Innovation trifft Nachhaltigkeit: GreenTech Hub feiert Eröffnung im Allgäu
Memmingen/Benningen – Mit einem fulminanten „GreenTech Day“ hat der GreenTech Hub (GT Hub) seine Türen geöffnet – und das mit klarer Mission: Die Allgäu-Region soll zur Vorzeigeregion für grüne Technologien werden. Über 300 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Startup-Szene kamen zur Eröffnung des neuen Innovationszentrums in der Junkersstraße in Benningen.
Keynotes, Paneldiskussionen, Startup-Pitches und eine interaktive Ausstellung machten die Eröffnung nicht nur zur offiziellen Einweihung – sondern zur Standortbestimmung für die Energie- und Technologiezukunft im ländlichen Raum.
„Die Eröffnung des GT Hubs ist ein riesiger Meilenstein. Hier entsteht ein Ökosystem, das Startups, Mittelstand, Forschung und Investoren auf einzigartige Weise zusammenbringt“, sagte Corinna Tappe, Geschäftsführerin der GreenTech Hub GmbH. Ziel sei es, das enorme Potenzial im Allgäu zu bündeln – und die Region zur Leitregion für nachhaltige Technologien zu machen.
Das neue Gebäude selbst ist bereits ein Paradebeispiel für nachhaltige Bauweise: 5.000 Quadratmeter Büro- und Werkstattfläche, gebaut mit CO₂-reduziertem Beton, Erdwärme- und Fernwärmeanschluss, sowie einer eigenen Photovoltaikanlage auf dem Dach. Zudem erhielt es das Silber-Zertifikat der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen).
Die Gründung des GT Hub basiert auf einem ungewöhnlichen Konzept: Vier mittelständische Familienunternehmen aus dem Allgäu – die Alois Müller Gruppe, Südpack, Reisacher und Kutter – haben den Hub aus eigener Initiative aufgebaut. „Aus dem Mittelstand für den Mittelstand“ lautet das Motto.
„Wir brauchen kluge Köpfe nicht in Berlin oder im Silicon Valley, sondern hier bei uns“, betonte Andreas Müller, Mitgründer und Bauherr. Ziel sei es, Zukunftstechnologien in der Region zu halten und voranzutreiben.
Startups im Fokus
Zum Start präsentierten rund 20 junge Gründerinnen und Gründer ihre Innovationen im Rahmen einer GreenTech-Messe im Gebäude. Fünf Startups sind bereits im GT Hub ansässig, fünf weitere befinden sich im Onboarding-Prozess. Über das hauseigene Accelerator-Programm werden sie mit Coachings, Finanzierungshilfe und einem Expert:innen-Netzwerk begleitet.
„Wir bieten hier echte Infrastruktur für Wachstum – mit niedrigeren Kosten und schnelleren Genehmigungen als in Metropolen“, sagte Aufsichtsratsmitglied Martina Merz, ehemalige Vorstandsvorsitzende von Thyssenkrupp, in ihrer Keynote.
Nicht nur das Gebäude, auch das direkte Umfeld spricht für sich: Am Allgäu Airport entstehen u.a. eine Biogasanlage sowie ein erweitertes Fernwärmenetz. „Hier entsteht ein echtes Zukunftslabor für nachhaltige Energie“, so Dr. Stefan Lenz, zweiter Geschäftsführer des GT Hub.
Die Idee überzeugt auch auf Bundesebene: Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, lobte die enge Verzahnung von Mittelstand und Hightech: „Wenn wir das Wissen unserer Hochschulen mit dem Umsetzungswillen des Mittelstands verbinden, sind wir in Deutschland unschlagbar.“
Der Eröffnungstag war mehr als ein feierlicher Start – er war Auftakt für eine Bewegung. 2026 soll es eine Neuauflage des GreenTech Days geben. „Was hier innerhalb eines Jahres aufgebaut wurde, ist beeindruckend“, so Markus Blume, Bayerns Wissenschaftsminister. „Das Allgäu zeigt, wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit gemeinsam Realität werden.“