Offener Brief: 100 Tage Biodiversität - Versprechen und Versäumnisse
Wesentliche Kritikpunkte:
- Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes:Fehlende Transparenz, mangelnde ressortübergreifende Koordination, und unzureichende finanzielle Mittel.
- Biodiversitäts-Strategie Österreich 2030+:Keine sichtbaren Initiativen zur Umsetzung.
- Biodiversitätsfonds:Massive Kürzungen der finanziellen Ausstattung.
- Flächenverbrauch:Fehlende verbindliche Maßnahmen zur Reduzierung.
- Budgetäre Bedeckung:Unausgewogene Einsparungen bei umwelt- und klimarelevanten Budgetposten.
Univ.-Prof. Dr. Franz Essl: „Die ersten 100 Tage der neuen Bundesregierung waren enttäuschend. Unsere Analyse zeigt, dass die Biodiversitätspolitik dringend einer Kurskorrektur bedarf. Es ist essentiell, dass die Regierung ihre im Regierungsprogramm gegebenen Versprechen einhält und zügig die notwendigen Maßnahmen zum Schutz unserer natürlichen Lebensräume und Artenvielfalt umsetzt.“
Univ.-Prof. Dr. Christian Sturmbauer, Co-Autor des APCC-Berichts für Landnutzung und Klimawandel in Österreich 2024, ergänzt: “Die höchste Dringlichkeit einer biodiversitätsfördernden Politik wurde gestern von Bundesminister Totschnig mit den Ergebnissen des neuen Klimasachstandsbericht (AAR2) vorgelegt.”
Der Österreichische Biodiversitätsrat fordert die Bundesregierung auf, die im offenen Brief genannten Maßnahmen unverzüglich und konsequent umzusetzen, um die Biodiversitätskrise zu bewältigen und Österreichs Verpflichtungen auf internationaler Ebene zu erfüllen.