Wiener Elektro Tage 2025: Europas Autoindustrie im Zeichen der Transformation
Die zentrale Frage lautete: „Ist Europa fit für die Zukunft?“ Denn auch wenn die europäische Autoindustrie bei der E-Mobilität bereits vorne mitfährt - 4 der 5 meistverkauften E-Autos in Europa stammen aktuell aus dem Volkswagen-Konzer - ist klar: Der globale Wettbewerb schläft nicht. China und die USA investieren massiv, während Europa Gefahr läuft, den entscheidenden Moment zu verpassen.
Pötsch betonte, dass es jetzt darum gehe, die Transformation nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch und sozial abzusichern. „Der Weg zur Klimaneutralität 2035 muss nicht neu definiert, sondern neu kalibriert werden“, so Pötsch. Wichtig sei ein realistischer Fahrplan, der geopolitische Krisen ebenso berücksichtige wie die Bedürfnisse der Kunden.
Karin Tausz, Geschäftsführerin der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), verwies auf den wachsenden Druck, Ladeinfrastruktur und Rahmenbedingungen in Europa deutlich schneller auszubauen. „Es reicht nicht, dass Modelle verfügbar sind – die Menschen brauchen Vertrauen in die Alltagstauglichkeit“, so Tausz. Auch elektrische Nutzfahrzeuge und die Logistik seien Teil der Lösung.
Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, stellte klar: „Wir wollen den Wandel nicht nur mitgestalten, wir wollen ihn anführen.“ Mit einem Marktanteil von 28 Prozent bei vollelektrischen Fahrzeugen in Europa sieht sich Volkswagen als Vorreiter – doch Blume warnte: „Es ist in der aktuellen Situation nicht realistisch, dass Europa schon ab 2035 ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge haben wird. Es braucht einen Übergang, aber keinen Stillstand.“
Die Wiener Elektro Tage 2025, die noch bis 28. September auf dem Wiener Rathausplatz laufen, zeigen, wie groß das Potenzial der E-Mobilität ist: 50 Modelle von 22 Herstellern, darunter 10 Österreich-Premieren, machen die Vielfalt erlebbar. Gleichzeitig wird deutlich: Europa muss die richtigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen jetzt setzen. Nur so kann der Kontinent im Rennen um die Mobilität der Zukunft vorne bleiben und seine Rolle als starker, innovativer Wirtschaftsstandort sichern.
Denn wie Blume betonte: „Europa hat alles, was es braucht – die Menschen, die Ideen, die Unternehmen. Jetzt kommt es darauf an, entschlossen zu handeln.“