Nachhaltig Bauen in Niederösterreich: 60 Gebäude für klimaaktiv Standard ausgezeichnet
Wien/Krems – Energieeffizienz, ökologisches Bauen und wirtschaftliche Stärke werden in niederösterreichischen Gebäuden teilweise gemeinsam umgesetzt. Am 22. September 2025 wurden im Rahmen der Initiative klimaaktiv des Wirtschaftsministeriums insgesamt 60 herausragende Gebäude ausgezeichnet. Die feierliche Veranstaltung fand am Universitätscampus Krems statt, der selbst zu den prämierten Projekten zählt.
Von energieeffizienten Neubauten über klimafreundliche Erweiterungen internationaler Bildungseinrichtungen bis hin zu ökologisch errichteten Firmenzentralen – Niederösterreich zeigt, dass nachhaltiges Bauen und wirtschaftlicher Erfolg kein Widerspruch sind. Die ausgezeichneten Gebäude erfüllen die hohen Qualitätskriterien des klimaaktiv Gebäudestandards, der österreichweit als führendes Qualitätszeichen für energieeffizientes, ressourcenschonendes und zukunftsfähiges Bauen gilt.
Klimaschutz und Wirtschaftskraft vereint
Energie-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner betonte bei der Verleihung: „Gebäude sind für rund ein Drittel des Energieverbrauchs und mehr als zehn Prozent der Treibhausgasemissionen in Österreich verantwortlich. Gleichzeitig ist der Bau- und Gebäudesektor mit über 40.000 Betrieben und 310.000 Beschäftigten eine tragende Säule unserer Volkswirtschaft. Klimafreundliches Bauen ist daher ein zentraler Hebel, um Klimaschutz, Wohlstand und Lebensqualität zu sichern.“
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf ergänzte: „In Niederösterreich gehen Baukultur und Klimaschutz Hand in Hand. Mit dem neuen Klima- und Energiefahrplan erhöhen wir unsere Ziele auf 4.500 GWh Photovoltaik und 8.000 GWh Windkraft bis 2030 und investieren in Stromspeicher und Gebäudesanierungen. Das sichert 1,6 Milliarden Euro heimische Wertschöpfung und 60.000 Arbeitsplätze.“
Herausragende Projekte
Besonders ausgezeichnet wurden die Firmenzentrale der Windkraft Simonsfeld in Ernstbrunn, der ISTA Kindergarten in Gugging sowie die Erweiterung des Universitätscampus Krems – sie erreichten jeweils die Höchstwertung von 1000 Punkten. Im Bereich Sanierungen konnten sechs Gebäude den klimaaktiv Goldstandard erzielen, darunter die Mittelschule Schwechat, das Veranstaltungszentrum Maria Laach und das Bezirksgericht Lilienfeld. Die ÖBB demonstrierte mit einer klimaaktiv-Silber-Sanierung an ihrer Wohnhausanlage in Amstetten beispielhaft, wie ein „Raus aus Gas“ gelingen kann.
Bei Neubauten setzen die Projekte überwiegend auf den klimaaktiv Goldstandard. Herausragende Beispiele sind die Reihenhausanlage „In Kirchbergen Nord“ in Wolkersdorf, das Laborgebäude in Maria Gugging, der Kindergartenzubau in Euratsfeld und die Firmenzentrale LUKS in Mauer bei Amstetten. Für den innovativen Ansatz mit E-Carsharing wurde das Wohnprojekt des Vereins Gewozu in Waidhofen/Ybbs mit klimaaktiv Silber ausgezeichnet.