© www.dyk-mill.com
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Wasserstrom und Bio-Mehl

Beides produziert die Familie Dyk erfolgreich im Waldviertel. Lisa Dyk als Heldin der Woche im Interview. Nach diesen Zeilen wollen Sie niemals wieder normales Mehl essen..

Die Familie Dyk - Backgroundinfo

Die Familie Dyk ist seit über hundert Jahren im Müller-Business - mit Hilfe der Wasserkraft.

1970 gelang Peter Dyk ein technologischer Durchbruch im Mahl-Verfahren.
Er entwickelte eine patentierte mobile Mühle, die in einen LKW passt und nach einer kurzen Einschulung von jedermann bedienbar ist. Sie benötigt nur einen Mahl-Vorgang, eine lange (9-monatige) Haltbarkeit wird garantiert auch bleiben die lebenswichtigen Vitamine und Spurenelemente erhalten (im Gegensatz zur herkömmlichen Vermahlungsweise).
Dazu muss gesagt werden, dass auch heute noch bei kommerziellem Mehl 20 Mahl-Vorgänge notwendig sind und diese enorm viel Energie und Platz benötigen. Da Peter Dyk lieber tüftelt als neue Marketing-Strategien zu entwickeln, füllt seit letztem Jahr seine Tochter, Lisa Dyk, diese Lücke.
Die Dyk’s haben das Hochwasser, einen Großbrand und den EU-Betritt gemeistert.

oekonews: Wie kommt man auf die Idee eine mobile Mühle zu bauen?

Lisa Dyk: Vor Der EU gab es sogenannte Mehl-Kontingentierungen. Jede(r) Müller durfte nur eine gewisse Menge Getreide pro Monat vermahlen.
Als wir als erstes Unternehmen Österreichs mit der Bio-Mehl-Produktion gestartet haben, konnten wir dieses zusätzliche Mehl nur mit einer kreativen Idee erzeugen.
Wir produzierten ab sofort in Nachbarorten von Raabs bis zu 3 Tonnen Mehl zusätzlich. Da es unfinanzierbar gewesen wäre, in jedem Ort eine Mühle aufzubauen, wurde unsere mobile CMS-Mühle entwickelt.

oekonews: Solche transportablen Mühlen wären doch ideal für Dörfer in Entwicklungsländern, oder?

Lisa Dyk: Ja, das ist schon lange ein Ziel unserer Familie. Weltweit dominieren derzeit Großmühlen in Zentrallagen, die Mehl aus Getreide herstellen. Diese Mühlen arbeiten nach dem konventionellen, sehr komplizierten vielstufigen Walzenstuhlverfahren. Diese Technologie hat sich zwar in den industrialisierten Ländern bewährt, jedoch vor allem in den dezentralen Regionen, der Reformländer und jener Länder der sog. zweiten und dritten Welt, überfordert das vielstufige Verfahren die personellen, technischen und infrastrukturellen Ressourcen.
Aufgrund dieser Erkenntnis wurde ab Anfang der 80er Jahre in mehreren Schritten ein Kurzmahlverfahren (Getreideverarbeitung in nur 2 – 3 Mahlstufen) entwickelt. Die Grundvoraussetzung, damit meine ich, keine Mehlqualitäts- und Ausbeutenachteile galt es natürlich zu erfüllen. Die Einfachheit der technischen Lösung hat zum Vorteil, dass kein hochqualifiziertes Personal für Betrieb und Wartung erforderlich ist. Aufgrund ihrer Kompaktheit bestehen beste Voraussetzungen für den Aufbau dezentraler Versorgungseinheiten, ohne teure Investitionen.

oekonews: Wie wird eigentlich der Strom für die Dyk-Mühle erzeugt?

Lisa Dyk: Wir haben einen kleinen Mühlbach, der von der Thaya abzweigt, um dann wieder in die Thaya zurückzufließen. Wir nützen die Wasserkraft in diesem Bach für eine Francis Turbine zur Stromerzeugung. Durchschnittlich führt die Thaya 7 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Wir können bis zu 70 kW Leistung erzeugen. Den restlichen Strombedarf wollen wir künftig durch eine Holzvergaseranlage mit Stromgenerator decken und suchen dafür Kooperationspartner. Interesse? Dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf:

oekonews: Wie geht es weiter mit der Familie Dyk?

Lisa Dyk: Derzeit unterstützen wir das Projekt gentechnik-freies Waldviertel. Dadurch könnte die Wertschöpfung der Waldviertler Wirtschaft und Touristikbranche belebt und gleichzeitig diese einzigartige Landschaft und Kulturregion geschützt werden.

oekonews: Gibt es ein Familien-Motto?

Lisa Dyk: Nicht nachgeben, ehrlich bleiben und vorausdenken!

oekonews: Danke für das Interview.

Links:
Zur Homepage der Familie Dyk.
Zur mobilen CMS-Mühle.
Kontakt:


Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /