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Hitzeschutz für die Zukunft: Studierende entwickeln Schutzkonzepte für vulnerable Gruppen in Worms

29.07.2025

In einer gemeinsamen Initiative der Frankfurt University of Applied Sciences und der Stadt Worms haben Studierende praxisnahe Hitzeschutzpläne für soziale Einrichtungen erarbeitet. Im Mittelpunkt: ältere und pflegebedürftige Menschen.

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Hitze © Gerd Altmann pixabay.com

Wie gut sind Pflegeheime, Krankenhäuser und soziale Einrichtungen in Worms auf extreme Hitze vorbereitet? Und was lässt sich verbessern? Diesen Fragen gingen Studierende der Sozialen Arbeit und der Angewandten Pflegewissenschaft der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) im Sommersemester 2025 nach – gemeinsam mit Marco Elischer, Klimaanpassungsmanager der Stadt Worms. Im Rahmen des europäischen Projekts „Ready4Heat“ entwickelten sie konkrete Maßnahmen zum Schutz vulnerabler Gruppen. 

„In Worms verstehen wir uns als Vorreiterkommune im Hitzeschutz, natürlich auch mit Blick auf die besondere Betroffenheit als Hitzehotspot. Da freut es uns sehr, diese Praxiserfahrungen an Studierende weiterzugeben und gleichzeitig von Perspektiven aus der Forschung zu profitieren,“ betont Bürgermeisterin Stephanie Lohr.
 

Forschung trifft Praxis

Insgesamt führten die Studierenden 13 Interviews mit Leitungs- und Fachpersonen sowie Bewohnenden aus verschiedenen Partnereinrichtungen des städtischen Hitzeschutznetzwerks – darunter Pflegeheime, ein Krankenhaus und Einrichtungen für ältere Menschen. Die Ergebnisse sind vielversprechend, zeigen aber auch Schwächen auf.


„Die Unterschiede in den Einrichtungen belegen, dass sich Hitzeschutz nicht flächendeckend etabliert hat. Bauliche Bedingungen beeinflussen zudem, wie wirksam Maßnahmen sind. Wie Bewohnende die Wirksamkeit des Hitzeschutzes beurteilen, wirkt sich schließlich auch auf ihre Zufriedenheit mit der Einrichtung aus,“ erläutert Prof. Dr. Miriam Peters, Professorin für klinische Pflege.

Punktuelle Maßnahmen wie verschobene Tagesabläufe, Trink-Erinnerungen oder Verschattung sind vielerorts vorhanden – systematische Konzepte hingegen noch selten.

Hitzeschutzplan aus der Hochschule 

Im Seminar „Klimakrise, Disaster Risk Reduction“ entwickelten Studierende der Sozialen Arbeit gemeinsam mit Fachkräften und Betroffenen einen detaillierten Hitzeschutzplan für eine Wormser Einrichtung. Die Lehrveranstaltung wurde von Prof. Dr. Caroline Schmitt, Professorin für Ecosocial Work and Care, und Prof. Dr. Timo Tohidipur, Professor für Recht der Sozialen Arbeit, geleitet. 


„Unsere Zusammenarbeit steht im Einklang mit der strategischen Leitplanke der Nachhaltigkeit an unserer Hochschule. Angesichts immer häufiger auftretender Hitzewellen ist es entscheidend, dass angehende Fachkräfte der Sozialen Arbeit und Pflege verstehen, wie Hitzeschutzmaßnahmen mit langfristigen Veränderungen im Umgang mit Klimarisiken verknüpft werden können,“ erklärt Caroline Schmitt.

Der entworfene Maßnahmenplan wird im kommenden Semester gemeinsam mit der Einrichtung reflektiert, angepasst und in die Praxis überführt.
 

Worms als Modellkommune für Europa

Die Kooperation ist Teil des EU-Interreg-Projekts „Ready4Heat“, in dem Worms als eine von vier Modellkommunen gemeinsam mit europäischen Partnern beispielhafte Hitzeschutzkonzepte entwickelt. Ziel ist es, ein Netzwerk aus Verwaltung, Fachkräften und Forschung zu etablieren, um besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen zu schützen. 

„Als Team für Klimaschutz und Klimaanpassung sind uns transdisziplinäre Projekte und wissenschaftliche Kooperationen wichtig, um in Worms früh von neuen Forschungsergebnissen profitieren zu können. In dem Schnittpunkt von Katastrophenvorsorge und Klimaanpassung besteht ein großer Bedarf und gutes Potential für weitere Vorhaben,“ so Marco Elischer.
 

Fazit: Ein Modell für andere Städte 

Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Lehre, Forschung und kommunale Praxis zusammenwirken können – zum Schutz derjenigen, die den Folgen des Klimawandels am stärksten ausgesetzt sind. Die gewonnenen Erkenntnisse gehen nicht nur in den Wormser Aktionsplan ein, sondern auch in das internationale „Ready4Heat“-Netzwerk – und könnten so zum Vorbild für viele andere Städte in Europa werden.

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29.07.2025
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