Zukunftsforum SHL warnt vor Förderstopp und fordert Reformen für erfolgreiche Wärmewende
Wien – Ein möglicher Förderstopp bei Heizungsmodernisierungen wäre ein Rückschritt für Klimaschutz, Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit. Die unabhängige Interessenvertretung für Heizungsmodernisierungen fordert daher gezielte Reformen und klare rechtliche Rahmenbedingungen statt pauschaler Kürzungen.
„Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten sind Investitionen in eine nachhaltige Wärmeversorgung ein Gewinn auf allen Ebenen: Sie kurbeln die Konjunktur an, entlasten sozial Schwächere und leisten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz“, betont das Zukunftsforum SHL. Ein Förderstopp hingegen würde Projektabbrüche, Planungsunsicherheit und den Verlust von Arbeitsplätzen in der Bau- und Wärmewirtschaft zur Folge haben – während Österreichs Klimaziele in weite Ferne rücken.
Prioritäten für die neue Legislaturperiode
Mit Blick auf die neue politische Periode fordert das Zukunftsforum klare Schwerpunkte:
Förderungen neu ausrichten: Förderprogramme müssen fortgeführt und verbessert werden. Besonders alte fossile Heizsysteme (über 15 Jahre) bieten enormes CO₂-Einsparpotenzial und sollten prioritär ersetzt werden. Das bewährte Programm „Sauber Heizen für Alle“ muss weiterlaufen, um einkommensschwache Haushalte zu unterstützen. „Leistbares Wohnen braucht leistbares Heizen“, so das Forum.
Miet- und Wohnrecht modernisieren: Im mehrgeschossigen Wohnbau kommt die Wärmewende kaum voran. Oft blockieren einzelne Mieter:innen notwendige Sanierungen. Das Zukunftsforum fordert, dass Heizungsmodernisierungen als Erhaltungsmaßnahmen gelten – damit sie auch ohne einstimmige Zustimmung umgesetzt werden können. Mietzuschläge für Vermieter:innen sollen gedeckelt, aber erlaubt sein, gekoppelt an ein Bonus-Malus-System, das tatsächliche Heizkosten berücksichtigt.
Bürokratie abbauen – Praxis stärken: Uneinheitliche Vorschriften und hoher Verwaltungsaufwand bremsen die Umsetzung der Wärmewende. Das Forum fordert vereinfachte Genehmigungen für Wärmepumpen und den Zugang zu bestehenden Datenquellen für Installateur:innen. So kann effizienter gearbeitet und unnötiger Mehraufwand vermieden werden.
Erfolge, auf die aufgebaut werden kann
Für die vergangene Legislaturperiode kann das Zukunftsforum SHL auf zentrale Erfolge zurückblicken:
Die Förderprogramme „Raus aus Öl und Gas“ und „Sanierungsbonus“ lösten rund 7,4 Mrd. Euro an Investitionen aus und sparten jährlich über 1,28 Mio. Tonnen CO₂ ein.
Das Programm „Sauber Heizen für Alle“ wurde erfolgreich etabliert – inklusive einer Zwischenfinanzierungsmöglichkeit für einkommensschwache Haushalte.
Der hydraulische Abgleich im mehrgeschossigen Wohnbau wird weiterhin gefördert – eine Initiative des Zukunftsforums.
Die maximale Vorlauftemperatur bei Wärmepumpen wurde praxisgerecht angehoben – auf Initiative der Installateur:innen.
Der Handwerkerbonus wurde erneut eingeführt.
Kleine Maßnahmen – große Wirkung
„Mit praxistauglichen Maßnahmen kann auch bei begrenzten finanziellen Mitteln viel erreicht werden“, so das Zukunftsforum. Der Fokus liege auf Effizienz, Zielgenauigkeit und einer tragfähigen gesetzlichen Basis für die Dekarbonisierung der Raumwärme. Die kritische Budgetlage könne so zur Chance werden – für eine moderne, sozial gerechte und klimafreundliche Wärmepolitik.
Über das Zukunftsforum SHL
Das Zukunftsforum SHL vereint die Bundes- und Landesinnungen der österreichischen Installateur:innen, den Sanitär- und Heizungsgroßhandel sowie führende Unternehmen der Branche. Als unabhängige Informationsplattform repräsentiert es einen Wirtschaftszweig mit rund 6,2 Mrd. Euro Umsatz und 34.000 Beschäftigten – und setzt sich für eine nachhaltige, leistbare und faire Wärmezukunft in Österreich ein.
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