Massive Verlagerung des Güterverkehrs in neuen EU–Ländern von Schiene auf Straße!
In den neuen EU–Ländern hat der Lkw–Verkehr seit dem Jahr 1993 um 96 Prozent zugenommen, der Gütertransport mit der Bahn ist um 25 Prozent gesunken, wie eine aktuelle VCÖ–Studie zeigt. Diese Entwicklung findet mit Ausnahme von Slowenien auch in den benachbarten Beitrittsländern statt. Der VCÖ warnt vor einer massiven Zunahme des
Lkw–Verkehrs in Ostösterreich. Um diese Entwicklung zu vermeiden, fordert der VCÖ mehr Lkw–Kontrollen, die Erhöhung der Dieselbesteuerung auf EU–Niveau und den raschen Ausbau der Schiene in Österreich.
In den neuen EU–Beitrittsländern hat der Lkw–Verkehr von 79 Milliarden Tonnenkilometer (tkm) im Jahr 1993 auf 155 Milliarden tkm zugenommen, der Schienegüterverkehr hat dagegen von 154 Milliarden tkm auf 116 Milliarden tkm abgenommen, wie eine aktuelle VCÖ–Studie zeigt. Für Österreich besonders relevant: Mit Ausnahme von Slowenien hat diese Entwicklung auch in den benachbarten Beitrittsländern stattgefunden.
"In der Slowakei hat sich der Güterverkehr auf der Straße mehr als vervierfacht, in Tschechien mehr als verdoppelt. Da die Beschränkungen mit 1. Mai wegfallen wird der Lkw–Verkehr aus den benachbarten Beitrittsländern nach und durch Österreich stark zunehmen", betont VCÖ–Verkehrsexperte DI Martin Blum. Der VCÖ kritisiert, dass Österreich die Zunahme des Lkw–Verkehrs aus diesen Ländern durch den vorrangigen Ausbau der Straße vor der Schiene stark begünstigt. "Je besser das Straßennetz Österreichs ausgebaut ist, umso größer der Anreiz, die Güter mit Lkw nach und durch Österreich zu transportieren. Umso mehr, wenn dringend nötige Verbesserungen bei der Schiene auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben werden", erklärt VCÖ–Experte Blum. Der VCÖ warnt, dass viele Vorteile der EU–Erweiterung durch den zunehmenden Lkw–Verkehr überschattet werden.
"Bereits heute hat der Lkw–Verkehr in vielen Regionen das Maß des gesundheitlich Erträglichen überschritten. Immer mehr Kinder leiden wegen der Abgase unter Atemwegserkrankungen. Eine weitere Zunahme der Belastungen ist den Menschen, die entlang der Hauptverkehrsrouten wohnen, nicht zuzumuten", betont VCÖ–Experte Blum.
Der VCÖ fordert daher mehr Lkw–Kontrollen, die Anhebung der Dieselbesteuerung in Österreich auf EU–Niveau sowie den rascheren Ausbau der Schiene. Derzeit wird in Österreich im selben Korridor zuerst die Straße und erst danach die Schiene ausgebaut. Auf EU–Ebene setzt sich der VCÖ für eine EU–Wegekostenrichtlinie ein, die eine höhere und flächendeckende Lkw–Maut ermöglicht.
Lkw–Verkehrs in Ostösterreich. Um diese Entwicklung zu vermeiden, fordert der VCÖ mehr Lkw–Kontrollen, die Erhöhung der Dieselbesteuerung auf EU–Niveau und den raschen Ausbau der Schiene in Österreich.
In den neuen EU–Beitrittsländern hat der Lkw–Verkehr von 79 Milliarden Tonnenkilometer (tkm) im Jahr 1993 auf 155 Milliarden tkm zugenommen, der Schienegüterverkehr hat dagegen von 154 Milliarden tkm auf 116 Milliarden tkm abgenommen, wie eine aktuelle VCÖ–Studie zeigt. Für Österreich besonders relevant: Mit Ausnahme von Slowenien hat diese Entwicklung auch in den benachbarten Beitrittsländern stattgefunden.
"In der Slowakei hat sich der Güterverkehr auf der Straße mehr als vervierfacht, in Tschechien mehr als verdoppelt. Da die Beschränkungen mit 1. Mai wegfallen wird der Lkw–Verkehr aus den benachbarten Beitrittsländern nach und durch Österreich stark zunehmen", betont VCÖ–Verkehrsexperte DI Martin Blum. Der VCÖ kritisiert, dass Österreich die Zunahme des Lkw–Verkehrs aus diesen Ländern durch den vorrangigen Ausbau der Straße vor der Schiene stark begünstigt. "Je besser das Straßennetz Österreichs ausgebaut ist, umso größer der Anreiz, die Güter mit Lkw nach und durch Österreich zu transportieren. Umso mehr, wenn dringend nötige Verbesserungen bei der Schiene auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben werden", erklärt VCÖ–Experte Blum. Der VCÖ warnt, dass viele Vorteile der EU–Erweiterung durch den zunehmenden Lkw–Verkehr überschattet werden.
"Bereits heute hat der Lkw–Verkehr in vielen Regionen das Maß des gesundheitlich Erträglichen überschritten. Immer mehr Kinder leiden wegen der Abgase unter Atemwegserkrankungen. Eine weitere Zunahme der Belastungen ist den Menschen, die entlang der Hauptverkehrsrouten wohnen, nicht zuzumuten", betont VCÖ–Experte Blum.
Der VCÖ fordert daher mehr Lkw–Kontrollen, die Anhebung der Dieselbesteuerung in Österreich auf EU–Niveau sowie den rascheren Ausbau der Schiene. Derzeit wird in Österreich im selben Korridor zuerst die Straße und erst danach die Schiene ausgebaut. Auf EU–Ebene setzt sich der VCÖ für eine EU–Wegekostenrichtlinie ein, die eine höhere und flächendeckende Lkw–Maut ermöglicht.
Güterverkehr in EU–Beitrittsländern verlagert sich von Schiene auf Straße
Straßengüterverkehr in Mio. Tonnenkilometer
Land Jahr 2001 Jahr 1993 Änderung
Polen: 73.531 40.177 + 83 %
Slowakei: 11.752 2.685 + 338 %
Slowenien: 1.967 1.743 + 13 %
Tschechien: 38.284 15.605 + 145 %
Ungarn: 18.168 12.440 + 46 %
neue EU–10: 155.000 79.000 + 96 %
EU–15: 1.395.000 1.073.000 + 30 %
Quelle: EU–Kommission, VCÖ 2004
Schienengüterverkehr in Mio. Tonnenkilometer
Land Jahr 2001 Jahr 1993 Änderung
Polen: 44.880 60.953 minus 26%
Slowakei: 7.841 9.800 minus 20%
Slowenien: 1.121 913 plus 23 %
Tschechien: 15.030 22.715 minus 34%
Ungarn: 6.264 6.574 minus 5 %
neue EU–10: 116.000 154.000 minus 25%
EU–15: 242.000 234.000 plus 4 %
Quelle: EU–Kommission, VCÖ 2004
Land Jahr 2001 Jahr 1993 Änderung
Polen: 73.531 40.177 + 83 %
Slowakei: 11.752 2.685 + 338 %
Slowenien: 1.967 1.743 + 13 %
Tschechien: 38.284 15.605 + 145 %
Ungarn: 18.168 12.440 + 46 %
neue EU–10: 155.000 79.000 + 96 %
EU–15: 1.395.000 1.073.000 + 30 %
Quelle: EU–Kommission, VCÖ 2004
Schienengüterverkehr in Mio. Tonnenkilometer
Land Jahr 2001 Jahr 1993 Änderung
Polen: 44.880 60.953 minus 26%
Slowakei: 7.841 9.800 minus 20%
Slowenien: 1.121 913 plus 23 %
Tschechien: 15.030 22.715 minus 34%
Ungarn: 6.264 6.574 minus 5 %
neue EU–10: 116.000 154.000 minus 25%
EU–15: 242.000 234.000 plus 4 %
Quelle: EU–Kommission, VCÖ 2004
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