© Transport eines Rotorblatts
© Transport eines Rotorblatts

Erweiterung des Tauernwindparks in der Zielgeraden

14. Anlage am größten Bergwindpark Österreichs unmittelbar vor Fertigstellung

© Imwind / Das Rotorblatt wird vom Team begleitet
© Imwind / Das Rotorblatt wird vom Team begleitet

Die Errichtung des Tauernwindparks in Oberzeiring im Jahr 2002 stellt einen wesentlichen Meilenstein in der Geschichte der Windenergie dar. Lange Zeit galt die Umsetzung des Projekts auf fast 2.000 m Seehöhe - damals der höchstgelegene Windpark der Welt - in der Fachwelt als unrealisierbar. Die ImWind Firmengruppe konnte das Gegenteil beweisen: Der Tauernwindpark produziert mittlerweile seit über 10 Jahren sauberen Strom. Die Erweiterung dieses einzigartigen Windparks um Anlage Nr. 14 geht in diesen Tagen ins Finale.

Technische Weiterentwicklung in der Windkraft-Nutzung

Die ersten 13 Anlagen des Tauernwindparks hatten noch eine installierte Leistung von je 1,75 MW und produzierten rund 3,5 Millionen kWh pro Windkraftanlage. Die nunmehr knapp vor Inbetriebnahme stehende Anlage 14 der Firma Enercon hat hingegen 2,3 MW installierte Leistung und wird rund 5 Millionen kWh sauberen Strom produzieren.

Auch die Transporttechnik wurde weiterentwickelt: Mussten die Rotorblätter 2002 noch mit dem Hubschrauber geliefert werden, konnte man Freitag Vormittag einen sehr spektakulären Straßentransport mit eigens entwickeltem Spezialgerät der Firma Prangl beobachten. Die über 40 Meter langen Rotorblätter werden im Bedarfsfall aufgestellt und so die Gesamtlänge des Transportes verkürzt. So können auch sehr enge Ortsdurchfahrten, die früher unpassierbar waren, oder enge steile Bergstraßen überwunden werden.

Bergstandort hat sich in jeder Hinsicht bewährt

Der Tauernwindpark hat sich bewährt. Seit der Inbetriebnahme wurden 444 Mio. kWh Strom aus einer sauberen, erneuerbaren Energiequelle produziert. Damit konnten jährlich ca. 13.000 Haushalte mit Strom versorgt und 30.200 t Co2 pro Jahr eingespart werden. Die technischen Herausforderungen durch eisige Temperaturen, starke Winterstürme und die eingeschränkte Erreichbarkeit im Winter konnten erfolgreich und mit wesentlich geringeren Problemen als ursprünglich erwartet bewältigt werden.

Auch die Bedenken von Ornithologen und Touristikern konnten während des 10-jährigen Betriebs entkräftet werden: Das im Gebiet des Windparks angesiedelte Birkwild findet man auch heute noch im Gelände. Tausende Besucher kommen jährlich in den Windpark - und das Projekt hat die gesamte Region angesteckt: auch das direkt angrenzende Schigebiet und die Ortschaft Lachtal wurden stark ausgebaut.

Ökostromgesetz – eine Investition in die Zukunft

Der Tauernwindpark ist ein weiterer Beweis, dass befristete und sinnvoll eingesetzte Förderungen Sinn machen: "In den ersten 10 Betriebsjahren haben wir einen staatlich verordneten Einspeisetarif erhalten. Heute produzieren wir Strom zu Kosten unter dem Marktpreis. Nicht nur hat der Tauernwindpark ein Mehrfaches an Steuern und Abgaben bezahlt, als über die verordneten Tarife Fördermittel notwendig waren, sondern wir sorgen heute durch unsere niedrigen Gestehungskosten für stabile und sinkende Strompreise - und das mit sauberer Energie! Das macht uns schon ein wenig stolz", so Johannes Trauttmansdorff, der Gründer und Geschäftsführer der ImWind Gruppe.

GastautorIn: Martina Stoll für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /