Öko-Maßnahmen tragen Früchte – und Blüten
Vereinfacht gesagt: Muss ein Baum einem Windrad weichen, muss anderswo ein neuer Baum gesetzt werden.
So auch bei der EVN Naturkraft, die mittlerweile seit bald 30 Jahren Ökoprojekte mit entsprechenden Ausgleichsmaßnahmen umsetzt. In der Zwischenzeit betreut die EVN-Ökostromtochter bereits über 200 Hektar – das entspricht in etwa der Marillenanbaufläche in der Wachau. „Die Gebiete könnten dabei nicht vielfältiger sein – Wespenbussard-Flächen, Kiebitzflächen oder Bienenfresserwände sind nur einige Beispiele“, erzählt EVN Sprecher Stefan Zach.
In der Praxis wird auch nicht nur ein neuer Baum für einen alten gesetzt, sondern gleich drei und Ersatzlebensräume werden größer als die ursprünglichen. Denn in der Regel leisten Ausgleichsflächen mehr, als „nur“ den erfolgten Eingriff zu kompensieren. „So konnten viele ganz spezielle Lebensräume für seltene und schützenswerte Tiere und Pflanzen geschaffen werden, wie etwa Feuchtflächen, die es in Gegenden wie dem Weinviertel sonst kaum mehr gibt“, fasst Landschaftsökologe Alexander Mrkvicka die Bedeutung ökologischer Ausgleichsmaßnahmen zusammen.
Ein Beispiel dafür ist ein extra angelegter ca. 5 ha großer Teich, der vor knapp 10 Jahren im Rahmen eines Windkraftprojektes im Weinviertel angelegt wurde. Diese große Wasserfläche mit ausgedehnten Flachwasser- und Sumpfbereichen ist im trockenen Weinviertel ein besonders wertvoller Rückzugsort für seltene Tiere und Pflanzen – vor allem für Vögel. Angelegt als „Schwarzstorchbecken“ fühlen sich mittlerweile mehr als 50 Vogelarten hier wohl – vom Eisvogel über Singschwan und Silberreiher bis zum Rotschenkel.
„Der sorgsame Umgang mit der Natur ist für unsere Projektplaner selbstverständlicher Projektbestandteil – das geht von den Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen über ökologische Baubegleitung bis hin zu Schutzmaßnahmen in Bauphasen. Der Aufwand ist groß, aber das Ergebnis spricht für sich: Denn so sorgen wir mit unseren Projekten nicht nur für wertvollen Ökostrom aus der Region, sondern leisten auch einen Beitrag zur Artenvielfalt und Biodiversität in Niederösterreich“, zeigt sich Zach stolz.