Pelletskonferenz in Wels: Innovationen und Herausforderungen im Fokus
Die Internationale Pelletskonferenz in Wels bot auch in diesem Jahr wieder eine zentrale Plattform für Branchenexperten, um über aktuelle Entwicklungen, neue EU-Richtlinien und technologische Innovationen im Pelletsektor zu diskutieren. Angesichts des wachsenden Drucks zur Dekarbonisierung rückte besonders die Frage in den Mittelpunkt, welche Rolle Pellets im künftigen Energiemix spielen können.
Pellet Policy Session: Wettbewerb und KlimaneutralitätDie Konferenz begann mit einer Pellet Policy Session, in der hochrangige Experten die aktuellen Marktentwicklungen und politischen Rahmenbedingungen analysierten. Nach der offiziellen Eröffnung durch NR GR Mag. Paul Hammerl und Dr. Gerhard Dell vom OÖ Energiesparverband gab Dr. Biljana Kulišić von der Europäischen Kommission ein Update zu aktuellen EU-Richtlinien. Gilles Gauthier von Hawkins Wright beleuchtete Marktentwicklungen und Trends für den Pelletmarkt.
Ileana Repaci von Bioenergy Europe sprach über die Auswirkungen neuer politischer Vorgaben auf den europäischen Pelletmarkt, während Christian Oberbauer (BEST) das neue EU-Energielabel und seine Bedeutung für den Pelletheizungsmarkt erklärte. Maija Rantamäki von der Finnish Forest Industries Federation erläuterte die Folgen der EU-Verordnung zur Entwaldungsfreiheit (EUDR) für die Rohstoffbeschaffung.
Ein Highlight war die Podiumsdiskussion „Pellets – Partner oder Konkurrent der anderen Erneuerbaren?“ unter der Moderation von Mag. Christiane Egger. Hier diskutierten führende Branchenvertreter, darunter Gordon Murray (Wood Pellet Association of Canada), DI Dina Bacovsky (IEA Bioenergy) und Prof. Dr. Hubert Röder (HSWT, Deutschland), die zukünftige Rolle von Pellets im erneuerbaren Energiemix.
Pellet Inspiration Session: Neue Technologien und Best PracticesAm Nachmittag stand die Pellet Inspiration Session im Zeichen innovativer Technologien. Stefan Kopp (Hargassner) und Werner Emhofer (Fröling) präsentierten neueste Entwicklungen in der Heiztechnik. DI Jürgen Brandt (Frauscher Motors) stellte neue Lösungen für Stirling-Generatoren im Zusammenspiel mit Biomasse vor, während Dr. Niclas Scott Bentsen (University of Copenhagen) über die CO2-Abscheidung und -Speicherung in der Bioenergie sprach.
Weitere wegweisende Innovationen umfassten die Vermarktung von Agrarpellets sowie z.B. Technologien zur Reduktion des Chlorgehalts in Eukalyptusholzpellets durch Ionentransfer.
Pellet Planet Session: Globale Marktentwicklungen
Die Konferenz endete mit der Pellet Planet Session, in der internationale Experten aktuelle Marktlagen und Prognosen präsentierten. Gordon Murray vom European Pellet Council eröffnete das Panel mit einem Überblick über den globalen Pelletmarkt. Länderspezifische Analysen wurden unter anderem von Mag. Doris Stiksl (proPellets Austria) für Österreich, Dr. Matteo Favero (AIEL) für Italien und Marco Kim (Korea Forest Biomass Energy Association) für Südkorea vorgestellt.
Fazit: Zukunft von Pellets als nachhaltige EnergiequelleDie Konferenz machte deutlich, dass Pellets eine zentrale Rolle im zukünftigen Energiemix spielen können. Während regulatorische Herausforderungen, insbesondere durch neue EU-Richtlinien, Anpassungen in der Branche erfordern, bieten technologische Innovationen und optimierte Produktionsmethoden vielversprechende Perspektiven. Die Diskussionen in Wels zeigten klar: Die Pelletbranche steht vor Veränderungen, ist jedoch bestens gerüstet, um als wichtiger Baustein der Energiewende mitzuwirken.