Für Browser < IE 11 nicht optimiert. Verwenden Sie bitte einen aktuelleren Browser.
Skip to main content
Ökonwes
  • Sonne
  • Wind
  • Biomasse
  • Mobilität
  • Nachhaltigkeit(current)1
    • Nachhaltigkeit
    • Vernetzung
    • Wasser
    • weitere Energien
    • Ersatz fossiler Energie
    • Umweltschutz
    • Bauen
    • offene Briefe
    • Ansichtssache
    • Buch-Tipp
    • Heroes for future
    • Jobs
    • Ernährung und Gesundheit(current)2
    • Ökologisch Investieren
  1. oekonews
  2. Nachhaltigkeit
  3. Ernährung und Gesundheit

Neue Erkenntnisse zur Herzinfarkt-Therapie im Alter: Wann ist weniger mehr?

09.07.2025

Wie sollte ein Herzinfarkt bei hochbetagten Patientinnen und Patienten behandelt werden?

kunadian-vijay.png
Professorin Vijay Kunadian © Kunadian

Diese Frage steht im Zentrum des Keynote-Vortrages von Professorin Vijay Kunadian beim Jahreskongress 2025 der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) in Weimar. Als erste Frau hat Vijay Kunadian im Vereinigten Königreich die Professur für interventionelle Kardiologie inne. Als Personal Chair Professorin an der Newcastle University genießt sie die höchste Auszeichnung für herausragende wissenschaftliche und akademische Leistungen in Großbritannien. Beim Kongress der DGG präsentiert sie ihre international vielbeachtete SENIOR-RITA-Studie – die bislang größte randomisierte Studie zur Behandlung des sogenannten Nicht-ST-Strecken-Hebungs-Myokardinfarkts (NSTEMI) bei Menschen über 75 Jahren. Die im renommierten New England Journal of Medicine publizierten Ergebnisse erfordern ein Umdenken in der invasiven Herzinfarkt-Therapie bei älteren Menschen.

„Unsere Studie zeigt, dass eine routinemäßige invasive Behandlung bei älteren Herzinfarktpatienten keinen signifikanten Vorteil gegenüber einer rein medikamentösen Therapie bringt“, sagt Kunadian. In der SENIOR-RITA-Studie wurden 1.518 Patientinnen und Patienten mit einem Durchschnittsalter von 82 Jahren an 48 britischen Kliniken untersucht. Während rund die eine Hälfte die bestmögliche medizinische Therapie allein erhielt, bekam die andere Hälfte zusätzlich eine invasive Strategie mit Herzkatheteruntersuchung und gegebenenfalls Bypass oder Stent. Rund ein Drittel der Teilnehmenden galt als gebrechlich.
Ziel war es herauszufinden, ob sich durch eine invasive Strategie das Risiko für einen kardiovaskulären Tod oder einen weiteren Herzinfarkt reduzieren lässt. Das Ergebnis: Nach einem mittleren Beobachtungszeitraum von 4,1 Jahren ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Während in der invasiv behandelten Gruppe 25,6 Prozent der Teilnehmenden an einem kardiovaskulären Tod verstarben oder einen nicht-tödlichen Herzinfarkt bekamen, lag der Anteil in der konservativ behandelten Gruppe bei 26,3 Prozent.

Erkenntnis: Invasiv bedeutet nicht automatisch besser!

„Wir konnten somit zeigen, dass eine konservative Therapie bei älteren Menschen mit NSTEMI ähnlich sicher ist wie eine invasive Behandlung – mit vergleichbaren Langzeitergebnissen, aber weniger Risiken und Belastungen“, so Kunadian. Die Ergebnisse der SENIOR-RITA-Studie haben weitreichende Implikationen für die klinische Praxis. Gerade im höheren Lebensalter müssen Therapieentscheidungen sorgfältig abgewogen werden – unter Berücksichtigung von Gebrechlichkeit, Multimorbidität und Lebensqualität. „Es ist höchste Zeit, dass wir in der Kardiologie nicht länger automatisch davon ausgehen, dass invasiv gleich besser bedeutet, vor allem bei unseren älteren Patientinnen und Patienten“, betont Kunadian. Ihre Forschung unterstreicht die Notwendigkeit individualisierter Therapieentscheidungen und stärkt die Rolle der Geriatrie in der kardiologischen Versorgung.

Zur Person:

Professorin Vijay Kunadian ist die erste Frau im Vereinigten Königreich, die eine Professur für interventionelle Kardiologie innehat. Sie ist Personal Chair Professorin an der Newcastle University – die höchste Auszeichnung für herausragende wissenschaftliche und akademische Leistungen in Großbritannien. Zudem ist sie National Research Lead für die British Cardiovascular Intervention Society und National Cardiovascular Specialty Lead im NIHR Research Delivery Network an der University of Leeds. Kunadian engagiert sich seit vielen Jahren für die kardiovaskuläre Forschung bei älteren Menschen und gilt als internationale Vorreiterin in der Alterskardiologie.

 
  • Drucken
  • Empfehlen
09.07.2025
Zum vorigen Artikel voriger Artikel

WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung

Zum nächsten Artikel nächster Artikel

Haferdrinks aus dem Münsterland: Mutmacher für Landwirte

oekonews

Tageszeitung für Erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit. Dienstag, 18. November 2025, 67.667 Artikel Online

Weitere Themen

  • Verbot von ‚pflanzlichem Schnitzel‘ & Co?
  • Körnererbse feiert Comeback
  • Pflanzliche Ernährung verlängert Lebenserwartung bei Typ-2-Diabetes
  • Deutschland: Auswertung von Behördendaten zu PFAS  zeigt weit verbreitete Belastung in tierischen Produkten  
  • foodwatch-Check entlarvt Ernährungsfallen im Sommer
  • Studie zeigt: Positive Stimmung nach morgendlichem Kaffee
  • Tag der Fische: Ozeane brauchen wirksamen Schutz
  • Das Gehirn altert anders als gedacht – manche Schichten bleiben jung
  • Gemeinsam aktiv bleiben – auch bei Hitze
  • Wassermelonen im Pestizid-Check
  • zum ersten Set
  • zurück zum vorigen Set
  • 3
  • 4(current)
  • 5
  • weiter zum nächsten Set
  • zum letzten Set
3.179 Artikel | Seite 4 von 318

Newsletter

zur Anmeldung

Termintipp

E-SALON: Energiewende KONKRET in GÄNSERNDORF Termin-Tipp buchen

Oekotermine

Werben auf oekonews

Direkt an der Zielgruppe

Wichtiger Artikel

STUDIE: Ohne Energiewende mehr Rohstoffverbrauch
  • Suche
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Über oekonews
  • Haftung
  • RSS
© 2025 oekonews.at
kunadian-vijay.png

Professorin Vijay Kunadian © Kunadian