Holz aus russischen Urwäldern im Baumarkt
Greenpeace deckt bundesweiten Betrug in Baumärkten auf: Fichtenholz aus russischen Urwäldern wird mit dem Logo "Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft – Gewachsen in Deutschlands Wäldern" an den Kunden gebracht. Am Samstag kennzeichen Greenpeace–Aktivisten in verschiedenen Städten die gefundenen Hölzer mit Aufklebern. Mit "Betrug" und "Finger weg – Urwaldzerstörung" machen sie ihren Protest deutlich.
In den vergangenen drei Monaten entdeckte Greenpeace in Filialen der Baumarktketten Bauhaus, BayWa, Hagebau, Marktkauf, Obi, Praktiker und Toom in sieben Bundesländern Bauholz mit falscher Kennzeichnung. Am Donnerstag reichte Greenpeace bei den entsprechenden Staatsanwaltschaften Anzeigen wegen Verdacht des Betruges ein.
Greenpeace verdächtigt die Firma Rettenmeier im bayerischen Wilburgstetten, das importierte russische Urwaldholz mit dem Logo "Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft – Gewachsen in Deutschlands Wäldern" zu versehen und bundesweit an Baumärkte zu verkaufen. Das Holz trägt an der Stirnseite die rote Markierung "AR" von Sägewerken in Archangelsk im europäischen Teil Russlands.
"Das ist Betrug und doppelte Verbrauchertäuschung. Das Holz ist weder ökologisch erzeugt, noch stammt es aus Deutschland", sagt Greenpeace–Waldexperte Oliver Salge vor dem Bauhaus–Markt in Duisburg. "In Wahrheit wurde das Holz in den letzten Urwäldern Russlands eingeschlagen. Ein Fall für die Polizei."
Das Fichtenholz stammt auch aus dem Dvinsky–Urwald, einem der größten noch verbliebenen Urwälder Europas. Aus Russland importiert Deutschland jährlich 360.000 Kubikmeter gesägtes Fichtenholz. Das entspricht dem Inhalt von über 10.000 LKWs pro Jahr.
Das deutsche Siegel vergibt der Holzabsatzfonds (HAF), eine staatlich geförderte Marketing–Einrichtung der deutschen Forst– und Holzwirtschaft. Der HAF steht unter der Aufsicht des Ministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL). Er finanziert sich durch gesetzlich geregelte Abgaben der Unternehmen der Forst– und Holzwirtschaft. Dr. Josef Rettenmeier, aus dessen Sägewerk das falsch gekennzeichnete Holz an die Baumärkte geliefert wurde, sitzt im Verwaltungsrat des HAF.
"Verbraucher sollten nur Bauholz, Möbel, Fenster, Türen und Parkett mit dem Öko–Siegel FSC kaufen", empfiehlt Oliver Salge. "Das Siegel des FSC (Forest Stewardship Council) garantiert, dass das Holz aus einer sozial und ökologisch nachhaltigen Waldnutzung stammt."
Im April 2003 hatte Greenpeace einen Verbraucherratgeber Holz & Papier veröffentlicht, der Fichtenholz als "kritisch" einstuft, weil nicht FSC–zertifizierte Fichte oft aus russischen Urwäldern stammt. Greenpeace rät in dem Ratgeber deshalb, nur FSC–zertifizierte Fichte zu kaufen. Verbände der deutschen Waldwirtschaft kritisierten damals, deutsche Fichte würde in dem Ratgeber "verunglimpft".
Quelle: Greenpeace
In den vergangenen drei Monaten entdeckte Greenpeace in Filialen der Baumarktketten Bauhaus, BayWa, Hagebau, Marktkauf, Obi, Praktiker und Toom in sieben Bundesländern Bauholz mit falscher Kennzeichnung. Am Donnerstag reichte Greenpeace bei den entsprechenden Staatsanwaltschaften Anzeigen wegen Verdacht des Betruges ein.
Greenpeace verdächtigt die Firma Rettenmeier im bayerischen Wilburgstetten, das importierte russische Urwaldholz mit dem Logo "Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft – Gewachsen in Deutschlands Wäldern" zu versehen und bundesweit an Baumärkte zu verkaufen. Das Holz trägt an der Stirnseite die rote Markierung "AR" von Sägewerken in Archangelsk im europäischen Teil Russlands.
"Das ist Betrug und doppelte Verbrauchertäuschung. Das Holz ist weder ökologisch erzeugt, noch stammt es aus Deutschland", sagt Greenpeace–Waldexperte Oliver Salge vor dem Bauhaus–Markt in Duisburg. "In Wahrheit wurde das Holz in den letzten Urwäldern Russlands eingeschlagen. Ein Fall für die Polizei."
Das Fichtenholz stammt auch aus dem Dvinsky–Urwald, einem der größten noch verbliebenen Urwälder Europas. Aus Russland importiert Deutschland jährlich 360.000 Kubikmeter gesägtes Fichtenholz. Das entspricht dem Inhalt von über 10.000 LKWs pro Jahr.
Das deutsche Siegel vergibt der Holzabsatzfonds (HAF), eine staatlich geförderte Marketing–Einrichtung der deutschen Forst– und Holzwirtschaft. Der HAF steht unter der Aufsicht des Ministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL). Er finanziert sich durch gesetzlich geregelte Abgaben der Unternehmen der Forst– und Holzwirtschaft. Dr. Josef Rettenmeier, aus dessen Sägewerk das falsch gekennzeichnete Holz an die Baumärkte geliefert wurde, sitzt im Verwaltungsrat des HAF.
"Verbraucher sollten nur Bauholz, Möbel, Fenster, Türen und Parkett mit dem Öko–Siegel FSC kaufen", empfiehlt Oliver Salge. "Das Siegel des FSC (Forest Stewardship Council) garantiert, dass das Holz aus einer sozial und ökologisch nachhaltigen Waldnutzung stammt."
Im April 2003 hatte Greenpeace einen Verbraucherratgeber Holz & Papier veröffentlicht, der Fichtenholz als "kritisch" einstuft, weil nicht FSC–zertifizierte Fichte oft aus russischen Urwäldern stammt. Greenpeace rät in dem Ratgeber deshalb, nur FSC–zertifizierte Fichte zu kaufen. Verbände der deutschen Waldwirtschaft kritisierten damals, deutsche Fichte würde in dem Ratgeber "verunglimpft".
Quelle: Greenpeace