Kluge Strategien im Passivhausbau
Dr. Wolfgang Faist, „Erfinder des Passivhauses" zeigte die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten bei einem Passivhaus auf: Enormes Potential sieht er z.B. durch Verbindung des Passivhaus–Kompaktaggregats mit einer thermischen Solaranlage, oder in Mini–Wärmekraftkopplungsanlagen, da mit der Abwärme Strom vor Ort erzeugt werden kann. Brennstoff soll Biogas, Biomasse oder Wasserstoff sein. Ein solches Gerät, das heute ein Normhaus versorgen kann, bietet die Möglichkeit, 12 Passivhäuser zu versorgen. Dr. Faist rechnet damit, dass dies innerhalb von 10 Jahren möglich ist. Bereits heutig bestehende Passivhaussiedlungen, wie in Hannover am Kronsberg, zeigen vor, wie eine energieautarke Siedlung errichtet werden kann. Der Energieverbrauch dieser Siedlung wird vollkommen durch eine Windkraftanlage kompensiert, die von den Erwerbern der Häuser mitfinanziert wurde. Entscheidendes Entwicklungspotential ist nicht nur im Einsatz verbesserter Komponenten, sondern darin, dass diese auch in der Althaussanierung verwendet werden können.
Umweltgerechtes und ganzheitliches Bauen
DI Roland Matzig von ARCHITOS/Deutschland erklärte anhand von Beispielen unterschiedlichster Passivhäuser, wie diese auch von der Bauform „ganz normale Häuser" für „ganz normale Bewohner" sein können. Er meinte: „Ein Passivhaus ist weder ein besonderer Baustil noch andere, bessere Architektur, sondern die logische Konsequenz umweltgerechten Bauens!"
Wohl fühlen in einem Haus hat für Arch. Schuller mit der „Spiritualität" in der Architektur zu tun, nur richtige Umgebung, Räume mit positiver „Gebärdenprache" halten uns gesund.
Arch. DI Mück konnte anhand zahlreicher Untersuchungsergebnisse darlegen, wie wichtig gesunde Raumluft ist. Die Zufriedenheit von Passivhausbewohnern mit Ihren Lüftungsanlagen ist laut einer Meinungsumfrage im Einfamilienhaus extrem hoch. Dr. Michael Ehrenberger, Mediziner und Leiter des Instituts für Umweltmedizin, sagte: „Die Rhythmen der Natur müssen fühlbar sein, auch in einem Passivhaus!"
Wohl fühlen in einem Haus hat für Arch. Schuller mit der „Spiritualität" in der Architektur zu tun, nur richtige Umgebung, Räume mit positiver „Gebärdenprache" halten uns gesund.
Arch. DI Mück konnte anhand zahlreicher Untersuchungsergebnisse darlegen, wie wichtig gesunde Raumluft ist. Die Zufriedenheit von Passivhausbewohnern mit Ihren Lüftungsanlagen ist laut einer Meinungsumfrage im Einfamilienhaus extrem hoch. Dr. Michael Ehrenberger, Mediziner und Leiter des Instituts für Umweltmedizin, sagte: „Die Rhythmen der Natur müssen fühlbar sein, auch in einem Passivhaus!"
Breitere Basis für Passiv– und Energieplusbau
Eine breitere Basis kann durch großvolumige Gebäude in Plus–Energie– oder Passivhausbauweise erreicht werden. Wie dies machbar ist, zeigen bereits viele umgesetzte Projekte: größere Wohnbauten, öffentliche Gebäude, Schulen, Bürogebäude. Als Beispiele wurden ein Plus–Energie–Bürohaus in Passail, geplant vom Architekturbüro Kaltenegger und mit dem europäischen Solarpreis von Eurosolar ausgezeichnet, eine Ökohauptschule, sowie „100 Wohnungen in Linz" von Poppe*Prehal Architekten, präsentiert. Um auch hier größtmöglichen Komfort und geringen Energieverbrauch zu ermöglichen, muß auch die Haustechnik ganzheitlich geplant werden. Unterstützt wird dies durch Computersimulationen, die bereits ab der Entwurfsphase zum Einsatz kommen –technische Fehler können damit schon im Vorfeld vermieden werden.
Gezielte Vermarktung und bessere Ausbildung
Wesentlich für eine optimale Vermarktung sind nicht nur Qualität in der Planung und in der Ausführung. Dazu kommen auch Ökologie, Energieeffizienz, zeitgemäße Architektur, individuelle und persönliche Beratung und ein faires Preis/Leistungsverhältnis. Auch branchenübergreifende Zusammenschlüsse, z.B. die IG Passivhaus, oder gemeinsame Qualifizierungsverbünde zur Weiterbildung, sind gerade beim Thema Niedrigenergie– oder Passivhaus viel wichtiger als bei einem Normhaus. Ausbildungsstrategien, auch für Planer, z.B. an der Donauuniversität Krems, werden notwendig, da weder bei der Baumeisterprüfung noch beim Architekturstudium, ein Passiv– oder Plus–Energiehaus am Lehrplan steht. Das positive Zusammenspiel aller am Bau eines Passivhauses Beteiligten, des Planers und der Professionisten, ist unbedingt notwendig.
Zukunftstrends
Der Marktanteil von Passivhäusern ist steigend. Der Komfort in einem Passivhaus löst die Technologie als Kaufkriterium ab, gleichzeitig sinkt die Kostendifferenz zu einem Normhaus. „Die bessere Wohnqualität wird in Untersuchungen als Hauptmotiv für den Bau eines Passivhauses genannt!", so Dipl.Vw. Jan Nill vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung in Berlin. Dipl.Arch. Peter Sandri aus der Schweiz meinte abschließend: „Das Passivhaus ist nur ein Schritt, der weiter gehen wird, – aber es ist der richtige Schritt!"