Für Browser < IE 11 nicht optimiert. Verwenden Sie bitte einen aktuelleren Browser.
Skip to main content
Ökonwes
  • Sonne
  • Wind
  • Biomasse
  • Mobilität
  • Nachhaltigkeit(current)1
    • Nachhaltigkeit
    • Vernetzung
    • Wasser
    • weitere Energien
    • Ersatz fossiler Energie
    • Umweltschutz(current)2
    • Bauen
    • offene Briefe
    • Ansichtssache
    • Buch-Tipp
    • Heroes for future
    • Jobs
    • Ernährung und Gesundheit
    • Ökologisch Investieren
  1. oekonews
  2. Nachhaltigkeit
  3. Umweltschutz

Klimastudie: Anstieg von Hitzetoten wird Rückgang von Kältetoten deutlich übertreffen

10.05.2025

Eine Modellstudie schätzt, dass 2,3 Millionen zusätzliche temperaturbedingte Todesfälle zu befürchten sind, wenn nicht dringend Maßnahmen gegen den Klimawandel ergriffen werden.

Die Temperaturen steigen .jpg
© Gerd Altmann pixabay.com

Eine von Forschern des Environment & Health Modelling (EHM) Lab der London School of Hygiene & Tropical Medicine (LSHTM) geleitete Modellstudie legt nahe, dass der Klimawandel in ganz Europa wahrscheinlich zu einem deutlichen Anstieg der Todesfälle durch Hitze führen wird, der jeden Rückgang der durch Kälte verursachten Todesfälle deutlich übertrifft. 

Dieser Trend bleibt in allen Klimawandelszenarien und sogar bei hoher Anpassung an Hitze bestehen und verstärkt die Notwendigkeit aggressiver Minderungsmaßnahmen.

 Die in Nature Medicine veröffentlichte Studie schätzt, dass der Klimawandel bis 2099 in 854 europäischen Städten direkt zu über 2,3 Millionen zusätzlichen temperaturbedingten Todesfällen führen könnte, wenn nicht dringend Maßnahmen zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen ergriffen werden. Bis zu 70 % dieser Todesfälle könnten jedoch durch rasches Handeln verhindert werden.

Die Studie legt nahe, dass selbst enorme Anstrengungen zur Anpassung der Städte an die Temperaturschwankungen nicht ausreichen würden, um die erhöhten Gesundheitsrisiken durch Hitzebelastung auszugleichen, insbesondere in den am stärksten gefährdeten Regionen wie dem Mittelmeerraum, Mitteleuropa und dem Balkan. Nur eine rasche Reduzierung der CO2-Emissionen, die die Temperaturen niedrig hält, konnte die Zahl der Todesfälle durch extreme Hitze reduzieren.

R. Pierre Masselot, Hauptautor am EHM-Labor der London School of Hygiene & Tropical Medicine (LSHTM), meint: „Unsere Ergebnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit, sowohl den Klimawandel als auch die Anpassung an die zunehmende Hitze energisch voranzutreiben. Dies ist besonders im Mittelmeerraum kritisch, wo die Folgen verheerend sein könnten, wenn nichts unternommen wird. Indem wir jedoch einen nachhaltigeren Weg einschlagen, könnten wir Millionen von Todesfällen bis Ende des Jahrhunderts vermeiden.“

Laut der Modellstudie werden folgende zehn europäischen Städte bis Ende des Jahrhunderts voraussichtlich die meisten temperaturbedingten Todesfälle verzeichnen. Die Zahlen repräsentieren den prognostizierten kumulativen Anstieg der temperaturbedingten Todesfälle bis 2099 aufgrund des Klimawandels:

Barcelona (Spanien) 246.082 
Rom (Italien) 147.738
Neapel (Italien) 147.248
Madrid (Spanien) 129.716
Mailand (Italien) 110.131
Athen (Griechenland) 87.523
Valencia (Spanien) 67.519
Marseille (Frankreich) 51.306
Bukarest (Rumänien) 47.468
Genua (Italien) 36.338

Aufgrund ihrer größeren Bevölkerung wird die höchste Zahl temperaturbedingter Todesfälle in den bevölkerungsreichsten Städten des Mittelmeerraums erwartet, doch auch viele kleinere Städte auf Malta, in Spanien und in Italien werden wahrscheinlich stark von temperaturbedingten Todesfällen betroffen sein.

Außerhalb des Mittelmeerraums dürften die Auswirkungen weniger gravierend ausfallen. In anderen europäischen Hauptstädten wie Paris (13.515) wird ein geringerer, aber immer noch signifikanter Anstieg der kumulierten Kälte- und Hitzetodesfälle erwartet. Dagegen könnten die meisten Städte auf den Britischen Inseln und in den skandinavischen Ländern einen Nettorückgang der Todesfälle verzeichnen, darunter auch London (-27.455). Diese geringere Todeszahl würde jedoch durch den Anstieg im übrigen Europa deutlich übertroffen, was zu 2,3 ​​Millionen zusätzlichen Todesfällen in ganz Europa führen würde.

Professor Antonio Gasparrini, Hauptautor des Artikels und Leiter des EHM-Labors am LSHTM, sagte: „Diese Studie liefert überzeugende Beweise dafür, dass der starke Anstieg hitzebedingter Todesfälle jeden kältebedingten Rückgang bei weitem übertreffen wird, was zu einem Nettoanstieg der Sterblichkeit in ganz Europa führen wird. Diese Ergebnisse widerlegen die Theorien über die „positiven“ Auswirkungen des Klimawandels, die oft im Widerspruch zu dringend notwendigen Klimaschutzmaßnahmen stehen, die so schnell wie möglich umgesetzt werden sollten.“

Diese Forschung nutzt Risikofunktionen der Temperatur in allen Städten und berücksichtigt dabei lokale und altersspezifische Anpassung und Akklimatisierung. Diese werden mit Prognosen von Temperaturen, Bevölkerungszahlen und Sterberaten kombiniert, um die erwartete temperaturbedingte Todeszahl abzuschätzen, die speziell auf Temperaturschwankungen zurückzuführen ist. Die Forscher berücksichtigten verschiedene Klima- und epidemiologische Simulationen, um die mit den Schätzungen verbundenen Unsicherheiten unter den im sechsten Sachstandsbericht des IPCC definierten Szenarien zu bewerten. Zusätzlich berechneten sie die Todeszahlen für Szenarien, in denen das hitzebedingte Sterberisiko reduziert ist.

Die in der Studie entwickelten Anpassungsszenarien geben Aufschluss über den erforderlichen Grad der Risikominderung, bleiben aber abstrakt und geben keine Auskunft über konkrete Maßnahmen. Darüber hinaus konzentriert sich diese Studie auf die tägliche Durchschnittstemperatur und berücksichtigt keine spezifischen Wetterereignisse, die die geschätzte Zahl der Todesopfer beeinflussen könnten, wie beispielsweise extreme Nachttemperaturen und Luftfeuchtigkeit.

 

Links

  • Pierre Masselot et al. Estimating future heat-related and cold-related mortality under climate change, demographic and adaptation scenarios in 854 European cities. Nature Medicine. DOI: 10.1038/s41591-024-03452-2
  • Drucken
  • Empfehlen
10.05.2025
Zum vorigen Artikel voriger Artikel

FAIRTRADE als stabiler Anker in stürmischen Zeiten

Zum nächsten Artikel nächster Artikel

Steuerpaket: Verpasste Chance für umweltgerechten Budgetumbau

oekonews

Tageszeitung für Erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit. Sonntag, 18. Mai 2025, 66.328 Artikel Online

Weitere Themen

  • Energiewichtel im Hermann Gmeiner Kindergarten Imst
  • Notruf aus den Alpen – und niemand hört hin!
  • "Hopfen und Malz, Klima erhalt’s."
  • Budgetloch gefunden: Wir verbrennen Geld, das wir nicht haben
  • Bundesregierung als Klima-Geisterfahrer auf Kollisionskurs mit dem Nationalen Energie- und Klimaplan
  • Infineon: Zertifizierung der Science Based Target Initiative für ehrgeizige Dekarbonisierungsziele
  • Wer hält den Stromtakt, wenn Grosskraftwerke vom Netz gehen?
  • Deutschland: Einhaltung des Emissionsbudgets bis 2030 unsicher – spätestens ab 2030 deutliche Zielverfehlungen zu erwarten
  • EU-Handelsministerrat: Kein Spielraum für Minister Hattmannsdorfer beim Mercosur-Veto
  • Wie “Natur.Kraft.Plätze” in Schladming-Dachstein zu Oasen der Erholung und Achtsamkeit werden
  • zum ersten Set
  • zurück zum vorigen Set
  • 1(current)
  • 2
  • 3
  • weiter zum nächsten Set
  • zum letzten Set
14.483 Artikel | Seite 1 von 1.449

Newsletter

zur Anmeldung

Termintipp

OEKONEWS E-SALON: "Energiewende konkret" Termin-Tipp buchen

Oekotermine

Werben auf oekonews

Direkt an der Zielgruppe

Wichtiger Artikel

STUDIE: Ohne Energiewende mehr Rohstoffverbrauch
  • Suche
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Über oekonews
  • Haftung
  • RSS
© 2025 ökonews.at
Die Temperaturen steigen .jpg

© Gerd Altmann pixabay.com