Meilenstein für die Energiewende: Flughafen Nürnberg nimmt Mega-Solaranlage in Betrieb
Nürnberg – Ein eindrucksvolles Zeichen für die Energiewende in Bayern: Der Flughafen Nürnberg hat seine neue Photovoltaik-Großanlage offiziell in Betrieb genommen. Mit einer Fläche von rund 1,7 Kilometern Länge und 60 Metern Breite zählt sie zu den größten ihrer Art auf einem deutschen Flughafen – und ermöglicht bei optimalen Bedingungen eine vollständige Selbstversorgung mit Strom.
Anlässlich der Inbetriebnahme begrüßte Flughafengeschäftsführer Dr. Michael Hupe unter anderem Bayerns Finanz- und Heimatminister sowie Aufsichtsratsvorsitzenden Albert Füracker und Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König. Gemeinsam würdigten sie das Projekt als zukunftsweisenden Schritt hin zu einer klimafreundlichen Infrastruktur.
„Diese Anlage ist ein zentrales Element unseres Transformationsplans zur CO₂-Neutralität“, betonte Dr. Hupe. „Dank intelligenter Speicherlösungen wollen wir den erzeugten Strom größtenteils direkt vor Ort nutzen.“ Entwickelt wurde das Energiekonzept in Zusammenarbeit mit dem Institut für Energietechnik (IfE) aus Amberg.
Auch Minister Füracker unterstrich die Bedeutung des Projekts: „Bayern nimmt bundesweit eine Vorreiterrolle bei der Nutzung von Solarenergie ein. Mit dem Ausbau der Photovoltaik am Flughafen Nürnberg setzen wir ein starkes Zeichen für eine nachhaltige Zukunft.“
Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König ergänzte: „Dieses Projekt ergänzt hervorragend unsere städtische PV-Strategie. Gemeinsam mit Partnern wie der N-ERGIE treiben wir den Ausbau auf städtischen Gebäuden voran – und es ist wichtig, dass auch unsere Beteiligungen wie der Flughafen ihren Beitrag leisten.“
Mit einer Spitzenleistung von 13,4 Megawatt Peak (MWp) produziert die Anlage jährlich rund 13,4 Gigawattstunden Strom – ausreichend für die Versorgung von über 3.800 Vier-Personen-Haushalten. Die prognostizierte CO₂-Einsparung beträgt rund 4.900 Tonnen pro Jahr.
Betrieben wird die PV-Anlage von der Flughafen Nürnberg Energie GmbH, einer Tochtergesellschaft des Airports. Deren Geschäftsführer Klaus Dotzauer sieht darin einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung des Standorts.
Installiert wurden über 22.800 Solarmodule, unterstützt von 380 Tonnen Stahlkonstruktion und fast 100 Kilometern Kabel. Die Module sind in Ost-West-Ausrichtung montiert, um Blendungen im Flugverkehr zu vermeiden und gleichzeitig den Stromertrag in den Morgen- und Abendstunden zu maximieren. In einem nächsten Schritt ist die Erweiterung um Batteriespeicher geplant.
Verantwortlich für die Umsetzung war das Nürnberger Unternehmen Greenovative, das auf nachhaltige Großprojekte spezialisiert ist. Geschäftsführer Bernd Fuchs freut sich: „Dieses Leuchtturmprojekt beweist, wie regionale Kompetenz und moderne Solartechnologie Hand in Hand gehen. Es ist ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz und stärkt zugleich die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit unserer Region.“
Bereits seit 2017 betreibt der Flughafen kleinere PV-Anlagen auf Hallendächern und dem Parkhaus P4. Mit dem neuen Großprojekt rückt das Ziel einer klimaneutralen Flughafeninfrastruktur nun ein großes Stück näher.