© moritz320- pixabay.com
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Welterschöpfungstag: Unsere Erde braucht eine Pause

Umweltschutzorganisation fordert Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel - Radikaler Kurswechsel in Ressourcenpolitik ein Muss

Am 1. August ist die natürliche Kapazität der Erde für das Jahr ausgeschöpft - ab sofort verbrauchen wir mehr als unser Planet 2018 an nachwachsenden Rohstoffen geben kann. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnt: Noch nie war der sogenannte Welterschöpfungstag so früh im Jahr. In Österreich könnte das Datum allein durch weniger Straßenverkehr um fünf Tage nach hinten verschoben werden. Anlässlich des Welterschöpfungstags ruft Greenpeace deshalb dazu auf, das Auto öfter stehen zu lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel zu wechseln.

"Verkehr ist einer der größten Klimakiller. Ein Drittel der heimischen, klimaschädlichen CO2-Emissionen stammen aus dem Auspuff. Unsere Erde braucht eine Pause davon: Allein wenn wir die Hälfte des Personen- und Güterverkehrs in Österreich von der Straße auf die Schiene verlagern, verschiebt sich der Welterschöpfungstag um fünf Tage nach hinten", erklärt Adam Pawloff, Klima- und Energiesprecher von Greenpeace in Österreich. Nicht nur der Umwelt täte dieser Schritt gut: Verkehrsbedingte Abgase und Feinstaub schaden auch unserer Gesundheit. Greenpeace fordert daher, E-Mobilität zu fördern, Radwegenetze auszubauen und ein attraktives, leistbares Angebot für den öffentlichen Verkehr zu schaffen. Gleichzeitig warnt die Umweltschutzorganisation davor, auf falsche Lösungen zu setzen: "Treibstoffe aus Pflanzen, sogenannte Agrotreibstoffe, verursachen rund doppelt so viele Treibhausgase wie herkömmlicher Diesel. Werden sie aus Palmöl hergestellt, sind sie sogar drei Mal klimaschädlicher, denn dann werden riesige Regenwaldfläche zerstört und seltene Tiere wie der Orang-Utan ausgerottet. Daran ändern auch Palmöl-Zertifikate nichts", meint Pawloff.

Auch klimaschädliche Maßnahmen wie Tempo 140 auf heimischen Autobahnen kritisiert Greenpeace scharf: "Tempo 140 sorgt für deutlich mehr Abgase. Das verpestet die Luft und zerstört unsere Natur.” Stattdessen müsse die Regierung massiv in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs investieren. "Nur wenn das Angebot auf Bus und Bahn attraktiv ist, werden die Menschen vom Auto auf Öffis umsteigen. Damit können wir viele Arbeitsplätze schaffen und deutlich weniger Ressourcen verbrauchen”, so Pawloff.

Greenpeace ist Teil des Global Footprint Networks, das seit 1969 den Welterschöpfungstag berechnet. Der 1. August ist der bisher früheste Zeitpunkt seit Beginn der Berechnung. In Österreich liegt der Welterschöpfungstag sogar noch weiter vorne als im internationalen Durchschnitt: nämlich am 13. April.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /