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Wärme aus Biomasse bleibt Spitze

28.07.2025

Bioenergie war auch 2024 die wichtigste erneuerbare Wärmequelle in Deutschland

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© Umweltbundesamt / FNR

Bioenergie war mit einem Anteil von über 80 Prozent auch 2024 der Hauptlieferant erneuerbarer Wärme in Deutschland. Wichtigster Bioenergieträger ist Holz; der Beitrag von Biogas und Biomethan hat sich seit 2010 mehr als verdoppelt. Das geht aus den Zahlen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik beim Bundesumweltamt hervor.
 

Wärme aus Holz dominiert
 

Erneuerbare Wärme trägt in Deutschland derzeit mit rund 18% zur Wärmeversorgung bei und wird vor allem aus fester Biomasse,  insbesondere aus Scheitholz, Holzpellets und Holzhackschnitzeln, erzeugt. Sie kommen nicht nur in Öfen und Kesseln privater Haushalte zum Einsatz, sondern auch in größeren Gebäuden und an Wärmenetzen von Kommunen, Unternehmen, Stadtwerken und Energieversorgern. Neben Energieholz werden auch Stroh, Miscanthus und sogenannte Paludi-Biomasse aus wiedervernässten Mooren genutzt.
 

Feinstaubemissionen gehen zurück
 

Feinstaubemissionen in Deutschland sind seit Jahrzehnten stetig rückläufig und so auch die Emissionen aus den Holzfeuerungen. Technischer Fortschritt bei Effizienz und Emissionen von Holzheizungen, angereizt durch strenge Emissionsregelungen sowie Förderprogramme für besonders emissionsarme Holzheizungen, haben diese Entwicklung begünstigt.

Hersteller von Pelletheizungen, Hackschnitzel- und Scheitholzkesseln haben in den letzten Jahren enorme Fortschritte in Sachen Effizienzsteigerung und Emissionsminderung gemacht.
 

Kaskadennutzung mit Rest- bzw. Altholzverbrennung am Ende der Kette
 

Ergebnisse aus dem Monitoring der Holzverwendung in Deutschland belegen, dass in großen Biomasseanlagen der Energieversorger und Industrieunternehmen bis zu 87 % Altholz und Restholz aus Kaskadennutzung für die Erzeugung von Strom und Prozesswärme sowie Fernwärme zum Einsatz kommen. Auch in den Holzheizungen und Heizwerken im Bereich Gewerbe, Handel und Dienstleistungen sowie Kommunen kommt überwiegend Wald- und Industrierestholz sowie Energieholz aus der Landschaftspflege zum Einsatz. 

Beim Energieholzeinsatz in privaten Haushalten liegt der Anteil von Holzsortimenten aus Kaskadennutzung bei rund 50 %. Der Einsatz von Waldholz, meist als Scheitholz aus eigenem Waldbesitz oder von Selbstwerbern als Waldrestholz/Kronenholz in Kommunal- und Landeswald gewonnen, erfolgt in den Kamin- und Kachelöfen sowie Scheitholzvergasern der privaten Haushalte. Mit Holzpellets kommt in zunehmender Menge ein Energieholzprodukt in privaten Haushalten zum Einsatz, das besonders effizientes und emissionsarmes Heizen mit Holz ermöglicht.
 

Nachhaltige Waldbewirtschaftung und Holzverfügbarkeit
 

Auch Waldholz wird weiterhin Bestandteil des Biomasseaufkommens zur Energiegewinnung bleiben. Holzentnahme im Wald geschieht zum einen aufgrund der forstlichen Eingriffe beim Umbau bestehender, nicht standortgerechter Wälder in klimastabilere Mischbestände. Dabei fällt neben hochwertigem Stammholz auch Durchforstungs- und Restholz an, das nicht als Bauholz oder zur industriellen Weiterverarbeitung geeignet ist. Zum zweiten verursachen Kalamitätsereignisse ein jährliches Schadholzaufkommen, dessen anderweitige Nutzung etwa aus Gründen der Holzqualität oder des Logistikaufwands wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Zum dritten bieten Kleinprivatwaldbesitzer, die aufgrund zu geringer Holzmengen nicht die Säge- und Holzwerkstoffindustrie beliefern, Waldenergieholz an.
 

FNR-Datenbank gibt Überblick zu Holzheizungen auf dem Markt
 

Die Marktübersicht Holzheizungen der FNR  ( heizen.fnr.de/heizen-mit-holz/marktuebersicht-holzheizungen) bietet laufend aktualisierte, neutrale und übersichtliche Informationen zu über 1.000 Biomasseanlagen für Pellets, Scheitholz und Hackschnitzel von rund 50 Anbietern. Nutzer können Produktdaten von Pelletöfen und verschiedenen Holzheizkesselmodellen nach Hersteller und Leistung recherchieren. 

Biomasseanlagen in Wohngebäuden können Fördermittel im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen über den KfW-Zuschuss Nr. 458 erhalten. Aktuelle Listen der förderfähigen Anlagen veröffentlicht weiterhin das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). 
 

Speicherfähige Biomasse für die „kalte Dunkelflaute“ 
 

In der Nutzung regional nachhaltig verfügbarer Ressourcen und der Kombination verschiedener erneuerbarer Energieträger liegen große Chancen für eine sichere und preisstabile Wärmeversorgung. Bei Heizungssystemen mit Wärmespeicher und in Wärmenetzen können mehrere erneuerbare Wärmeerzeuger wie Solarthermie-, Umweltwärme- und Biomasseanlagen gekoppelt werden. Die Biomasse spielt hier ihre Stärken als günstiger und saisonal speicherbarer Energieträger aus und deckt dabei insbesondere in kalten Wintermonaten die Spitzenlasten ab, springt aber auch zuverlässig in Dunkelflauten ein, wenn erneuerbarer Strom für Wärmepumpen aus Sonne und Wind knapp ist.
 

Wärme aus Biogas und Biomethan legt zu
 

Der Einsatz von Biogas, Biomethan und Klärgas für erneuerbare Wärme hat an Bedeutung gewonnen. Zudem wird biogener Abfall z. B. in städtischen Müllheizkraftwerken zur Energieerzeugung genutzt. Der Einsatz von flüssigen Biobrennstoffen, etwa als Bioheizöl, hat eine vergleichsweise geringe Bedeutung. Wichtige Optionen neben Biomasse sind Solarthermie, Geothermie und Umweltwärme einschließlich der mit erneuerbarem Strom betriebenen Wärmepumpen.

Hintergrund:

Das Klimaschutzgesetz, das Gebäudeenergiegesetz und das Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (Wärmeplanungsgesetz) setzen den Rahmen für das Erreichen der Klimaneutralität im Jahr 2045. Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunen sind damit aufgefordert, Maßnahmen zur Energieeinsparung sowie zur Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energieträger umzusetzen.


Zur Erreichung der politischen Ziele werden Wärmenetze bzw. Gebäudenetze für erneuerbare Wärme und die Errichtung von erneuerbaren Wärmeerzeugern, darunter auch Biomasseanlagen bzw. Holzheizkessel, aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (Einzelmaßnahmen, BEG-EM) und der Bundesförderung für Wärmenetze mit Zuschüssen bzw. Darlehen zu attraktiven Konditionen gefördert (www.bafa.de, www.kfw.de).

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