Notruf aus den Alpen – und niemand hört hin!
„Trotz eindringlicher Appelle und mehr als 100.000 Unterschriften für unsere Petition hat die Bundesregierung die existenzbedrohende Lage unserer Hütten und Wege in ihrem Budget bisher ignoriert. Selbstverständlich anerkennen wir die notwendigen Bestrebungen einer Konsolidierung. Dass unsere Forderung nun aber gänzlich unberücksichtigt blieb, bedeutet, dass einem wichtigen Zukunftsprojekt für Österreich das Aus droht – nämlich der Rettung von 272 alpinen Schutzhütten und 50.000 km Wanderwegen,“ so VAVÖ-Präsident Dunkel-Schwarzenberger.
Insgesamt ein schwerer Schlag für den heimischen Breitensport, den österreichischen Tourismus und das kulturelle Erbe. Besonders alarmierend sind die Folgen für die Volksgesundheit: Die Wanderwege der alpinen Vereine Österreichs bieten Menschen jeden Alters eine kostenlose und besonders niederschwellige Möglichkeit zu gesundheitsfördernder Bewegung in der Natur.
Auch VAVÖ-Vizepräsident Abraham zeigt sich ernüchtert: „Der Klimawandel setzt den in die Jahre gekommenen Hütten und Wegen zu. Ohne ausreichende Mittel für Sanierungen steigt das Risiko für alle, die in den Bergen unterwegs sind. Wir brauchen nachhaltige Lösungen statt bloßer Lippenbekenntnisse – auch im Sinne des Tourismusstandorts Österreich.“
Denn die alpine Infrastruktur ist weit mehr als ein Freizeitangebot – sie ist ein Rückgrat des österreichischen Sommertourismus: „Rund 65% der Gäste in Österreich gehen wandern, wobei Wanderwege bei der Urlaubswahl entscheidend sind. Ohne die tausenden Ehrenamtlichen, die über 50.000 km Wanderwege instandhalten, wären Hüttenbesuche und Wanderungen unmöglich“, so Dunkel-Schwarzenberger weiter.
Abraham ergänzt abschließend: „Die Erhaltung von Hütten und Wegen ist kein selbstverständlicher Beitrag der alpinen Vereine in Österreich, wir erfüllen ein wichtiges öffentliches Interesse – nicht nur für den Tourismus, sondern auch für alle in Österreich lebenden Menschen. Immerhin vertritt der VAVÖ rund 919.000 Mitglieder und 35.000 Ehrenamtliche, die sich nun die Umsetzung der politischen Ankündigungen erwarten, und zwar mit der Abbildung im künftigen Doppelbudget.“