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VCÖ–Studie: Verlagerungspotenzial vom Lkw auf die Donausschifffahrt ist groß!

28.05.2004

Lkw–Verkehr entlang der Donau droht sich bis 2015 zu verdoppeln – der Wachau droht Lkw–Lawine!

Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen droht bis zum Jahr 2015 entlang der Donau eine Verdoppelung des Lkw–Verkehrs, wie eine heute veröffentlichte VCÖ–Studie zeigt. Der VCÖ warnt, dass der Wachau ohne Gegenmaßnahmen eine Lkw–Lawine droht. Die VCÖ–Studie zeigt auch, dass der Güterverkehr verstärkt von der Straße auf die Donau verlagert werden kann.
Dies ist vor allem durch Modernisierungsmaßnahmen bei den Schiffsflotten und bei den Informationsleitsystemen sowie durch mehr Kostenwahrheit im Lkw–Verkehr zu erreichen. Die Klimaschutzbilanz des Schiffes ist vier Mal besser als jene des Lkw.
"Die Donauschifffahrt ist im Vergleich zum Lkw–Verkehr deutlich ökologisch träglicher. Abgasbelastung und die volkswirtschaftlichen Kosten sind um ein Vielfaches niedriger. Eine Verlagerung der Güter vom Lkw auf das Schiff ist im Donaukorridor zu forcieren", fasst Studienautor DI Martin Blum die Ergebnisse der aktuellen VCÖ–Studie zusammen.
Die heute veröffentlichte VCÖ–Studie zeigt, dass der Güterverkehr entlang der Donau in den kommenden Jahren stark zunehmen wird. Die VCÖ–Studie macht deutlich, dass ohne Gegenmaßnahmen der Wachau eine Lkw–Lawine droht. "Die einzigartige Wachau darf nicht im Lkw–Verkehr ersticken", fordert VCÖ–Experte Blum rasche Maßnahmen gegen den zunehmenden Lkw–Verkehr.
Die Daten der VCÖ–Studie im Detail: Bis zum Jahr 2015 wird die von Lkw, Bahn und Schiff im Donaukorridor transportierte Gütermenge um 74 Prozent von 54 Millionen auf rund 94 Millionen Tonnen steigen. Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen wird sich der Lkw–Transport auf 50 Millionen Tonnen verdoppeln, während die auf dem Schiff transportierte Menge nur um ein Viertel steigt. "Der Anteil des Schiffs am Güterverkehr würde von derzeit 22 Prozent auf 17 Prozent sinken", betont VCÖ–Experte Blum.
"Die Schifffahrt droht an Anteilen zu verlieren, obwohl schon derzeit die Transportkapazität nur zu 15 Prozent ausgelastet ist. Die Stärken der Schifffahrt müssen besser genutzt werden", fordert VCÖ–Studienautor Blum. So kann auf einem Schubverband die Gütermenge von 148 Lkw transportiert werden. Die Klimabilanz des Schiffes ist vier Mal besser als jene des Lkw. Pro Tonnenkilometer betragen die CO2–Emissionen beim Lkw im Durchschnitt 188 Gramm, beim Schiff nur 47 Gramm. Auch die externen Gesundheits–, Infrastruktur– und Unfallkosten für die Allgemeinheit sind beim Schiff niedriger, wie ein Beispiel des VCÖ zeigt. Ein Lkw–Transport von Budapest nach Köln verursacht mit 178 Euro pro Tonnenkilometer zweieinhalb mal so
hohe externe Kosten für die Allgemeinheit wie ein Transport auf der Donau (73 Euro).
Die VCÖ–Studie zeigt, dass die Donauschifffahrt durch die Modernisierung der
Schiffsflotten, die Umsetzung des Informationssystems DoRIS auf der gesamten Donau und der Einrichtung von Container–Liniendiensten um mindestens 25 Prozent mehr transportieren kann als heute. "Der Gütertransport auf der Donau kann unter Rücksichtsnahme auf die Natur stark erhöht werden. Bei der Umsetzung des Flussausbaus sind die ökologischen Kriterien einzuhalten", betont VCÖ–Experte Blum.

Daten:

Lkw–Verkehr entlang der Donau in Österreich droht sich zu verdoppeln:
Jahr 2000:
Lkw: 25 Millionen Tonnen
Bahn: 17 Millionen Tonnen
Schiff: 12 Millionen Tonnen
Jahr 2015
Lkw: 50 Millionen Tonnen (plus 100 Prozent)
Bahn: 18 Millionen Tonnen (plus 65 Prozent)
Schiff: 16 Millionen Tonnen (plus 25 Prozent)
Quelle: ÖIR, VCÖ 2004
Klimabilanz von Schiff vier Mal besser als von Lkw
CO2–Emissionen in Gramm pro Tonnenkilometer
Lkw: 188 Gramm
Schiff: 47 Gramm
Quelle: UBA, VCÖ 2004

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28.05.2004 | Autor*in: holler
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