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Scheer: Den Kreislauf des Irrsinns beenden

Atomwirtschaft muss für Asse zahlen

"Die Atomwirtschaft muss an den Milliardenkosten für die Räumung des Atomlagers Asse II beteiligt werden. Denn sie ist dazu verpflichtet", verlangt der Präsident der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien EUROSOLAR e.V., Hermann Scheer. "Sie können aus den steuerfreien Rückstellungen der Atomkraftwerkebetreiber entnommen werden, die für die Entsorgung des Atommülls gedacht waren und bis heute auf mehr als 30 Milliarden Euro aufgelaufen sind. Diese gesetzlich zweckgebundenen Rückstellungen sind zumindest für den Anteil der in Asse II gelagerten radioaktiven Stoffe zu verwenden, die aus dem Betrieb von Atomkraftwerken stammen."

Zu dem Plan, das unterirdische Lager Asse II zu entleeren, sagte Scheer: "Von allen bekannten Varianten ist dies die einzige realistische Möglichkeit, um eine Gefahr für die Menschheit wenigstens vorläufig zu beseitigen. Allerdings weise ich darauf hin, dass es nach wie vor nirgendwo ein gesichertes Endlager gibt. Auch wenn die strahlende Altlast aus Asse II in dem benachbarten Schacht Konrad untergebracht wird, ist dies keine kontrollierbare Lösung."

Die wahnwitzig teure Katastrophe mit dem Atommüll in Asse II belegt nach Ansicht Scheers, "dass die Energiegewinnung aus Kernkraft ein Irrweg ist, der die dauerhaften Gefahren und die immensen Kosten ignoriert. Bei den laufenden vertraulichen Gesprächen mit den Chefs der Energieversorgungsunternehmen muss Bundesumweltminister Norbert Röttgen darauf bestehen, dass die Atomwirtschaft ihre gesetzlichen Verpflichtungen einhält. In dieser Situation darf er sich aber erst recht nicht darauf einlassen, den Atomkonsens aufzukündigen und Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke zuzustimmen. Denn dadurch würden zusätzliche abgebrannte Brennelemente produziert, die dann wiederum irgendwo in unsicheren Stollen oder in zweifelhaften Zwischenlagern geparkt würde. Es wäre ein Kreislauf des Irrsinns."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /