Wien: Pilotprojekt zur CO2-neutralen Baustelle
Wien - Auf zwei gemeinsamen Baustellen der Stadt Wien - Wiener Wasser und der Stadt Wien - Straßenverwaltung und Straßenbau erfolgte im März der Startschuss für ein spannendes Pilotprojekt. Auf einer Länge von insgesamt ca. 400 m verlegt die PORR im Auftrag der Stadt die Leitungen der bestehenden Wasserversorgung neu - und zwar ausschließlich mit elektrisch angetriebenen Baugeräten. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden von der Technischen Universität Wien im Auftrag der Wirtschaftskammer Wien erfasst. Sie fließen in die Forschung rund um die CO2-neutrale Baustelle ein. Erste Ergebnisse werden mit dem Abschluss der ersten Baustelle Ende Mai erwartet.
Für sämtliche Bauarbeiten kommen nur Elektrogeräte zum Einsatz
Zwei Standorte im 14. Bezirk sind Schauplatz des Projekts: Am Waldweg und in der Alpengartenstraße werden im Auftrag der Stadt Wien - Wiener Wasser von März bis voraussichtlich August 2025 jeweils ca. 200 m an Wasserrohren im Zuge des Rohrnetz-Sanierungsprogramms erneuert, um die Versorgung mit frischem Hochquellwasser langfristig sicherzustellen. Im Anschluss erfolgt die Wiederherstellung der Oberfläche im Auftrag der Stadt Wien.
Für sämtliche Bauarbeiten kommen ausschließlich Elektrogeräte zum Einsatz, wie etwa ein Bagger, eine Tandem-Vibrationswalze, ein Asphaltfertiger sowie fünf E-Fahrzeuge. So wird nicht nur weniger CO2 ausgestoßen, sondern auch die Lärmbelastung für die Anrainer*innen minimiert. Die im Einsatz befindlichen Container werden außerdem mit Öko-Strom versorgt.
PORR CEO Karl-Heinz Strauss sieht darin einen wichtigen Schritt zur Reduktion der Emissionen auf den Baustellen. Die PORR treibt zum Beispiel derzeit erfolgreich den Rollout ihrer Photovoltaikanlagen voran - heuer werden 11 neue Anlagen auf Dächern und Freiflächen installiert. Weitere wichtige Maßnahmen zur CO2-Reduktion sind die Verwendung von Recyclingbaustoffen und der Einsatz von LEAN Construction und Digitalisierung zur Optimierung der Prozesse. So werden beide Pilotbaustellen in Penzing mit Betonrecycling vom PORR Standort Wien Simmering verfüllt.
„In Wien wird bereits viel Forschung zu diesem Thema betrieben, doch jetzt erfolgt erstmals die praktische Umsetzung einer CO2-neutralen Baustelle“, sagt Margarete Kriz-Zwittkovits, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Wien. Die WK Wien hat bei der TU Wien das Monitoring und die wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojekts beauftragt. Besonders soll dabei die baubetriebliche Eignung der elektrischen Geräte und die allgemeinen Arbeitsprozesse erforscht werden. Dabei fällt besonders die Meinung des gerätebedienenden Personals ins Gewicht. Erste Ergebnisse werden mit dem Abschluss der ersten Baustelle Ende Mai erwartet.