Pflanzliche Ernährung verlängert Lebenserwartung bei Typ-2-Diabetes
Eine Ernährung, die reich an Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen ist, wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Doch die Forschenden betonen: Der reine Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte reicht nicht aus. Entscheidend sei die Qualität der pflanzlichen Lebensmittel. Ungesunde Varianten wie Weißbrot, gezuckerte Getränke oder frittierte Snacks erhöhen dagegen das Risiko, früher zu sterben.
„Pflanzenbetont heißt nicht automatisch gesund“, erklärt Prof. Michael Roden, wissenschaftlicher Geschäftsführer des DDZ und Direktor der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Düsseldorf. „Unsere Studie zeigt, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes vor allem von einer qualitativ hochwertigen pflanzlichen Ernährung profitieren.“
Die Studie basiert auf Daten von 4.829 Menschen mit Typ-2-Diabetes aus der UK Biobank, einer der weltweit größten Gesundheitsstudien. Über einen Zeitraum von mehr als elf Jahren wurden ihre Ernährungs- und Gesundheitsdaten ausgewertet.
Die Ergebnisse sind eindeutig:
21 Prozent niedrigeres Sterberisiko bei einer gesunden, pflanzenbetonten Ernährung.
24 Prozent höheres Sterberisiko bei einer ungesunden, pflanzenbetonten Ernährung mit vielen raffinierten und stark verarbeiteten Lebensmitteln.
Besonders stark war der Nutzen bei Menschen mit ungünstigen Stoffwechselwerten oder höherem Risiko: also bei erhöhtem HbA1c-Wert (Langzeitblutzucker), größerem Bauchumfang, frühem Erkrankungsalter oder längerer Diabetesdauer.
„Das deutet darauf hin, dass pflanzenbetonte Ernährung gerade bei gefährdeten Patientengruppen wirksam ist und ein wichtiger Baustein für eine personalisierte Ernährungsmedizin werden könnte“, sagt Dr. Sabrina Schlesinger, stellvertretende Direktorin des Instituts für Biometrie und Epidemiologie am DDZ.
Auch die Erstautorin der Studie, Edyta Schaefer, betont die Bedeutung weiterer Forschung: „Bislang gibt es für Menschen mit Diabetes vor allem allgemeine Empfehlungen. Künftig könnten individuelle Ernährungsempfehlungen für verschiedene Diabetes-Subtypen entwickelt werden.“