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News aus der Lobau

23.02.2004

Rat der Sachverständigen für Umweltfragen: Kulturstadträte und Zoo–Direktoren willkommen – Umweltsprecher nicht. Aufruf zur Hinterfragung dieser Politik

ja © www.lobauautobahn.at
ja © www.lobauautobahn.at

RAT DER SACHVERSTÄNDIGEN FÜR UMWELTFRAGEN – Umweltsprecher nicht eingeladen, Kulturstadtrat schon

In den letzten Wochen gab es in regelmäßigen Abständen Versammlungen des Rates der Sachverständigen für Umweltfragen. Das sind eine Reihe von Universitätsprofessoren, aber beispielsweise auch Helmut Pechlaner vom Zoo Schönbrunn. Diese sitzen im Rathaus mit der gesamten Stadtregierung an einem Tisch und versuchen, dieser ökologisches Wissen weiterzugeben. Die Stadtregierung (Bürgermeister und Stadträte) versuchen durch dieses Gremium, eine Art wissenschaftliche "Absegnung" ihrer Autobahnpläne zu bekommen. Man kann nur hoffen, daß von Seiten der Biologen entsprechende Ablehnung gegen das Projekt stattfindet.
Zu den Sitzungen des Rates der Sachverständigen sind zwar alle Stadträte eingeladen (auch der Kulturstadtrat und der Wohnbaustadtrat, die für ökologische Themen eigentlich nicht besonders zuständig sind). Die ressortzuständigen
Umweltsprecher der vier Landtagsfraktionen sind jedoch nicht eingeladen. Der grüne Umweltsprecher Rüdiger Maresch nahm bisher trotzdem teil. Bei der Sitzung am Freitag, dem 20.2.2004 wurde ihm jeodoch ausdrücklich schriftlich die Teilnahme verweigert. Unter Berufung auf einen Paragraphen, wo gesetzlich festgelegt ist, daß zwar beispielsweise der Wohnbaustadtrat und der Kulturstadtrat teilnehmen dürfen, aber kein Umweltsprecher, egal welcher Landtagsfraktion. Rüdiger Maresch ist in Umweltfragen extrem kompetent und engagiert sich schon seit langem hinsichtlich der Rettung der Lobau. Seine Fernhaltung vom Sachverständigenrat hat möglicherweise den Zweck, daß die Gegner der Lobauautobahn nicht an manche in diesem Gremium besprochenen Detailinformationen herankommen. Derzeit wird versucht, direkte Kontakte zu einigen der Professoren zu knüpfen.

AUFRUF ZUM ENGAGEMENT

Wenn Sie, liebe Leser, es auch nicht in Ordnung finden, daß Umweltsprecher vom Rat der Sachverständigen ausgeschlossen werden, dann schreiben Sie doch zwei Mails, in denen Sie den Verantwortlichen sagen, dass Sie das nicht in Ordnung finden:
Ein Mail an Frau Umweltstadträtin Dipl.–Ing. Isabella Kossina
[isabella.kossina@ggu.magwien.gv.at]
und eines an Herrn Bürgermeister Dr. Michael Häupl
[buergermeister@magwien.gv.at]
Wir möchten hier noch ausdrücklich hinzufügen, daß "Rettet–die–Lobau" überparteilich ist und die Rettung der Lobau zum Ziel hat. In diesem Fall geht es nicht darum, ob der Umweltsprecher grün, gelb oder veilchenblau ist, sondern darum, dass auch in den politischen Gremien – parallel zu den Bürgerinitiativen und den Medien – ein sachlich kompetenter Dialog stattfinden kann. Der grüne Umweltsprecher hat, wie gesagt, schon oft in den Medien sehr kompetent die Gefahren der Lobauautobahn dargestellt. Daher soll er nicht von den Expertengesprächen ferngehalten werden.

2) BRÜCKE STATT TUNNEL ?

Die Bürgerinitiative Rettet–die–Lobau vertritt folgenden Standpunkt:
Autobahnen dicht neben dem Nationalpark, ein Autobahnknoten am Rand der Unteren Lobau, Abgase über der Panozzalacke, etc sind generell abzulehnen. Das sind wir unseren Kindern einfach schuldig. Wir haben die Wildnisparadiese nicht von unseren Vorfahren geerbt, sondern von unseren Kindern geborgt. Dürfen wir wirklich Naturschätze endgültig zerstören, damit wir ein bissl schneller von der Donaustadt nach Simmering kommen?
Bisher wurde von den Planern ein Autobahntunnel vorgesehen, der vom Knoten Schwechat (A4, bzw. S1 Südumfahrung) beim Hafen Albern untertaucht, die Donau unterquert, und am Südostende des Ölhafen wieder auftaucht, wo dann ein mehrstöckiger Autobahnknoten gebaut wird ("Knoten Lobau"). Dort würde einerseits eine Autobahn entlang vom Badestrand Neue Donau (Lokale Jamaica Beach, Oase, Dammhütte, dann Panozzalacke, Lokal Mosquito, unweit der Dechantlacke) bis zum Roten Hiasl gehen, wo eine Autobahnanschlußstelle Biberhaufenweg gebaut würde (=Biberhaufenweg würde dann ein Autobahnzubringer sein). Außerdem würde vom Knoten Lobau beim Ölhafen ein Betontunnel unter dem Nationalpark Richtung Essling verlaufen und im Bereich der Einfamilienhäuser entweder südwestlich oder südöstlich von Essling an die Oberfläche kommen.
Der Donautunnel würde zweimal vierspurig sein (pro Fahrtrichtung drei Spuren und ein Pannenstreifen), der Lobautunnel zweimal dreispurig (pro Fahrtrichtung zwei Spuren plus Pannenstreifen), da ein Teil des Verkehrs ja schon beim Ölhafen abzweigt.
Nun hat die ÖSAG festgestellt (wie persönlich dort im Detail erläutert wurde), dass für die beiden vierspurigen Donautunnel (=je eine Fahrtrichtung) 18 Meter Tunnelquerschnitt notwendig sind, was bergmännisch mit einer Tunnelbohrmaschine heute nicht machbar sei. Offene Bauweise (=offene Baugrube) im Donauflußbett ist auch extrem schwierig (Schifffahrt und Hochwasserschutz), sodass man derzeit wieder von einer Donaubrücke ausgeht.
Diese Variante ist noch abschreckender als die Tunnelvariante. Und darum schreibe ich Ihnen darüber. Die Brücke würde, um den Lärm etwas abzuschwächen, in einen
riesigen Betonkasten eingehaust werden, der sich bis zu 20 Meter über dem Boden erhebt, wie in den Unterlagen des Sachverständigenrates zu lesen ist. Auch im Bereich des "Knotens Lobau", am Rand der ökologisch außerordentlich wertvollen Unteren Lobau, würde dieser Betonkasten noch über 10 Meter in den Himmel ragen, und hunderte Meter lang sein. Ein Betonmonster, aus dem über Belüftungsöffnungen Lärm und Abgase in den Nationalpark driften.

3) ANSICHTEN DES VORSITZENDEN DES UMWELTAUSSCHUSSES IM RATHAUS

In einem langen Telefonat mit dem Vorsitzenden des Umweltausschusses im Rathaus, Herrn Landtagsabgeordneten Hufnagl, mußte ich (= Hertenberger) feststellen, dass auch dieser ressortzuständige Abgeordnete nicht zum Sachverständigenrat zugelassen wird. (Er hat allerdings im Gegensatz zum Abg. Maresch keinerlei Interesse daran, wie er mir mitteilte.) Abg. Hufnagl sagte wörtlich am Telefon, die beste Lösung sei wohl, dass man die Raffineriestraße zwischen Rotem Hiasl und Ölhafen zu einer offenen sechsspurigen Autobahn ausbaue, die dann dort über eine Donaubrücke nach Schwechat weiterführe. Abgesehen davon, dass so eine krasse Variante nie durchsetzbar wäre, erschreckt es mich, ausgerechnet vom Vorsitzenden des Rathaus–UMWELT–Ausschusses solche Statements zu hören.
So viel für heute. In einem weiteren Info–Mail in ein paar Wochen werde ich Ihnen über die Problematik der Abgasschlote bzw. Abgasöffnungen und die Lärmproblematik berichten. Außerdem über die Rivalität zwischen Wien und NÖ, auf welchem Areal die Industriezonen und Einkaufsgroßmärkte entlang der Autobahnen gebaut werden sollen.
Wir hoffen, Ihr Interesse gefunden zu haben und danken für Ihre Aufmerksamkeit. Fragen und Kommentare sind jederzeit willkommen.
Herzliche Grüße,
Dr. Gerhard Hertenberger
[ghertenb@pflaphy.pph.univie.ac.at] Institut für Ökologie und Naturschutzforschung
(gekürzte, leicht geänderte Aussendung)

Links

  • pflaphy.pph.univie.ac.at
  • ggu.magwien.gv.at
  • magwien.gv.at
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23.02.2004 | Autor*in: pawek
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