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Warmwasser für den Geschirrspüler!?

Das sollte beachtet werden

© Ing. Martin Litschauer
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Wenn Warmwasser direkt für den Geschirrspüler verwendet wird, kann das helfen, den Stromverbauch im Haushalt zu reduzieren. Um dies wirklich effizient zu gestalten, müssen einige Dinge beachtet werden.

Damit die Warmwassernutzung beim Geschirrspüler Sinn macht, muss das Warmwasser nachhaltig und Ressourcen schonend erzeugt werden. Ideal ist zum Beispiel die Warmwassererzeugung mittels einer thermischen Solaranlage. Aber auch die Aufbereitung mittels einer Holzheizung oder einer Fernwärmeanlage kann Sinn machen, weil die kWh Wärme wesentlich billiger ist als die kWh Strom. Wenn das Warmwasser aus der thermischen Solaranlage kommt, erhöht das auch den Ausnutzungsgrad der Anlage, vor allem im Sonne steht in der Regel mehr Warmwasser zur Verfügung als für Duschen und Baden notwendig ist.
Keinen Sinn mach die Warmwassernutzung für den Geschirrspüler, wenn das Warmwasser mit Strom erzeugt wird. In diesem Fall ist es natürlich besser das Wasser gleich im Geschirrspüler zu erwärmen.

Beim Neubau

Beim Neubau kann man darauf achten, dass die Leitung zwischen Warmwasserspeicher oder Frischwassermodul und der Küche möglichst kurz ist und dass man für den Geschirrspüler nicht nur einen Kaltwasser- sondern auch einen Warmwasseranschluss vorsieht. Durch die kurzen Leitungen kühl nicht so viel Wasser in der Leitung ab und die Geräte und es gelangt weniger kaltes Wasser zum Verbraucher. Gleichzeitig wird auch weniger Wasser verbraucht, weil das warme Wasser schneller beim Spülbecken ist.

Idealerweise kann man nun einen Geschirrspüler verwenden, der einen zusätzlichen Warmwasseranschluss hat. Bei einigen A+++ Modellen ist dieser bereits verfügbar und man hat den Vorteil, dass man sich um nichts weiter kümmern muss.

Was tun beim Geschirrspüler ohne Warmwasseranschluss?

Da ich einen älteren Geschirrspüler weiter verwenden wollte, der keinen Warmwasseranschluss hat, musste ich nach einer anderen Lösung suchen. So hat man zum Beispiel die Möglichkeit die Warmwassertemperatur für das Haus auf 45°C zu begrenzen. Wenn man ein Frischwassermodul (Durchlauferhitzer am Speicher) verwendet, geht das sehr einfach, in dem die Temperatur einfach eingestellt wird. In meinem Haus verwende ich einen Warmwasserboiler, der über die Heizung (Solaranlage und Kachelofen) erwärmt wird. Aus diesem Grund habe ich mich entschieden einen Mischautomaten (Regelventil, z.B. VTA322) einzubauen, der zum Warmwasser Kaltwasser misch bis die eingestellte Temperatur (bei mir 45°C) erreicht wird. Das hat auch den Verteil, dass die Wassertemperatur im Haus generell begrenzt ist und somit keine Umfälle mit Verbrühungen (z.B. Kinder in der Badewanne) passieren können. Gleichzeit wird nicht so viel heißes Wasser durch die Leitungen gepumpt, wodurch sich die Leitungswärmeverluste auch reduzieren.

Die gewählte Temperatur ist teilweise von der Leitungslänge zwischen dem Regelventil und dem Geschirrspüler abhängig, zu heiß soll das Wasser für den Geschirrspüler (ohne Warmwasseranschluss) nicht sein, da Eiweiß bei 40°C gerinnt und dann erst recht schlecht vom Geschirr runter geht. Die ersten Liter sind aber in der Regel noch kühler und auch der Geschirrspüler ist zu Beginn des Spülvorganges noch kalt, so dass nach meinen Erfahrungen Einstellungen mit 45°C kein Problem dargestellt haben. Vor dem Anschluss des Geschirrspülers ohne Warmwasseranschluss an die Warmwasserleitung sollte außerdem der Schlauch untersucht werden. Bei wenigen Modellen sind diese Zuleitungen nur für 30°C ausgelegt (seht am Schlauch), dann sollte man von so einem Umbau Abstand nehmen und sich vielleicht um einen anderen Geschirrspüler umsehen.

Bei meinen Umstellungen von Kaltwasser auf 45°C-Warmwasser bei Geschirrspülern ohne Warmwasseranschluss konnte ich Einsparungen von bis zu einer halben kWh pro Waschvorgang beobachten. Die Einsparungen sind natürlich auch vom gewählten Waschprogramm abhängig, aber Programme unter 40°C sind meist nicht in Verwendung.

Da Wärme meist leichter erzeugt werden kann als Strom und noch dazu billiger ist, bringt die Nutzung des Warmwassers nicht nur Kostenvorteile. Oft kann ja auch sonst nicht genutzte Abwärme (z.B. bei der Fernwärme oder bei Wärme-Kraft-Kopplungen) zur Warmwasserbereitung genutzt werden.

Quelle: Strom-Check Ing. Martin Litschauer



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