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Haftantritt von Anti–Atom–Aktivistin in Hildesheim

11.05.2017

Die Anti–Atom–Aktivistin Hanna Poddig tritt heute Donnerstag eine mehrwöchige Haft in Hildesheim an.

© Catalania Catalino / pixabay.com
© Catalania Catalino / pixabay.com
Weil sie sich weigert, eine wegen einer Ankettaktion gegen sie verhängte Strafe von 1650 Euro zu zahlen muss die Aktivstin nun in Haft. Hintergrund ist die Blockade eines Transportes mit abgereichertem Uranhexafluorid 2012 auf der Bahnstrecke zwischen der Urananreicherungsanlage in Gronau und Münster.
Sie wird ihre Haft mit einer Begleitkundgebung ab 12 Uhr antreten. Angemeldet wurde diese Unterstützungskundgebung von Cécile Lecomte, die sich 2016 ebenfalls weigerte eine gerichtlich verhängte Strafe wegen einer Atomtransportblockade zu bezahlen. Sie erhielt daraufhin eine Ladung zur Erzwingungshaft, konnte diese jedoch nicht antreten, da der Leiter der JVA Oliver Weßels das Bußgeld selbst bezahlt hatte um Öffentlichkeitswirkung zu unterbinden. Um klar zu machen, dass Öffentlichkeit wichtig ist um auf Repression gegen Anti–Atom–Aktive hinzuweisen, hat Cécile Lecomte die morgige Kundgebung angemeldet. Es steht dem Leiter der JVA frei, auch die Strafe von Frau Poddig zu zahlen. „Natürlich könnte ich die Geldstrafe auch zahlen, aber das würde die Strafe schlicht weniger sichtbar machen. Das Landgericht Münster hatte die höchste je für Ankettaktionen verhängte Strafe beschlossen – es ist mir wichtig, dies wenigstens publik zu machen.„ so Hanna Poddig.
Cécile Lecomte erläutert: „Am vorliegenden Fall wird offensichtlich, dass Strafe und Einsperren weder der Gesellschaft noch den Verurteilten helfen, sondern es viel mehr um die Demonstration staatlichen Machtmonopols geht.„ Deshalb werden auch weiterhin Anti–Atom–Aktivist*innen gegen Polizei, Justiz, Strafe und Gefängnisse aktiv werden, welche die Durchsetzung von gesellschaftlich umstrittenen Projekten wie Atomkraft erst ermöglichen.
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11.05.2017 | Autor*in: holler
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