Städte setzen Zeichen: Europas Kommunen wollen Klimaschutz und soziale Infrastruktur stärken
Brüssel – Europas Städte stehen bereit für die große Transformation. Laut einer aktuellen EIB-Umfrage 2025 unter Kommunen planen 56 Prozent der befragten Städte in der EU, in den nächsten drei Jahren verstärkt in den Klimaschutz zu investieren – von emissionsarmen Verkehrssystemen bis zu grüner Infrastruktur. Gleichzeitig setzen 53 Prozent auf den Ausbau sozialer Infrastruktur wie öffentlichen Wohnungsbau, Schulen und Krankenhäuser. An der Umfrage nahmen 1 002 Kommunen teil, mit einer Größe zwischen mehreren Tausend und mehreren Hhunderttausend Einwohnern.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) veröffentlichte die Ergebnisse im Rahmen einer Konferenz des Europäischen Ausschusses der Regionen in Brüssel. Sie bieten einen einzigartigen Einblick in die Prioritäten jener Städte, die für über die Hälfte aller öffentlichen Investitionen in der EU verantwortlich sind.
Investitionen in eine lebenswerte Zukunft
„Unsere Städte sind das Herzstück des europäischen Wandels – hier werden Maßnahmen gegen die Klimakrise und soziale Ungleichheiten direkt umgesetzt“, sagt EIB-Vizepräsident Ioannis Tsakiris. „Deshalb braucht es neue Wege der Finanzierung, damit jeder Euro größtmögliche Wirkung entfaltet.“
DIe Umfrage zeigt auch: Über 60 Prozent der Städte interessieren sich zunehmend für alternative Finanzierungsformen – etwa Garantien statt direkter Zuschüsse – um sich flexibler und langfristiger finanzieren zu können.
Grüne Wende: Mitten in der Stadt
Die Bereitschaft ist da – doch nicht alle Städte verfügen über die technischen Kapazitäten, um ambitionierte Klimaprojekte auch umzusetzen. Bis zu 30 Prozent der Kommunen beklagen einen Mangel an Fachleuten für Umweltprüfungen und ingenieurtechnische Umsetzung. Hier unterstützt die EIB nicht nur mit Finanzierung, sondern auch mit technischem und strategischem Know-how.
Debora Revoltella, Chefvolkswirtin der EIB, betont: „Die Kommunen stehen geschlossen hinter der grünen Wende. Jetzt brauchen sie gezielte Unterstützung auf politischer und praktischer Ebene, um ihre Projekte Realität werden zu lassen.“
Städte gestalten Europas Zukunft
Rund 1 000 Kommunen aus allen EU-Mitgliedstaaten haben an der Umfrage teilgenommen – insgesamt repräsentieren sie rund 26 Millionen Menschen. Die Ergebnisse zeigen deutlich: Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit sind keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Medaille.
Kata Tüttő, Präsidentin des Europäischen Ausschusses der Regionen, bringt es auf den Punkt: „Unsere Städte stehen im Zentrum der größten Herausforderungen Europas. Was wir jetzt brauchen, ist echte Partnerschaft – um lokale Initiativen zu fördern, Investitionen zu ermöglichen und die Resilienz unserer Gemeinschaften zu stärken.“