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Zu wenig öffentliche Verbindungen: Mehrheit pendelt weiterhin mit dem Auto

02.11.2025

AutoScout24-Umfrage zeigt: Fehlende Alternativen im öffentlichen Verkehr halten viele vom Umstieg ab

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© Ralf Kunze pixabay.com / Verkehr
Trotz Klimazielen und wachsendem Umweltbewusstsein bleibt das Auto in Österreich das wichtigste Verkehrsmittel für den täglichen Arbeitsweg. Laut einer aktuellen Umfrage von AutoScout24 pendeln 54 Prozent der Berufstätigen und Auszubildenden mit dem eigenen Pkw. Damit liegt der Wert zwar leicht unter dem kurzfristigen Hoch des Vorjahres (59 Prozent), aber weiterhin auf stabilem Niveau.

Besonders bemerkenswert: Ein Fünftel der Befragten nutzt das Auto heute häufiger als noch vor ein bis zwei Jahren – Tendenz steigend. Der Trend zeigt sich vor allem bei jungen Erwachsenen (34 Prozent) und Familien mit Kindern (30 Prozent). In Wien liegt der Anteil sogar bei 40 Prozent.
 

Öffentlicher Verkehr bleibt zu oft keine echte Option 

Die Studie zeigt deutlich, warum das Auto für viele alternativlos ist: 39 Prozent der Befragten geben an, dass es kein ausreichendes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln gibt. Für 35 Prozent sind zu viele Umstiege nötig, unzureichende Betriebszeiten oder fehlende Direktverbindungen machen den Arbeitsweg zusätzlich mühsam. Wer außerhalb der Hauptverkehrszeiten arbeitet oder in Regionen mit schwacher Infrastruktur lebt, greift daher notgedrungen zum Autoschlüssel.

„Auch wenn der Anteil der Autopendlerinnen und -pendler in Österreich leicht zurückgegangen ist, bleibt das Auto für viele der bequemste und praktikabelste Weg zur Arbeit oder Ausbildung“, erklärt Nikolaus Menches, Country-Manager von AutoScout24 in Österreich. „Zeitgewinn, Flexibilität, Komfort und fehlende Alternativen im öffentlichen Verkehr zählen weiterhin zu den Hauptmotiven.“
 

Zeit und Flexibilität schlagen Umweltbewusstsein 

56 Prozent der Befragten sagen, dass sie mit dem Auto deutlich schneller ans Ziel kommen als mit Bus oder Bahn. 49 Prozent schätzen die größere Flexibilität – keine Fahrpläne, keine Wartezeiten. Gerade in ländlichen Regionen ist der öffentliche Verkehr oft keine realistische Option, um pünktlich zur Arbeit zu kommen.

Viele kombinieren den Arbeitsweg zudem mit anderen Erledigungen: 32 Prozent verbinden den täglichen Weg mit Einkäufen oder Freizeitaktivitäten. Gute Parkmöglichkeiten (29 Prozent) und schlechtes Wetter (25 Prozent) sind weitere Gründe für den Griff zum Autoschlüssel.
 

Bequemlichkeit wird zum neuen Motiv 

Neben den strukturellen Problemen zeigt die Studie auch eine kulturelle Dimension: 19 Prozent der Befragten geben offen zu, aus Bequemlichkeit lieber mit dem Auto zu fahren. In Wien ist dieser Wert besonders hoch – fast jede oder jeder Zweite (48 Prozent) nutzt den Wagen heute öfter „aus reiner Bequemlichkeit“ als noch vor ein bis zwei Jahren.

Auch die Zuverlässigkeit öffentlicher Verkehrsmittel wird kritisch gesehen: 16 Prozent empfinden sie als zu unpünktlich oder unzuverlässig. Weitere 11 Prozent nennen fehlende Job- oder Ausbildungsangebote in Wohnortnähe als Grund für die tägliche Autofahrt.
 

Fazit: Ohne Ausbau der Öffis kein Umstieg in Sicht 

Die Zahlen zeigen klar: Solange öffentliche Verbindungen unzureichend ausgebaut sind, bleibt der Pkw das Rückgrat des Pendelns in Österreich. Der Wunsch nach Flexibilität, Pünktlichkeit und direkter Anbindung überwiegt – und ohne attraktive Alternativen werden viele auch künftig lieber fahren als fahren lassen. 


 

Über die Umfrage:
Für die Trendstudie hat Integral Markt- und Meinungsforschung im Jänner 2025 im Auftrag von AutoScout24 500 österreichische Autobesitzer:innen zwischen 18 und 69 Jahren online befragt.

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02.11.2025 | Autor*in: Doris Holler-Bruckner
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