© picsone
© picsone

OMV-Frackingmethode unwirtschaftlich?

Befasster Wissenschaftler lässt Frage offen.

Die OMV beabsichtigt im Weinviertel Schiefergas zu fördern. Versuchsbohrungen und Sprengungen mit einem ganz neuen, angeblich sauberen Verfahren sollen ausprobiert werden. Dieses wurde von der Montan-Universität Leoben im Auftrag der OMV entwickelt. Mit der ersten Erprobung in einem Feldversuch im Bezirk Mistelbach wolle man Erfahrungen sammeln.

Bei jeder Unternehmensaktivität steht heutzutage die Frage immer ganz vorne, ob sich ein Projekt rechnen werde. Aber genau diese Frage lässt der leitende Wissenschaftler, Prof. Dr. Herbert Hofstätter völlig offen: Laut eines Artikels auf ORF-Online weiß er jedoch bereits, dass die Methode nicht so effektiv ist, wie die derzeit übliche, welche mit teils extrem giftigen Chemikalien durchgeführt wird.


Auf meine Nachfrage, um wie viel geringer die Effizienz – und somit die Wirtschaftlichkeit - ungefähr wäre, schrieb Prof. Hofstetter zurück: ‘Ich kann Ihre Frage derzeit leider noch nicht beantworten. Jede Zahl wäre unseriös zumal ich noch keine Feldesversuche gemacht habe.’

Wenn also jede Zahl unseriös wäre, steht natürlich auch im Raum, dass die ganze Methode völlig unwirtschaftlich sein könnte.

Aber die OMV leistet sich ein ökonomisches Abenteuer von 130 Mio. Euro (OMV-Kostenangaben), das nimmt der Laie einigermaßen erstaunt zur Kenntnis, und erinnert sich an die Rekordbilanz 2011 des größten börsenotierten Unternehmens Österreichs, das zu 31 % in Staatsbesitz steht.

Die Strategie, die Gewinne für den Umbau des fossil-atomaren Energiesystems auf zukunftstauglich, anstatt für noch mehr Klimazerstörung verwenden zu müssen, bleibt Lippenbekenntnis – sowohl seitens des Energieministers Reinhold Mitterlehner als auch seitens der Staatsanteilsvertreterin, der Finanzministerin Maria Fekter.



Verwandte Artikel:

GastautorIn: Dr. Fritz Binder-Krieglstein für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / stevanov /