© Avtar Kamani  pixabay.com
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E-Wirtschaft: Katowice muss klare Richtung für künftige Klimapolitik aufzeigen

Oesterreichs Energie fordert Konkretisierung von Maßnahmen für alle Sektoren

Oesterreichs Energie, die Interessenvertretung der österreichischen E-Wirtschaft begrüßt die von der EU-Kommission vorgestellte Strategie zur langfristigen Reduktion von Treibhausgasen in der EU bis 2050 im Vorfeld der kommenden Woche in Katowice beginnenden Klimakonferenz. "Die Stoßrichtung, die seitens der EU-Kommission mit ihrer Langfriststrategie für die kommenden Verhandlungen vorgegeben wird, ist grundsätzlich richtig, wir hätten uns aber einen konkreteren Rahmen für die Einbeziehung sämtlicher Sektoren gewünscht", erklärte Leonhard Schitter, Präsident von Oesterreichs Energie.

Oesterreichs Energie verweist darauf, dass die Energiewirtschaft derzeit den Löwenanteil an der Reduktion von Treibhausgasemission zu schultern habe, ohne die substanzielle Einbeziehung der gesamten Wirtschaft seien die angestrebten Ziele allerdings nicht realistisch. Schitter: "Strom aus erneuerbaren Energien ist der Königsweg zur Reduktion der Treibhausgasemissionen und wir brauchen deshalb eine massive Beschleunigung der Elektrifizierung aller Bereiche vor allem im Wärme- und Verkehrssektor. Zusätzlich muss eine Verstärkung der Sektorkopplung zur Mobilisierung von Effizienzreserven und zur Stärkung der Versorgungssicherheit beitragen." Das seien die wesentlichen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Dekarbonisierungsprozess. "Die Energieversorger haben eine Schlüsselfunktion in der Erreichung der Klimaziele, es muss aber gezielte Unterstützungsmaßnahmen zur Transformation der Energieerzeugung, -Verteilung und -Nutzung geben", so Schitter.

Regelwerk für Klimaziele

Bei der Klimakonferenz in Katowice geht es darum, die vereinbarten Klimaziele von Paris durch ein gemeinsames Regelwerk ("Rulebook") auch in entsprechende Maßnahmen zu gießen. Die EU-Kommission möchte mit ihrer Langfriststrategie dazu beitragen, dass die EU auch weiterhin ein Vorreiter bei den globalen Klimaschutzmaßnahmen sein kann. Schitter: "Innerhalb der EU hat insbesondere Österreich eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz, denn es konnte seine CO2-Emissionen in der öffentlichen Strom- und Wärmeerzeugung seit 1990 entkoppeln." Trotz des Anstiegs des Stromverbrauchs um 48 Prozent im Zeitraum 1990 bis 2016 sind die Emissionen der öffentlichen Kraft- und Fernwärmewerke um rund 44 Prozent gesunken.

Die Zeit für konkrete Entscheidungen drängt, denn das Regelwerk muss noch in diesem Jahr fertig werden, damit das Pariser Klimaabkommen ab dem Jahr 2020 umgesetzt werden kann. Die Treibhausgasemissionen sind zudem laut dem UN-Umweltprogramms (UNEP) im Jahr 2017 erstmals wieder gestiegen. Sie erreichten die Wirkung von 53,5 Gigatonnen CO2, hieß es in dem kürzlich publizierten "Emissions Gap Report 2018". Der Report zeigt zudem auf, dass es keine Anzeichen dafür gebe, dass die Emissionen nach dem neuen Rekord wieder sinken würden, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen würden. Schitter: "Es ist keine Frage, ob die Dekarbonisierung kommt, sondern nur wann und wie. Österreichs E-Wirtschaft unterstützt die österreichische Ratspräsidentschaft bei den Bemühungen um eine zukunftsweisende Position der Gemeinschaft für die Klimakonferenz in Katowice."

Quelle: Oesterreichs Energie


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /