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Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel wird um 150 Hektar erweitert

24.09.2025

Gebietserweiterung Waasen–Hanság bringt Gewinn für Natur, Klima und Landwirtschaft

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© AIT
Wien & Illmitz- Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft(BMLUK) und der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel haben einen Förderungsvertrag für die Erweiterung des Nationalparks abgeschlossen. Durch die Einbindung lokaler Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie von Landwirtinnen und Landwirten ist es gelungen, ökologische Ziele mit regionalen Interessen zu verbinden und die Fläche um 150 Hektar zu erweitern. Künftig werden zudem gezielte Beweidung und Mahd Pflegemaßnahmen unterstützen und so zur nachhaltigen Sicherung der biologischen Vielfalt beitragen.

Umwelt- und Klimaminister Norbert Totschnig sagt: „Wir erweitern den Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel um rund 150 Hektar und sichern so langfristig wertvolle Feuchtwiesen. Mit der Ausdehnung werten wir den Schutzstatus der Flächen auf, stärken die Artenvielfalt und setzen über den Schutz der dortigen Moore einen wichtigen Schritt für den Klimaschutz, da Moore große Mengen Kohlenstoff speichern. Sie tragen außerdem zum Grundwasserschutz bei, was in Zeiten längerer Hitzeperioden besonders wertvoll ist. Unsere Nationalparks sind wahre Naturoasen und wertvolle Erholungsgebiete, die wir auch für die kommenden Generationen bewahren müssen.“
 

Ökologische Bedeutung der Flächen Waasen–Hanság
 

Der Hanság ist das größte Niedermoorgebiet Österreichs und ein einzigartiger Lebensraum von europaweiter Bedeutung. Einst Teil des Seebeckens des Neusiedler Sees, wurde er im 19. Jahrhundert großflächig entwässert. Heute sind nur noch kleine Reste der ursprünglichen Moorlandschaft erhalten. Die Erweiterung des Nationalparks ermöglicht nun die langfristige Sicherung und ökologische Aufwertung dieser Flächen.

Die Erweiterung stärkt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem ungarischen Fertő-Hanság NemzetiPark. Die neuen Flächen liegen nur zwei Kilometer von den bereits geschützten ungarischen Gebieten entfernt und schaffen so wichtige Trittsteinbiotope für wandernde Arten. Damit wird ein entscheidender Schritt zur besseren Vernetzung des europaweiten Schutzgebietsnetzwerks gesetzt.
 

Artenvielfalt im Waasen–Hanság


Von der Gebietserweiterung profitieren zahlreiche bedrohte Tierarten:

  • Brutvögel: Wiesenweihe (Circus pygargus), Wachtelkönig (Crex crex), Kaiseradler (Aquila heliaca).
  • Amphibien: Donau-Kammolch (Triturus dobrogicus), Rotbauchunke (Bombina bombina), Laubfrosch (Hylaarborea).
  • Heuschrecken (Orthoptera): Sumpfschrecke (Stethophymagrossum), Kurzflügelige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis), Pfändlers Grabschrecke (Xyapfaendleri).
  • Säugetiere: Pannonische Sumpfwühlmaus (Microtuseoconomus mehelyi) als europaweit seltene Reliktart.

Franz Traudtner, Obmann der Interessensgemeinschaft Hanság, die seit 1/3 Jahrhundert die Interessen der Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer im Hanság/Waasen vertritt, betont: „Wir als Vertretung der Grundeigentümer freuen uns, dass durch die Gebietserweiterung des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel die örtlichen Landwirte durch Einbindung in die Pflegemaßnahmen und Nutzungsentgangsentschädigungen profitieren und so die biologische Vielfalt im Sinne der EU-Vorgaben gesichert werden kann.“

Ermöglicht wird die Erweiterung der Bewahrungszone Waasen–Hanság über den Biodiversitätsfonds des BMLUK. Mit dem Biodiversitätsfonds werden der Erhalt, die Verbesserung und die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt in Österreich gezielt gefördert. Die Förderungen aus dem Fonds richten sich an Gebietskörperschaften, Biosphären-, Natur- und Nationalparks, NGOs, Betriebe sowie Privatpersonen, die einen signifikanten Beitrag zum Schutz der Biodiversität leisten wollen. Seit dem Start des Biodiversitätsfonds konnten mehr als 200 Projekte im Sinne der österreichischen Biodiversitätsstrategie unterstützt werden.

Totschnig: „Mit der Erweiterung des Nationalparks stärken wir nicht nur die ökologische Vielfalt, sondern erzielen auch Vorteile für Klima, Wasserhaushalt und die Menschen in der Region. Damit ist ein bedeutender Schritt für mehr Biodiversität gelungen und mein Ziel ist, unsere Nationalparks auch in den kommenden Jahren weiter zu stärken.“


 

Quelle: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft

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