Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz lebt

USA und Russland blockieren vergeblich

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat das Ergebnis des Klimagipfels in Kanada als einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung begrüßt. Regierungen von über 180 Staaten einigten sich Freitag Nacht auf eine Weiterentwicklung des Kyoto-Protokolls in den nächsten Jahren. Die Blockadeversuche der USA und Russlands scheiterten.

Markus Steigenberger, Vertreter des BUND in Montréal: ‘Die auf dem Klimagipfel in Montréal erzielten Ergebnisse zeigen, dass das Kyoto-Protokoll lebt und wir darauf aufbauen können. Aber vor dem Hintergrund der immensen Bedrohung durch den Klimawandel gleicht das Tempo der Verhandlungen eher dem Gang einer lahmen Ente. Die progressiven Staaten, und allen voran die EU, müssen jetzt dringend einen Gang hoch schalten. Montréal hat nur die Tür aufgestoßen."

Bei den Verhandlungen sei besonders die widersprüchliche Rolle der USA im Klimaschutz deutlich geworden. Während Bundesstaaten, Städtebündnisse und Industrieverbände in den USA mittlerweile ambitionierten Klimaschutz betrieben und engagierte Projekte vorweisen könnten, versuche die Bush-Regierung jeden Fortschritt nach Kräften zu verhindern.

Markus Steigenberger: ‘Das Verhalten der US-Delegierten war ungeheuerlich: Beleidigungen, Verzögerungstaktiken und Türen schlagen kennt man sonst eher aus dem Studentenparlament. Ähnlich destruktiv verhielt sich die russische Delegation, die noch in der letzten Nacht die Verhandlungen stundenlang aufhielt. Dass die anderen Staaten sich davon nicht haben beeindrucken lassen, ist ein wichtiges Zeichen. Damit ist endgültig klar: Wenn wir die USA wieder ins Boot holen wollen, müssen wir die Bush-Regierung links liegen lassen und andere US-amerikanische Initiativen unterstützen.’

Auf der Klimakonferenz in Montréal vom 28.11. bis 9.12. waren über 10.000 Teilnehmer aus 190 Staaten anwesend. Neben einem Fahrplan für die Weiterentwicklung des Kyoto-Protokolls wurden auch die letzten noch ausstehenden Beschlüsse für dessen Umsetzung gefasst. So wurden etwa der Clean Development Mechanism, die Joint Implementation und das Compliance Regime angenommen.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /