VILLAGE IM DRITTEN: Größtes Erdsondenfeld Österreichs wird fertiggestellt

Größtes Erdsondenfeld Österreichs
Vor rund zwei Jahren haben die Bohrungen für insgesamt 500 Erdwärmesonden gestartet, die ein wesentlicher Bestandteil des Energiekonzepts sind. Aktuell werden die letzten Sonden gesetzt, bevor die Hochbauarbeiten der dritten Bauetappe starten. Die Erdwärmesonden reichen jeweils 150 Meter tief und ermöglichen die Nutzung des Erdreichs zum Heizen im Winter und zur Temperierung beziehungsweise Kühlung im Sommer. Die Sonden werden über Leitungen zum größten Anergienetz Österreichs zusammengeschlossen, das die Erdwärme zu den Gebäuden transportiert. Konkret heißt das, dass die Erdwärme mit 5 °C bis 19 °C über die Sonden in die hauseigenen Wärmepumpen gelangt, die die Temperatur zum Heizen weiter erhöhen. Der Strom für die Wärmepumpen kommt dabei unter anderem direkt von den Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Gebäude. Alle Gebäude sind außerdem auch an das Fernwärme- und Stromnetz angebunden, um sowohl die Versorgungssicherheit an sonnenarmen oder sehr kalten Tagen zu garantieren als auch das Warmwasser zu liefern.
Klimafreundliches Gesamtkonzept
Für die Heizung der Wohnungen kommen Flächenheizsysteme, wie zum Beispiel Fußbodenheizungen oder Bauteilaktivierung zum Einsatz. Diese Systeme benötigen nur niedrige Vorlauftemperaturen, damit können die Wärmepumpen noch effizienter betrieben werden. Im Sommer wird die überschüssige Wärme aus den Gebäuden geführt und mittels Sonden im Erdreich gespeichert. Während des Winters wird diese Wärme wieder aus dem Boden geholt und mittels Wärmepumpe für die Heizung verwendet. Ein Großteil der Heizenergie kann damit aus lokalen Ressourcen gewonnen werden. Zusätzlich wird Abwärme, welche den Gebäuden im Sommer entzogen wird, für die Produktion von Warmwasser verwendet.
Gesamtprojekt VILLAGE IM DRITTEN
Entwickelt wird das aus 22 Baufeldern bestehende VILLAGE IM DRITTEN von der ARE als Quartiersentwicklerin gemeinsam mit dem wohnfonds_wien und der Stadt Wien. Fünf Baufelder realisiert die ARE gemeinsam mit UBM Development. Das neue Stadtviertel entsteht bis 2027 auf einem rund elf Hektar großen Areal.
Der zentrale, etwa zwei Hektar große Park im Herzen des Quartiers stellt einen erholsamen Rückzugsort dar, bietet aber genauso Sport- wie Spielmöglichkeiten und hat eine positive Wirkung auf die gesamte Nachbarschaft. Darüber hinaus werden alle nicht begehbaren Dächer sowie einige der Fassaden begrünt. Neben einer nahezu autofreien und fahrradfreundlichen Gestaltung des Quartiers tragen außerdem Nahversorger, Kinderbetreuung, Schulen und Büros zu kurzen Wegen in der Stadt und somit einem umweltschonenden Umgang mit Ressourcen bei.
Das Projekt wird aus Mitteln der Umweltförderung des BMLUK gefördert .