Semmering droht zum 2. Brenner zu werden!
VCÖ (Wien, 6. November 2003) – "Das kann und darf nicht alles sein", kommentiert VCÖ–Wolfgang Rauh die Ergebnisse der gestrigen Transitgipfel. Mehr Kontrollen sind wichtig, doch reichen sie nicht aus, um das enorme Wachstum des Lkw–Verkehrs zu bremsen. Die Bahn ist in Hinblick auf die EU–Erweiterung rascher auszubauen. Der VCÖ fordert, dass der Druck von Österreich auf die Änderung der EU–Wegekostenrichtlinie erhöht werden muss. Eine höhere Lkw–Maut nach dem Vorbild der Schweiz soll erlaubt werden.
Werden keine wirksamen Maßnahmen ergriffen, ist bis zum Jahr 2010 mit bis zu
einer Verdreifachung des Lkw–Verkehrs zu rechnen, wie VCÖ–Untersuchungen
zeigen. Der VCÖ hat die Entwicklung des Lkw–Verkehrs in Österreich untersucht. Das
Ergebnis: Ohne Bahnausbau und ohne höhere Kosten für die Laster wird sich
der Lkw–Verkehr bis zum Jahr 2010 zum Teil mehr als verdreifachen! Auf der
A4 bei Bruck / Leitha wird sich der Lkw–Verkehr ohne wirksame Gegenmaßnahmen
mehr als verdreifachen. Auch bei Drasenhofen ist mit einer Verdreifachung
des Lkw–Verkehrs zu rechnen, ebenso beim Lkw–Verkehr über den Semmering.
"Wenn die Verbesserung der Bahnverbindung Wien–Graz weiter auf die lange
Bank geschoben wird, dann passieren im Jahr 2010 mehr Lkw den Semmering als
heute den Brenner", warnt DI Wolfgang Rauh vom VCÖ–Forschungsinstitut.
Der VCÖ warnt, dass die derzeitigen Bahnkapazitäten nicht ausreichen, um den
zusätzlichen Güterverkehr zu bewältigen. So könnten derzeit auf den Bahntrassen Sopron (Ungarn) – Wien – Linz – Budweis (Tschechien) täglich 28 Güterzüge zusätzlich geführt werden. Damit wäre aber der durch die bevorstehende Erweiterung prognostizierte Zuwachs nur bis zum Jahr 2005 zu bewältigen. "Die Engpässe der Bahn sind daher möglichst rasch zu beseitigen ", fordert VCÖ–Experte Rauh eine Vorreihung der im Generalverkehrsplan festgestellten Schienenprojekte. Zudem muss Österreich auf eine Änderung der EU–Wegekostenrichtlinie drängen. Die derzeitige Vorlage würde eine Erhöhung der Lkw–Maut und ein Mautmodell nach Schweizer Vorbild nicht erlauben.
"Österreich muss jetzt intensiv verhandeln, sonst kassiert die Politik eine ähnliche Abfuhr wie beim Transitvertrag", stellt VCÖ–Experte Rauh fest.
Entwicklung der durchschnittlichen Anzahl von Lkw pro Werktag:
Zählstelle Jahr 2000 Jahr 2010 Zuwachs
A1 Knoten St. Pölten 8.400 13.600 5.200 (62 Prozent)
A 1 Knoten Haid 13.500 18.900 5.400 (40 Prozent)
A 2 Lassnitzhöhe 6.500 9.300 2.800 (43 Prozent)
A4 Bruck/Leitha 2.300 7.500 5.200 (226 Prozent)
A9 Schoberpaß 4.200 6.900 2.700 (64 Prozent)
A 10 Katschbergtunnel 3.450 5.700 2.250 (65 Prozent)
A12 Langkampen 7.900 11.600 3.700 (47 Prozent)
A13 Brenner 5.800 8.300 (*) 2.500 (43 Prozent)
S6 Semmering 2.020 5.800 3.780 (187 Prozent)
B7 Drasenhofen 980 2.800 1.820 (186 Prozent)
* Ohne Nachfolgeregelung zum Transitvertrag
Quelle: bmwa, 2003
Werden keine wirksamen Maßnahmen ergriffen, ist bis zum Jahr 2010 mit bis zu
einer Verdreifachung des Lkw–Verkehrs zu rechnen, wie VCÖ–Untersuchungen
zeigen. Der VCÖ hat die Entwicklung des Lkw–Verkehrs in Österreich untersucht. Das
Ergebnis: Ohne Bahnausbau und ohne höhere Kosten für die Laster wird sich
der Lkw–Verkehr bis zum Jahr 2010 zum Teil mehr als verdreifachen! Auf der
A4 bei Bruck / Leitha wird sich der Lkw–Verkehr ohne wirksame Gegenmaßnahmen
mehr als verdreifachen. Auch bei Drasenhofen ist mit einer Verdreifachung
des Lkw–Verkehrs zu rechnen, ebenso beim Lkw–Verkehr über den Semmering.
"Wenn die Verbesserung der Bahnverbindung Wien–Graz weiter auf die lange
Bank geschoben wird, dann passieren im Jahr 2010 mehr Lkw den Semmering als
heute den Brenner", warnt DI Wolfgang Rauh vom VCÖ–Forschungsinstitut.
Der VCÖ warnt, dass die derzeitigen Bahnkapazitäten nicht ausreichen, um den
zusätzlichen Güterverkehr zu bewältigen. So könnten derzeit auf den Bahntrassen Sopron (Ungarn) – Wien – Linz – Budweis (Tschechien) täglich 28 Güterzüge zusätzlich geführt werden. Damit wäre aber der durch die bevorstehende Erweiterung prognostizierte Zuwachs nur bis zum Jahr 2005 zu bewältigen. "Die Engpässe der Bahn sind daher möglichst rasch zu beseitigen ", fordert VCÖ–Experte Rauh eine Vorreihung der im Generalverkehrsplan festgestellten Schienenprojekte. Zudem muss Österreich auf eine Änderung der EU–Wegekostenrichtlinie drängen. Die derzeitige Vorlage würde eine Erhöhung der Lkw–Maut und ein Mautmodell nach Schweizer Vorbild nicht erlauben.
"Österreich muss jetzt intensiv verhandeln, sonst kassiert die Politik eine ähnliche Abfuhr wie beim Transitvertrag", stellt VCÖ–Experte Rauh fest.
Entwicklung der durchschnittlichen Anzahl von Lkw pro Werktag:
Zählstelle Jahr 2000 Jahr 2010 Zuwachs
A1 Knoten St. Pölten 8.400 13.600 5.200 (62 Prozent)
A 1 Knoten Haid 13.500 18.900 5.400 (40 Prozent)
A 2 Lassnitzhöhe 6.500 9.300 2.800 (43 Prozent)
A4 Bruck/Leitha 2.300 7.500 5.200 (226 Prozent)
A9 Schoberpaß 4.200 6.900 2.700 (64 Prozent)
A 10 Katschbergtunnel 3.450 5.700 2.250 (65 Prozent)
A12 Langkampen 7.900 11.600 3.700 (47 Prozent)
A13 Brenner 5.800 8.300 (*) 2.500 (43 Prozent)
S6 Semmering 2.020 5.800 3.780 (187 Prozent)
B7 Drasenhofen 980 2.800 1.820 (186 Prozent)
* Ohne Nachfolgeregelung zum Transitvertrag
Quelle: bmwa, 2003