VCÖ: Ohne Änderung der EU–Wegekostenrichtlinie wird der Semmering beim Lkw–Verkehr zum zweiten Brenner!
VCÖ (Wien, 30. Oktober 2003) – Der Lkw–Verkehr über den Semmering wird sich
bis zum Jahr 2010 mehr als verdreifachen, wenn die derzeitigen Pläne der EU
umgesetzt werden. Das zeigen Berechnungen des VCÖ. Der VCÖ fordert, dass
Österreich stärker auf Änderungen der so genannten EU–Wegekostenrichtlinie
drängt. In dieser Richtlinie wird unter anderem die Lkw–Maut innerhalb der
EU geregelt. Der VCÖ fordert in Österreich einen stärkeren Ausbau der
Schiene und eine Anhebung des Preises für Diesel zumindest auf EU–Niveau.
„Das drohende Ende des Transitvertrages muss zu Ersatzmaßnahmen sowohl in
Österreich als auch auf EU–Ebene führen. Doch der derzeitige Entwurf der
EU–Wegekostenrichtlinie ist alles andere als eine Maßnahme, um das
ungebremste Wachstum des Lkw–Verkehrs in den Griff zu bekommen. Österreich
muss in Brüssel ein stärkeres Lobbying zur Verbesserung der
EU–Wegekostenrichtlinie führen„, betont DI Wolfgang Rauh vom
VCÖ–Forschungsinstitut.
Der VCÖ hat untersucht, welche Folgen ein Ende des Transitvertrages und eine
Umsetzung der derzeit geplanten EU–Wegekostenrichtlinie für Österreich
hätte. Alarmierendes Ergebnis der VCÖ–Untersuchung: Der Lkw–Verkehr würde
vor allem in Ostösterreich massiv zunehmen. Den Semmering werden im Jahr
2010 fast 1,9 Millionen Lkw im Jahr überqueren, also mehr Lkw als heute den
Brenner überqueren!
Die geplante EU–Wegekostenrichtlinie bringt nicht mehr Kostenwahrheit im
Lkw–Verkehr. Die von den Lkw verursachten Umwelt– und Gesundheitskosten
dürfen nicht in die Mauthöhe einberechnet werden. Zudem kritisiert der VCÖ,
dass die Lkw–Maut nach EU–Plänen nur auf hochrangige Straßen eingehoben
und, dass nur ein minimaler Teil der Mauteinnahmen für den Ausbau der
Schiene verwendet werden darf. „Österreich muss sich stärker für eine
Änderung der EU–Wegekostenrichtlinie einsetzen„, fordert VCÖ–Experte Rauh.
Der VCÖ fordert zudem Maßnahmen auch in Österreich. „Die Steuern auf
Diesel–Treibstoff sind in Österreich deutlich niedriger als im
EU–Durchschnitt. Laut Wirtschaftsministerium kostet ein Liter Diesel in
Österreich im Durchschnitt 71 Cent, im EU–Durchschnitt 83 Cent, in Italien
87 Cent und in Deutschland 88 Cent. Niedrige Dieselpreise bringen mehr
Lkw–Verkehr„, betont VCÖ–Experte Rauh. Auch der massive Autobahnausbau in
Österreich erhöht den Lkw–Verkehr. „Neue Autobahnen verhindern nicht nur
eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene, sie
bewirken das genaue Gegenteil„, spricht sich VCÖ–Experte Rauh für einen
stärkeren Ausbau der Schiene und für Einsparungen bei den Straßenbauvorhaben
der Regierung aus.
Lkw–Verkehr in Ost–Österreich nimmt massiv zu:
2010
Semmering*:
2002: 490.000
2010: 1.884.000
A4 Ostautobahn Bruck/Leitha:
2002: 680.000
2010: 2.165.000
A1 Westautobahn St. Pölten:
2002: 2.400.000
2010: 4.000.000
Quelle: bmvit, VCÖ 2003
* Wenn Bahn nicht ausgebaut wird.
Rückfragen: VCÖ–Kommunikation, Christian Gratzer, Tel. (01) 893 26 97,
(0699) 1893 26 95.
bis zum Jahr 2010 mehr als verdreifachen, wenn die derzeitigen Pläne der EU
umgesetzt werden. Das zeigen Berechnungen des VCÖ. Der VCÖ fordert, dass
Österreich stärker auf Änderungen der so genannten EU–Wegekostenrichtlinie
drängt. In dieser Richtlinie wird unter anderem die Lkw–Maut innerhalb der
EU geregelt. Der VCÖ fordert in Österreich einen stärkeren Ausbau der
Schiene und eine Anhebung des Preises für Diesel zumindest auf EU–Niveau.
„Das drohende Ende des Transitvertrages muss zu Ersatzmaßnahmen sowohl in
Österreich als auch auf EU–Ebene führen. Doch der derzeitige Entwurf der
EU–Wegekostenrichtlinie ist alles andere als eine Maßnahme, um das
ungebremste Wachstum des Lkw–Verkehrs in den Griff zu bekommen. Österreich
muss in Brüssel ein stärkeres Lobbying zur Verbesserung der
EU–Wegekostenrichtlinie führen„, betont DI Wolfgang Rauh vom
VCÖ–Forschungsinstitut.
Der VCÖ hat untersucht, welche Folgen ein Ende des Transitvertrages und eine
Umsetzung der derzeit geplanten EU–Wegekostenrichtlinie für Österreich
hätte. Alarmierendes Ergebnis der VCÖ–Untersuchung: Der Lkw–Verkehr würde
vor allem in Ostösterreich massiv zunehmen. Den Semmering werden im Jahr
2010 fast 1,9 Millionen Lkw im Jahr überqueren, also mehr Lkw als heute den
Brenner überqueren!
Die geplante EU–Wegekostenrichtlinie bringt nicht mehr Kostenwahrheit im
Lkw–Verkehr. Die von den Lkw verursachten Umwelt– und Gesundheitskosten
dürfen nicht in die Mauthöhe einberechnet werden. Zudem kritisiert der VCÖ,
dass die Lkw–Maut nach EU–Plänen nur auf hochrangige Straßen eingehoben
und, dass nur ein minimaler Teil der Mauteinnahmen für den Ausbau der
Schiene verwendet werden darf. „Österreich muss sich stärker für eine
Änderung der EU–Wegekostenrichtlinie einsetzen„, fordert VCÖ–Experte Rauh.
Der VCÖ fordert zudem Maßnahmen auch in Österreich. „Die Steuern auf
Diesel–Treibstoff sind in Österreich deutlich niedriger als im
EU–Durchschnitt. Laut Wirtschaftsministerium kostet ein Liter Diesel in
Österreich im Durchschnitt 71 Cent, im EU–Durchschnitt 83 Cent, in Italien
87 Cent und in Deutschland 88 Cent. Niedrige Dieselpreise bringen mehr
Lkw–Verkehr„, betont VCÖ–Experte Rauh. Auch der massive Autobahnausbau in
Österreich erhöht den Lkw–Verkehr. „Neue Autobahnen verhindern nicht nur
eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene, sie
bewirken das genaue Gegenteil„, spricht sich VCÖ–Experte Rauh für einen
stärkeren Ausbau der Schiene und für Einsparungen bei den Straßenbauvorhaben
der Regierung aus.
Lkw–Verkehr in Ost–Österreich nimmt massiv zu:
2010
Semmering*:
2002: 490.000
2010: 1.884.000
A4 Ostautobahn Bruck/Leitha:
2002: 680.000
2010: 2.165.000
A1 Westautobahn St. Pölten:
2002: 2.400.000
2010: 4.000.000
Quelle: bmvit, VCÖ 2003
* Wenn Bahn nicht ausgebaut wird.
Rückfragen: VCÖ–Kommunikation, Christian Gratzer, Tel. (01) 893 26 97,
(0699) 1893 26 95.