Für Browser < IE 11 nicht optimiert. Verwenden Sie bitte einen aktuelleren Browser.
Skip to main content
Ökonwes
  • Sonne
  • Wind
  • Biomasse
  • Mobilität
  • Nachhaltigkeit(current)1
    • Nachhaltigkeit
    • Vernetzung(current)2
    • Wasser
    • weitere Energien
    • Ersatz fossiler Energie
    • Umweltschutz
    • Bauen
    • offene Briefe
    • Ansichtssache
    • Buch-Tipp
    • Heroes for future
    • Jobs
    • Ernährung und Gesundheit
    • Ökologisch Investieren
  1. oekonews
  2. Nachhaltigkeit
  3. Vernetzung

Industrie in der Abwärtsspirale: Österreichs Elektro- und Elektronikbranche schlägt Alarm

05.09.2025

Die österreichische Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) steckt tief in der Krise. Nach einem schwierigen Jahr 2023 setzte sich die wirtschaftliche Schwäche auch 2024 fort und erreichte neue Tiefpunkte

002 20250903 FEEI.jpg
Wolfgang Hesoun und Marion Mitsch beim Pressegespräch © FEEI Management-Service GmbH/APA-Fotoservice/Juhasz
Sinkende Auftragseingänge, rückläufige Produktionszahlen und erstmals seit Jahren ein deutlicher Stellenabbau lassen die Alarmglocken schrillen. Auch 2025 bleibt die Lage angespannt.


Produktion, Aufträge, Beschäftigung: Alle Zahlen im Minus 



2024 mussten die Unternehmen gleich in mehreren Kernbereichen Rückgänge hinnehmen: 
Der Produktionswert sank um 4,4 Prozent auf 23,43 Milliarden Euro.
Die Auftragseingänge gingen bereits das zweite Jahr in Folge zurück, diesmal um 5,0 Prozent. 
Bei den Beschäftigten verzeichnete die Branche ein Minus von 2,2 Prozent,  rund 1.600 Jobs gingen verloren. Zählt man Fremdpersonal hinzu, summiert sich der Stellenabbau auf mehr als 2.800. 


Auch die exportstarke EEI konnte sich dem Negativtrend nicht entziehen. Der im Ausland erwirtschaftete Umsatz fiel um 3 Prozent auf 19,2 Milliarden Euro. Besonders deutlich war der Rückgang im EU-Raum, dem wichtigsten Markt: minus 4,8 Prozent. Deutschland bleibt mit knapp 30 Prozent Exportanteil der wichtigste Partner, gefolgt von den USA (6,7 Prozent). Trotz der angespannten Lage hält die EEI einen Anteil von 10 Prozent an den Gesamtausfuhren Österreichs und bleibt damit die drittgrößte Industriesparte des Landes. 


Die Zahlen des ersten Quartals 2025 zeigen: Die Talfahrt geht weiter. Im März lag der Produktionswert 4 Prozent unter Vorjahresniveau, der Umsatz sank um 3,5 Prozent. Auch die Beschäftigtenzahl ging erneut zurück.

Einziger Lichtblick: Die Auftragseingänge legten im März um 8 Prozent zu, eine Trendwende scheint aber vorerst nicht in Sicht.


Inflation, Energiekosten, US-Zölle:  Eine gefährliche Mischung


Für FEEI-Obmann Wolfgang Hesoun sind die Gründe klar: „Die Inflation in Österreich liegt seit Jahren deutlich über dem EU-Schnitt und setzt die Betriebe massiv unter Druck.“ Im Juli 2025 lag die Teuerungsrate hierzulande bei 3,6 Prozent, in der Eurozone bei 2,0 Prozent. Hinzu kommen hohe Energie- und Lohnkosten.

Österreich hat die dritthöchsten Arbeitskosten in der EU - teurer ist es nur noch in Belgien und Dänemark.
Zu den hausgemachten Problemen kommen internationale Belastungen: Anfang August verhängte die US-Regierung 15 Prozent Zölle auf europäische Produkte. Für die exportorientierte EEI, die ohnehin unter globalen Unsicherheiten leidet, ist das ein weiterer schwerer Schlag.

Hesoun warnt: „Die Schlinge zieht sich zu. Immer mehr Betriebe denken über Abwanderung nach – die Deindustrialisierung hat längst begonnen.“


Branche fordert Entlastung und Investitionen


Um gegenzusteuern, fordert die Industrie ein umfassendes Maßnahmenpaket:
Abbau von Bürokratie und Senkung der Lohnnebenkosten,
gezielte Investitionsanreize für Unternehmen,
stärkere Förderung von Forschung und Innovation.
Ziel sei es, die Forschungsquote bis 2030 auf 4 Prozent des BIP zu steigern. Jeder Euro in Basisprogramme der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) bringe im Schnitt acht Euro an zusätzlichem Ertrag für Unternehmen. Schlüsseltechnologien wie Mikroelektronik, Quantentechnologie und Künstliche Intelligenz müssten klar im Fokus stehen.


Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einer Industriestrategie, die gemeinsam mit der Wirtschaft entwickelt wird. Operativ federführend ist dabei die Plattform Industrie 4.0, ein Netzwerkpartner des FEEI.


„Europe first“ statt Abhängigkeit von den USA


Ein Modell für die Zukunft sieht die Branche in Projekten wie dem European Chips Act oder dem „Made in Europe“-Bonus. Diese Initiativen sollen nicht nur die Energiewende unterstützen, sondern auch die europäische Wertschöpfung stärken und die Abhängigkeit von außereuropäischen Partnern verringern. „Die USA sind kein verlässlicher Partner mehr“, sagt Hesoun. „Europa muss seine eigene wirtschaftliche Stärke ausbauen und den Binnenmarkt vertiefen.“


Fachkräfte bleiben gefragt


Trotz Stellenabbau bleibt der Fachkräftemangel ein Problem. „Die Elektro- und Elektronikindustrie ist die Branche der Zukunft. Sie liefert Technologien für Digitalisierung, Dekarbonisierung und kritische Infrastruktur“, betont FEEI-Geschäftsführerin Marion Mitsch. 


Um junge Menschen für die Branche zu gewinnen, startete der Verband bereits 2023 die Kampagne #JoinTheFuture.  Mit Erfolg: Die Zahl der Lehrlinge stieg zwischen 2022 und 2024 um fast 15 Prozent – von 1.156 auf 1.327.
  • Drucken
  • Empfehlen
05.09.2025
Zum vorigen Artikel voriger Artikel

12. KLIMA & UMWELT FILMTAGE BADEN  &  internationaler Kurzfilmwettbewerb „ClimateShorts“

Zum nächsten Artikel nächster Artikel

Bundesforste laden im Jubiläumsjahr zu kostenlosen Führungen in den Wald der Zukunft

oekonews

Tageszeitung für Erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit. Montag, 17. November 2025, 67.657 Artikel Online

Weitere Themen

  • E-SALON: Energiewende KONKRET in SCHWECHAT
  • Gaza: Hoffnung auf ein Ende des Tötens, der Zerstörung und der Hungerblockade
  • SEKEM-Kongress 2025 in Graz: Wirtschaft der Zukunft wird wahr
  • "NIU" Informationsportal "Nachhaltigkeit in Unternehmen" mit Innovationspreis des Jahres ausgezeichnet
  • Frauenanteil in der Erneuerbaren-Energie-Branche liegt weiterhin bei 32 %
  • atomstopp-Jugendpreis: Nur fundierte Beschäftigung mit Thema bewahrt vor Fake News
  • Bundesjugendvertretung veranstaltet Klimajugendrat im Parlament
  • TRIGOS 2025: Österreichs Nachhaltigkeits-Vorbilder ausgezeichnet
  • AEA-Kostencheck: Trends bei Wärmepumpen und Photovoltaik
  • Seminar Umweltverträglichkeitsprüfung – Tipps zur UVP-Einreichung
  • zum ersten Set
  • zurück zum vorigen Set
  • 3
  • 4(current)
  • 5
  • weiter zum nächsten Set
  • zum letzten Set
5.808 Artikel | Seite 4 von 581

Newsletter

zur Anmeldung

Termintipp

E-SALON: Energiewende KONKRET in GÄNSERNDORF Termin-Tipp buchen

Oekotermine

Werben auf oekonews

Direkt an der Zielgruppe

Wichtiger Artikel

STUDIE: Ohne Energiewende mehr Rohstoffverbrauch
  • Suche
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Über oekonews
  • Haftung
  • RSS
© 2025 oekonews.at
002 20250903 FEEI.jpg

Wolfgang Hesoun und Marion Mitsch beim Pressegespräch © FEEI Management-Service GmbH/APA-Fotoservice/Juhasz