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Schweden will EU–Kommission wegen Säumigkeit bei hormonell wirksamen Pestiziden klagenn

29.05.2014

GLOBAL 2000 fordert, Österreich soll schwedischem Vorbild folgen

ja © Pixelio.de
ja © Pixelio.de
Wien – Bereits 2009 hatte das europäische Parlament trotz des massiven Widerstands der Pflanzenschutzmittelindustrie entschieden, dass in der EU Pestizide zum Schutz der Gesundheit zukünftig keine hormonell schädigende Chemikalien beinhalten dürfen. Rund jeder zehnte der rund 400 derzeit in der EU zugelassenen Pestizidwirkstoffe könnte somit seine Zulassung verlieren. Die EU–Kommission wurde verpflichtet, Kriterien vorzulegen, anhand derer hormonell wirksame Pestizidwirkstoffe identifiziert und verboten werden können, und dies bis spätestens 14. Dezember 2013. Eine Studie im Auftrag der EU–Kommission kam nämlich zum Schluss, dass „diese außergewöhnlichen toxikologischen Eigenschaften die Einstufung von hormonell wirksamen Chemikalien als besonders besorgniserregende Stoffe auf einer Ebene mit krebserregenden, mutagenen und reproduktionstoxischen Stoffen sowie mit persistenten bioakkumulierbaren und giftigen Chemikalien rechtfertigen„.
Schweden: Klage der Kommission bzw. Verbote in Schweden im Alleingang
Dieses Ultimatum ließ die Kommission tatenlos verstreichen. Damit fehlen die Grundlagen, um diese sowohl für den Menschen als auch für das Ökosystem schädlichen Chemikalien gesetzlich zu regulieren, bzw. bereits beschlossene Verbote umzusetzen. Von diesem Stillstand betroffen ist nicht nur die Pestizid– und Biozid–Gesetzgebung. Auch die Regelung von hormonell wirksamen Chemikalien in Kosmetikprodukten hängt von diesen Kriterien ab. Die schwedische Umweltministerin Lena Eck hat daher nun angekündigt, die Kommission wegen Säumigeit zu klagen und notfalls im Alleingang in Schweden Verbote durchzusetzen.
„Und was macht Österreich?„ fragt GLOBAL 2000 Umweltchemiker DI Dr. Helmut Burtscher: „Sicherere Chemikalien mindern nicht nur das durch Erkrankungen erzeugte menschliche Leid, sie ermöglichen zudem Einsparungen bei den Gesundheitskosten im mehrstelligen Millionenbereich und schützen die Umwelt. Es liegt daher im ureigensten Interesse Österreichs, gemeinsam mit Schweden für die Einhaltung des Zeitplans zur Regulierung hormonell wirksamer Chemikalien einzutreten. „Wir hoffen, dass Umweltminister Andrä Rupprechter gemeinsam mit Schweden von der EU–Kommission die Einhaltung des Zeitplans für das Aus von hormonell wirksamen Pestiziden einfordert."
Hormonell wirksame Chemikalien werden u.a. von der Weltgesundheitsorganisation WHO mit zahlreichen Erkrankungen, die in den Industrieländern am Vormarsch sind, in Zusammenhang gebracht: Dazu zählen Brust–, Prostata– und Hodenkrebs, genitale Missbildungen, Verhaltens– und Entwicklungsstörugen bei Kindern sowie verfrühte Pubertät und Unfruchtbarkeit. Gelangen diese Chemikalien in die Umwelt, sind Missbildungen und Fortpflanzungsstörungen bei Fischen, Amphibien und anderen Wasserlebewesen die Folge.
Hormonell wirksame Pestizide sind deshalb so problematisch, weil sie jährlich zu tausenden Tonnen in die Natur eingebracht werden, dort Boden und Wasser belasten und über den direkten Kontakt und Rückstände in Lebensmitteln auch den Menschen erreichen. Eine 2012 durchgeführte Analyse von GLOBAL 2000 ergab, dass in den Lebensmitteln der Europäschen Union in Verkehr sich 30 potentiell hormonell wirksame Pestizide nachweisen lassen. Die meisten davon sind auch in Österreich noch im Einsatz. Die Entscheidung der EU, bei der gesetzlichen Regulierung hormonell wirksamer Chemikalien mit den Pestiziden den Anfang zu machen, war daher ein logischer Schritt.
Wirtschaftliche Interessen nicht über gesundheitliche Interessen stellen!
Anstelle gesetzlicher Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Natur soll es nun ein Impact–Assessment zur Ermittlung der sozio–ökonomischen Auswirkungen im Falle eines Verbots hormonell wirksamer Pestizide geben. Dafür hatte die Chemischen Industrie zuvor heftig lobbyiert. „Wirtschaftliche Interessen dürfen nicht über gesundheitliche gestellt werden! Österreich soll dazu ein klares Zeichen setzen„, fordert DI Dr. Helmut Burtscher auf.
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29.05.2014 | Autor*in: holler
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