Neue Methode zur Extremwindabschätzung für Windenergieprojekte

Hannover – Die GEO-NET Umweltconsulting GmbH hat eine neue Methode zur standort- und nabenhöhenspezifischen Extremwindabschätzung für Windenergieanlagen entwickelt. Sie richtet sich an Planer:innen und Gutachter:innen, die im Rahmen des Standsicherheitsnachweises mit der Beurteilung von Windlasten befasst sind.
In bestimmten Fällen reicht die übliche Einordnung in Windzonen nach DIBt oder die Berechnung gemäß DIN 1991-1-4 NA nicht aus, um die Standsicherheit einer geplanten Anlage zu bewerten. Dann ist eine detailliertere Betrachtung des Extremwindes erforderlich. GEO-NET bietet dafür ein Verfahren an, das auf einer eigens aufbereiteten 20-jährigen Windzeitreihe basiert. Die Daten beruhen auf Simulationen mit dem mesoskaligen WRF-Modell in 3-km-Auflösung und wurden unter Einsatz maschinellen Lernens und spektraler Methoden weiterverarbeitet.
Für die Abschätzung des Extremwindes werden jährliche Maxima aus dieser Zeitreihe extrahiert und mit einer Gumbel-Verteilung modelliert – einem in der Ingenieurpraxis gängigen Ansatz zur Beschreibung seltener Ereignisse. Validierungen an rund 60 Messstandorten in Deutschland lieferten Referenzwerte zur Kalibrierung des Verfahrens. Ein zusätzlicher Sicherheitszuschlag soll Unsicherheiten in der Modellkette abfedern.
Optional kann auch eine Bewertung möglicher Auswirkungen des Klimawandels auf Extremwindereignisse erfolgen, basierend auf regionalen Klimamodellen der CORDEX-Initiative.
Die Methode wird im Zusammenhang mit dem Standsicherheitsnachweis angeboten. Der kombinierte Ansatz soll Planungsprozesse vereinfachen und den Kommunikationsaufwand reduzieren.
Weitere technische Informationen: www.geo-net.de