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Wachsender Widerstand gegen Tiefseebergbau: Treffen der Meeresbodenbehörde muss Umwelt und Klima an erste Stelle setzen

29.07.2024

Die Mitgliedstaaten der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) treffen sich diese Woche in Jamaika.

© Jamie_Thornt pixabay.com /Bohrinsel
© Jamie_Thornt pixabay.com /Bohrinsel
Die Mitgliedstaaten der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA), welche die Aktivitäten im Zusammenhang mit mineralischen Ressourcen am Meeresboden organisiert und kontrolliert, treffen sich vom 29. Juli bis 2. August zur ISA-Versammlung in Kingston, Jamaika.
OceanCare ist äusserst besorgt über die irreversiblen Schäden, die der Tiefseebergbau verursachen kann, insbesondere in Bezug auf Unterwasserlärmverschmutzung.
Bislang unterstützen 27 Staaten die Forderung von Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Finanzwelt und Zivilgesellschaft nach einem Moratorium, einer vorsorglichen Pause oder einem Verbot des Tiefseebergbaus.
Seit dem 15. Juli führt der ISA-Rat auf der Tagung der Meeresbodenbehörde in Kingston, Jamaika, die Diskussion über die umstrittene mögliche Praxis des Tiefseebergbaus fort. Heute endet das Treffen des Rates. Nun richtet sich die Aufmerksamkeit auf die vielbeachtete ISA-Versammlung, die vom 29. Juli bis 2. August tagt. Die Versammlung ist das oberste Gremium der Meeresbodenbehörde. Ihr gehören alle 168 Vertragsstaaten (und die Europäische Union) des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen (UNCLOS) an.
OceanCare ist weiterhin äusserst besorgt über die irreversiblen Schäden, die der Tiefseebergbau verursachen kann, insbesondere in Bezug auf die Lärmbelastung unter Wasser. Lärm stört die lebenswichtige akustische Kommunikation, das Verhalten und die Orientierung der Meeresbewohner.
Es gibt noch kaum wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, was der Planet verlieren würde, sollte der Tiefseebergbau genehmigt werden. Den Regierungen fehlen wissenschaftliche Informationen, um verantwortungsvoll fundierte Entscheidungen in Bezug auf diese spekulative Rohstoffgewinnung treffen zu können. Führende Wissenschaftler:innen warnen bereits davor, dass ein Verlust der biologischen Vielfalt unvermeidlich, umfangreich und höchstwahrscheinlich irreversibel sein könnte.
Johannes-Alexander Müller, Ocean Policy Expert bei OceanCare, kommentiert:
"Die ISA-Mitgliedstaaten sollten keine übereilten Entscheidungen treffen, wenn es um die Zukunft eines der empfindlichsten Ökosysteme der Welt geht. Neben potenziell äußerst zerstörerischen Umweltauswirkungen könnte der Tiefseebergbau inmitten einer globalen Klimakrise auch eine der wichtigsten Kohlenstoffsenken des Planeten zerstören. Auf der bevorstehenden Tagung der ISA-Versammlung sollten sich die Mitgliedstaaten an der Diskussion über eine allgemeine Politik zum Schutz und für die Erhaltung der Meeresumwelt beteiligen und diese aktiv unterstützen. Diese Debatte ist längst überfällig und stellt eine einmalige Gelegenheit dar, auf ein Moratorium für den Tiefseebergbau hinzuarbeiten. Die Versammlung sollte für die kommenden vier Jahre auch eine:n Generalsekretär:in wählen, welche:r einen vorsorglichen Ansatz unterstützt und der bzw. die bei der ISA das Wohl der gesamten Menschheit und die Gesundheit der Ozeane ins Zentrum stellt.”
Der internationale Widerstand gegen den Tiefseebergbau nimmt zu: Parlamentarier:innen aus aller Welt, indigene und zivilgesellschaftliche Gruppen, Groβunternehmen und Finanzinstitute sowie über 750 wissenschaftliche und politische Expert:innen aus mehr als 44 Ländern haben sich für einen vorsorglichen Ansatz ausgesprochen. Derzeit haben die Regierungen von 27 Staaten ihre Unterstützung für ein Moratorium, eine vorsorgliche Pause oder ein Verbot angekündigt.
Das Abkommen zum Schutz wandernder wildlebender Tierarten (CMS), dem derzeit 133 Vertragsparteien angehören, hat sich diesen Forderungen angeschlossen und Anfang des Jahres eine Resolution verabschiedet. Diese fordert die CMS-Vertragsparteien dazu auf, vorerst keinen Tiefseebergbau zu betreiben oder zu unterstützen, bis ausreichend solide wissenschaftliche Informationen vorliegen, die sicherstellen, dass der Tiefseebergbau keine negativen Auswirkungen auf wandernde Meeresarten, deren Beutetiere und marine Ökosysteme hat. Auch der Internationale Seegerichtshof (ISGH) hat kürzlich in seinem Gutachten zum Klimawandel die Notwendigkeit der Anwendung des Vorsorgeprinzips sowie des Ökosystemansatzes bekräftigt.
Mit der kürzlich lancierten internationalen Petition Because Our Planet Is Blue fordert OceanCare ein weltweites Moratorium für den Tiefseebergbau, das solange aufrechterhalten wird, bis ein umfassendes wissenschaftliches Verständnis der Tiefseeökosysteme vorliegt, und belegt, dass die Umwelt vor gefährlichen Auswirkungen geschützt und Schäden an der Flora und Fauna der Tiefsee verhindert werden können. Die Staaten sollen den Tiefseebergbau in ihren nationalen Gewässern nicht genehmigen und mit Investitionen das Recycling von Mineralien fördern, die im Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft nachweislich eine Schlüsselrolle spielen. Anstatt den Ozean zu plündern, müssen Entscheide gefällt werden, die neue Technologien fördern, welche weniger kritische Mineralien verwenden, die Lebensdauer von Produkten und Materialien verlängern und die Produktnachfrage reduzieren.
Greenpeace erklärt dazu: "Die ISA erweckt 30 Jahre nach ihrer Gründung den Eindruck, ihren Aufgaben nicht gewachsen zu sein. Grund dafür ist auch ihre Leitung. Internationale Beamte vergleichen den amtierenden Generalsekretär Michael Lodge mit einem Industrie-Lobbyisten, Mitgliedstaaten kritisieren lückenhafte Finanzberichte und fordern mehr Transparenz. Das zeigt, dass Generalsekretär Lodge nicht vertrauenswürdig ist. "
Greenpeace-Meeresexpertin Daniela Herrmann sagt: "Die Internationale Meeresbodenbehörde hat jetzt die Chance, sich zu entwickeln. Anstatt sich in endlosen Diskussionen zu verlieren, muss die ISA ihrer Verpflichtung nachkommen und die Tiefsee samt ihrer einzigartigen Biodiversität schützen. Dafür sind eine neue Leitung und die unter anderem von Deutschland vorgeschlagene allgemeine Grundsatzregelung zum Schutz der Meeresumwelt dringend notwendig. "
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29.07.2024 | Autor*in: holler
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