Intakte Wälder sind die Grundvoraussetzung für Ernährungssicherheit
Wien – Gesunde und artenreiche Wälder sind essenziell für Umwelt, Wirtschaft und insbesondere die Ernährungssicherheit der Menschen weltweit. Darauf macht die International Union of Forest Research Organizations (IUFRO) anlässlich des Internationalen Tags des Waldes am 21. März 2025 aufmerksam. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Wälder und Nahrung“ und betont die Rolle der Waldökosysteme für die globale Ernährung.
Wälder als Lebensgrundlage für Milliarden Menschen
„Die Bedeutung gesunder Wälder kann nicht hoch genug veranschlagt werden“, erklärt Dr. Christoph Wildburger, Senior Advisor der IUFRO. Neben ihrer Funktion als CO2- und Wasser-Speicher sichern Wälder eine vielfältige Nahrungsmittelproduktion: Sie sind unentbehrlich für Bestäuberinsekten wie Bienen, schützen Flüsse und Wassereinzugsgebiete und bieten Lebensraum für Fischbestände. Zudem liefern sie Brennholz, Wildfleisch und Futter für Haustiere. Mehr als fünf Milliarden Menschen weltweit sind direkt auf die Ressourcen des Waldes angewiesen.
Evidenzbasierte Forschung für nachhaltige Politik
IUFRO-Präsidentin Daniela Kleinschmit, Professorin für Forst- und Umweltpolitik an der Universität Freiburg, ruft politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger zum Handeln auf: „Wissenschaft und Forschung liefern essenzielle Erkenntnisse für den Schutz der Waldökosysteme und somit für das Wohl der Menschen, insbesondere in Regionen, die durch Klimawandel und Artenverlust stark gefährdet sind.“ Seit zehn Jahren untersucht IUFRO im Auftrag der Vereinten Nationen die Rolle der Wälder im Rahmen der globalen Nachhaltigkeitsziele. Im Juni 2025 wird die Organisation ihren neuen Forschungsbericht „Forests for Social and Economic Resilience“ präsentieren, der die komplexen Wechselwirkungen zwischen Wäldern, Gesellschaft und Wirtschaft beleuchtet.
Mehr als Holz: Wirtschaftlicher Nutzen der Waldressourcen
Wälder sind nicht nur Rohstofflieferanten für die Holzindustrie, sondern auch eine entscheidende Quelle für Lebensmittel, Brennstoffe und Einkommensmöglichkeiten. Besonders für marginalisierte Bevölkerungsgruppen sind diese Ressourcen von zentraler Bedeutung. Der weltweite Handel mit Pinienkernen und Waldpilzen belief sich 2022 auf rund 1,8 Milliarden US-Dollar. Zudem trägt der Verkauf wild wachsender Nahrungsmittel in tropischen Ländern zu vier Prozent der Haushaltseinkommen bei. Der Zugang zu Wildnahrung verbessert nicht nur die Ernährungssituation, sondern erhöht auch die Ernährungsvielfalt und Gesundheit der Menschen.
Die IUFRO betont, dass der Schutz der Wälder eine globale Herausforderung ist, die gemeinschaftliche und nachhaltige Lösungen erfordert. Wissenschaftlich fundierte Entscheidungen können dazu beitragen, die lebenswichtigen Funktionen der Wälder langfristig zu sichern.
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