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Klimabewegung fordert detaillierten Plan zu Nullemissionen der OMV

16.03.2022

Anlässlich der Präsentation der neuen OMV Strategie fordern Fridays For Future Austria, GLOBAL 2000 und das Klimavolksbegehren, dass ein Plan mit konkreten Zwischenzielen zur Reduktion ihrer Emissionen auf Null vorgelegt wird.

© JKCarl
© JKCarl
Wien - Dabei sind auch vor- und nachgelagerte Emissionen zu berücksichtigen, meinen die NGOs.
Folgende Fragen müssen aus ihrer Sicht beantwortet werden:
Wie sieht der Weg der OMV zu Nullemissionen aus?
Die teilstaatliche OMV war 2020 inklusive ihrer Produkte für 129 Mio. Tonnen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das entspricht den konsumbasierten Emissionen von ganz Österreich. Die OMV will bis 2050 klimaneutral sein, ohne dafür konkrete Zwischenziele nach 2025 zu nennen oder aus fossilen Brennstoffen auszusteigen. „So kann man nicht mit der größten Krise der Menschheit umgehen, schließlich ist die OMV eins der 100 Unternehmen, die für 71 Prozent der Treibhausgase seit 1988 verantwortlich sind. Studien ordnen die OMV jenen 90 Unternehmen zu, deren Produkte und eigene Emissionen den Meeresspiegel zwischen 1880 und 2010 um 26–30 Prozent haben steigen lassen. Keinen detaillierten Dekarbonisierungsplan zu haben, wäre ein Verrat an meiner Generation“, so Adrian Hiss von Fridays For Future Austria.
Wie schnell steigt die OMV aus der Öl- und Gas-Exploration aus?
2020 steckte die OMV über 200 Mio. Euro in die Suche nach neuen Öl- und Gasfeldern. „Einem UN-Bericht zufolge soll weltweit bis 2030 doppelt so viel fossile Energie gefördert werden, als es die 1,5-Grad-Grenze zulässt. Die OMV soll die Suche nach neuen Öl- und Gasfeldern sofort einstellen und die Mittel für den Aufbau neuer, grüner Geschäftsmodelle umwidmen“, so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.
Wie schnell kehrt die OMV klimaschädlichen Produkten den Rücken?
Laut Nachhaltigkeitsbericht 2020 werden 87 Prozent der von der OMV hergestellten Produkte bei ihrer Verwendung direkt verbrannt (2019: 89 Prozent; 2018: 90 Prozent). „Die OMV hat bisher noch keinen Plan vorgelegt, wie sie ihre verantworteten Emissionen langfristig auf Null reduzieren will – ihr Kerngeschäft zielt immer noch auf die Verbrennung von Öl und Gas ab. Stattdessen gab es in früheren Nachhaltigkeitsberichten das Bekenntnis ‚CO2-arm‘ zu werden. Aber ein bisschen weniger Emissionen reichen nicht, um die Klimakatastrophe aufzuhalten – das ist, als würde man Zigaretten mit Filter als gesundheitlich unbedenklich verkaufen. Meint es die OMV mit Nachhaltigkeit ernst, dann muss sie klimaschädlichen Produkten vollständig den Rücken kehren“, so Katharina Rogenhofer vom Klimavolksbegehren.
Kommt ein Sofortprogramm für Methanleaks?
In den vergangen Jahren wurden in Österreich und Rumänien Methanleaks bei der OMV entdeckt. Ca. +0,1 °C Erderhitzung könnten laut UNEP verhindert werden, wenn die Methanleaks des fossilen Sektors geschlossen werden. Methan ist 25-mal so treibhauswirksam wie CO2. Hier muss die OMV ein detailliertes Programm vorlegen, wie sie ihre weltweite Infrastruktur auf Leaks überprüft und diese zukünftig verhindert.
Wie will die OMV von Single-Use-Plastik wegkommen?
Die OMV-Tocher Borealis ist der weltweit elftgrößte Produzent von Single-use-Plastik. Wie wird hier eine schnelle Umkehr gewährleistet?
Bei den derzeitigen und prognostizierten Wachstumsraten der Kunststoffproduktion wird diese gemeinsam mit den Emissionen aus der Verbrennung von Kunststoffabfällen bis 2050 10–13 Prozent des gesamten Kohlenstoffbudgets für das 1,5-Grad-Ziel ausmachen. Eine OMV-Strategie, die zu einer Verschärfung des Plastikproblems führt, ist mit Sicherheit keine sinnvolle Klimastrategie.
Wie stark will die OMV ihr Know-How für Geothermie-Nutzung einsetzen?
„Die aktuellen geopolitischen Entwicklungen zeigen die Herausforderungen in der Umstellung des Wärmesektors auf erneuerbare Energien. Hier ist die OMV dringend aufgefordert, ihre Erfahrung und ihr Know-How zu Tiefenbohrungen und zur Geologie Österreichs einzubringen, um der Nutzung von Geothermie zum Durchbruch zu verhelfen“, so die drei Klimaschutzorganisationen.
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16.03.2022 | Autor*in: holler
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