slovenske Elektrarne ignoriert weiterhin alle Aufrufe zu Transparenz und baut unter Hochdruck weiter an der Anlage, die seit 34 Jahren in Bau und Umbau ist. Die slowakische Atomaufsicht UJD wiegelt ab und relativiert die Aussagen von mehreren am Bau beteiligten Ingenieuren, die sich an die Öffentlichkeit gewandt hatten.

"Mit uns fordern bereits 125.000 Menschen einen sofortigen Baustopp für das Chaos-Projekt Mochovce 3", sagt Reinhard Uhrig, Atom-Sprecher von GLOBAL 2000. "Wir begrüßen die beginnenden Aktivitäten der österreichischen Bundesregierung und des Parlaments, das sich gestern im Umweltausschuss zu einer klaren und starken Vorgehensweise gegen die Inbetriebnahme des veralteten und verpfuschten Reaktors ausgesprochen hat. Kanzler Kurz sollte die Mochovce-Inbetriebnahme zur Chefsache machen - und in einem nationalen Schulterschluss verhindern."

Nach Ansicht der leitenden Ingenieure, die sich letzte Woche an GLOBAL 2000 und an die Öffentlichkeit gewandt haben, trägt die slowakische Atomaufsicht UJD, die das Atom-Projekt seit zehn Jahren begleitet und kontrollieren soll, die Verantwortung für den Zustand der Baustelle. "Wir veröffentlichen heute weitere Fotos von 2018, die klar belegen, was auch die Vereinigung der Betreiber von Atomanlagen WANO dokumentiert hat: die Baustelle ist weiterhin nicht unter Kontrolle, dies führt zu den immer neuen Problemen und Verzögerungen - und zur weiteren Komplexität und Unsicherheit der Anlage", betont Uhrig. "Wir hoffen, dass in der derzeitigen Aufbruchsstimmung in der Slowakei nach dem dramatischen Mafia-Mord an Journalist Jan Kuciak 2018 und der Präsidentinnen-Wahl auch eine Revision der Atomaufsicht denkbar ist, die seit Jahrzehnten eng mit der Atom-Betreibergesellschaft verbunden ist."

GLOBAL 2000 fordert einen sofortigen Baustopp der Anlage und internationale, unabhängige und transparente Kontrollen davon, was in Mochovce gebaut wurde - und in welcher Qualität.

Petition an Bundeskanzler Kurz www.global2000.at/stopp-mochovce


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /