© stux Stefan Schweihofer- pixabay.com
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2018: Oberösterreich von Rekordtemperatur besonders betroffen

2019 muss eine entschlossene Klimaschutzoffensive angegangen werden

2018 hat in Oberösterreich gezeigt, was kommt, wenn aus der aktuellen Klimakrise eine Klimakatastrophe werden würde: Immer neue Rekordtemperaturen, immer extremere Witterung, Dürre und schwere Schäden.

Seit wenigen Tagen liegen die Jahreswerte 2018 der ZAMG für Österreich und Oberösterreich vor. 2018 war in Österreich das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen vor 252 Jahren, die Jahresmitteltemperatur liegt um 1,8 °C über dem langjährigen Durchschnitt. Im Ranking der wärmsten Jahre seit Beginn der Messungen liegen nur aktuelle Jahre vorne: nach 2018 war 2014 das zweitwärmste Jahr, gefolgt von 2015, 1994, 2016, 2002 und 2000.

Oberösterreich war 2018 von Rekordtemperatur besonders betroffen

In Linz etwa liegt der Jahreswert um 2,2 °C über dem langjährigen Durchschnitt, in Freistadt um 1,7 °C, am Feuerkogel um 2 °C, in Ried im Innkreis um 2,2 °C, in Bad Ischl um 2,1 °C. Der Sommer hat heuer - gefühlt von vielen - bereits Anfang April begonnen und ist erst im November zu Ende gegangen.

Extreme Trockenheit - enorme Schäden

Oberösterreich war auch von der extremen Trockenheit besonders stark betroffen. Vor wenigen Tagen ergaben die Prognosen der ZAMG für 2018 in Linz ein Rekordminus an Niederschlag um 38 %, in Ried im Innkreis um 31 %, in Bad Ischl um 33 %, in Kremsmünster um 20 % und in Freistadt um 15 %.



Damit sind in Summe enorme Schäden entstanden. Nach den aktuellen Berechnungen müssen wir von einer Gesamtsumme von über 150 Millionen Euro ausgehen. Klimaschutz-Landesrat Rudi Anschober: „Wenn Österreich und die Staatengemeinschaft insgesamt so untätig wie bisher bleiben, dann wird dieses Jahr 2018 nur ein kleiner Vorgeschmack sein, was uns und vor allem unseren Kindern droht. Dann wird aus der aktuellen Klimakrise eine Klimakatastrophe werden. Mit immer höheren Temperaturen, immer extremerem Wetter und immer höheren Schäden.“

„Nicht mehr alles ist vermeidbar, daher arbeitet das Klimaschutzressort auch an einem umfassenden Programm für die Klimaanpassung - dieses wird aktuell auf Basis der Erfahrungen des heurigen Jahres überarbeitet, damit wir die Schäden so gering wie nur möglich halten“, sagt Anschober

Jetzt braucht es eine entschlossene Klimaschutzoffensive

„Am wichtigsten ist, dass auf das erste Jahr der Klimakrise nun der Beginn einer echten Klimaschutzoffensive folgt - mit massiven Einsparungen an Emissionen der Treibhausgase in allen Bereichen. Vor allem im Verkehr durch einen drastischen Ausbau des öffentlichen Verkehrs, im Bereich der Energie durch einen raschen Ausstieg aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern und damit einer starken Beschleunigung der Energiewende, durch ein rasches Streichen der Milliarden an klimaschädigenden Subventionen und durch eine umfassende ökosoziale Steuerreform, die Klimaschutz finanziell belohnt und klimaschädigendes Verhalten verteuert“, fordert Oberösterreichs Klimaschutz-Landesrat einen ehrlichen und ambitionierten Neubeginn für den Klimaschutz.

Anschober: „Wir sollten das Erreichen der Pariser Klimaziele - für Österreich sind das zumindest 36 % weniger Emissionen an Treibhausgasen bis 2030 - auch als Vorrang in die Bundesverfassung festschreiben.“ Wie die gesamte Umweltbewegung wartet Anschober in den kommenden Tagen mit hohem Interesse auf die Endversion des „Nationalen Klima- und Energieplans“, den die Bundesregierung zum Erreichen der Klimaziele zu Jahreswechsel an Brüssel übermitteln muss.

„Wir werden diese Darstellung der konkreten geplanten Maßnahmen in den nächsten Wochen in Ruhe analysieren. Ende Jänner werde ich dann die Umweltbewegung nach Linz einladen - damit wir gemeinsam den österreichischen Klimaplan bewerten. Diese Bewertung und ihr Ergebnis werden ausschlaggebend dafür sein, wie wir gemeinsam den Druck auf die Bundesregierung verstärken wollen. Die nächsten Wochen werden entscheidend sein“, sagt Anschober.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /