Wasserstoff-FAKTEN: Im PKW kein Zukunftsthema
Elektroautos haben in der Zwischenzeit viele Vorteile:
Effizienz: Elektroautos sind in der Regel effizienter als Wasserstoffautos, da sie weniger Energieverluste haben.
Ladeinfrastruktur: Es gibt deutlich mehr Ladestationen für Elektroautos als Wasserstofftankstellen.
Kosten: Das Aufladen eines Elektroautos ist oft günstiger als das Betanken eines Wasserstoffautos.
Als Nachteil wird von manchen die Ladezeit genannt, denn das Aufladen eines Elektroautos kann länger dauern als das Betanken eines Wasserstoffautos. Ein Praxistest vor einiger Zeit von einem uns bekannten Redakteur zeigte auf, dass auch beim Wasserstoffauto das Tanken länger als nur wenige Minuten dauern kann, wenn davor gerade ein Fahrzeug betankt wurde. Die Reichweite von Elektroautos verbessert sich immer mehr und neue Batterietechnologien machen E-Fahrzeuge mit über 1000 km Reichweite möglich: Der Lucid Air mit 960 km Reichweite, der Mercedes EQS mit über 800 km und weitere E-Fahrzeuge, die alle über 700 km Reichweite anbieten zeigen schon heute, wohin es gehen kann. Damit relativiert sich die angeblich weit größere Reichweite von Wasserstoffautos beachtlich:
Aktuell sind der Toyota Mirai mit bis zu 650 km und der Hyundai Nexo mit bis zu 666 km am Markt. Was abschreckt ist auch der hohe Preis.
Nachteile:
Effizienz: Die Herstellung und Speicherung von Wasserstoff ist energieintensiv und weniger effizient als die direkte Nutzung von Strom.
Infrastruktur: Es gibt viel weniger Wasserstofftankstellen als Ladestationen für Elektroautos.
- Kosten pro 100 km: Etwa 10-18 €
- Verbrauch: Durchschnittlich 1 kg Wasserstoff pro 100 km
- Preis pro kg Wasserstoff: Etwa 9-13,85 €
- Kosten pro 100 km: Etwa 3,5-9,27 €
- Verbrauch: Durchschnittlich 15-20 kWh pro 100 km
- Preis pro kWh Strom: Etwa 0,20-0,52 €
Elektroautos sind also in der Regel nicht nur bei der Anschaffung billiger, sie sind auch günstiger im Betrieb als Wasserstofffahrzeuge, da die Kosten pro 100 km niedriger sind.
Was noch gegen Wasserstoff im Auto spricht, hat das Umweltinstitut München gut zusammengefasst:
"Wasserstoff kann eine wichtige Rolle im Klimaschutz spielen, aber nur, wenn er sparsam eingesetzt und nachhaltig hergestellt wird. Um Fehlinvestitionen zu vermeiden, muss sich die Bundesregierung klar gegen die Herstellung und den Import von fossilem Wasserstoff aussprechen. Gleichzeitig müssen die erneuerbaren Energien massiv ausgebaut werden und die Nutzung von Wasserstoff auf solche Bereiche beschränkt werden, in denen es keine effizienteren Techniken gibt. Denn sonst droht die Hoffnung auf sauberen Wasserstoff am Ende die Nutzung fossiler Rohstoffe zu verlängern." Das gilt genauso für Österreich.
Sich also auf Wasserstoffimport zu fokussieren und damit weiterhin auf Abhängigkeit zu setzen ist einfach der falsche Weg!
PS: Die Kosten für den Aufbau einer Tankstelleninfrastruktur für Wasserstofffahrzeuge, sind außerdem weit über jener für den Ausbau von Schnellladeinfrastruktur.
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