Neuer Rechnungshof-Bericht fordert mehr Verbindichkeit beim Bodenschutz
In seinem Bericht kritisiert der Rechnungshof unter anderem die mangelnde Verbindlichkeit und Wirksamkeit der Raumordnungspolitik in Österreich. Denn die von der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) formulierten Ziele sind lediglich freiwillig und werden großteils nicht in echte Gesetze gegossen. Ebenso ergebe sich durch die Kompetenz-Zersplitterung bei der Raumordnung ein hoher Koordinationsaufwand. Außerdem warnt der Rechnungshof, dass mit der Nicht-Einhaltung von Bodenschutz-Zielen auch Kürzungen an EU-Geldern um bis zu 110 Millionen Euro drohen.
Bodenverbrauch weit über Nachhaltigkeitsziel
Seit knapp 23 Jahren gibt es für Österreich das sogenannte "Nachhaltigkeitsziel", das vorsieht, den Bodenverbrauch auf 2,5 Hektar zu begrenzen. Wie aktuelle Berechnungen des WWF zeigen, lag dieser allerdings in den letzten zehn Jahren mit rund 11 Hektar pro Tag um ein Vielfaches darüber. “Seit Jahrzehnten wird das Bodenschutz-Ziel durch den stetigen Bau neuer Straßen, Siedlungen und Gewerbeparks verfehlt. Ein weiter wie bisher können wir uns nicht mehr leisten”, sagt Simon Pories vom WWF. “Was wir jetzt brauchen, sind nicht noch weitere zahnlose Papiertiger, sondern klare Regeln für den Schutz unseres wertvollen Bodens in Österreich.”