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Güssing – Die energieautarke Stadt

21.11.2004

Exkursion zu einer Stadt, die sich zu einem europäischen Zentrum für erneuerbare Energie entwickelt hat

ja © Stefan Fencl
ja © Stefan Fencl
Die Stadt Güssing hat ihr Energiesystem völlig auf heimische und erneuerbare Energieträger umgestellt und wurde dadurch von einer der ärmsten Regionen Österreichs zur Ökomusterstadt Europas. Betriebsansiedelungen, neue Arbeitsplätze, große Wertschöpfung und vor allem hohe Kompetenz prägten diese Stadt in den letzten Jahren.

Biomassekraftwerk mit Holzvergasung

Besonders stolz ist man in Güssing auf das Biomasse Kraftwerk, welches 2001 den Betrieb aufnahm. Es handelt sich um einen neuen Kraftwerkstyp der erstmals realisiert wurde. Dabei kommt ein kombiniertes Holzvergasungs–/Verbrennungsverfahren zum Einsatz, das besonders für die Kraft–Wärme–Kopplung Vorteile gegenüber den herkömmlichen Verbrennungsverfahren bietet. Mit dieser Technologie entstehen aus 1760 kg Holz pro Stunde 2000 kW Strom und 4500 kW Fernwärme. Die günstigen Eigenschaften des im Biomassekraftwerk gewonnenen Produktgases machen außerdem weitere mögliche Anwendungen interessant. Es wurden bereits Forschungsprogramme zur Synthetisierung von Methan, zum Betrieb von Brennstoffzellen oder zur Erzeugung von flüssigen Treibstoffen in Angriff genommen. Ein europaweites Projekt mit der Beteiligung von VW, Daimler–Chrysler, Volvo, Renault, BP, EDF und weiteren Partnern beschäftigt sich bereits mit der Erforschung verschiedener alternativer Treibstoffmöglichkeiten aus Biomasse.

Weitere Technologien

Dass Biomasse sehr vielseitig eingesetzt werden kann zeigen das Technologiezentrum Güssing und das benachbarte Hotel. Diese Gebäude werden bereits heute mittels Fernwärme über eine Absorptionskälteanlage gekühlt. Ein weiteres Projekt des „europäischen Zentrums für erneuerbare Energie Güssing„ (EEE) ist das Solare Kühlen von Gebäuden. Dabei wird die Sonne als Wärmequelle für die Raumklimatisierung verwendet. Derzeit wird ein Prototyp konzipiert, der für die Serienreife optimiert werden soll.
Wenn eine Stadt zu 100% energieautark sein will, dann bedeutet das natürlich eine Unabhängigkeit von Treibstoffen. Dafür sorgt in Güssing eine RME–Anlage. Diese wandelt Rapsöl, welches aus Pflanzensamen gewonnen wird, durch einfache chemische Reaktionen zu Biodiesel um. So werden jährlich 600.000 Liter umweltfreundlicher Biodiesel hergestellt, welcher für die Versorgung der Stadt locker ausreicht.

Nachhaltigkeit

Um eine nachhaltige Nutzung der Biomasse in Güssing sicherzustellen wird einerseits darauf geachtet, dass diese von der Region stammt, und andererseits wird in keinem Fall mehr Biomasse verbraucht als jährlich nachwächst.

Fazit

Vorbildlich hat es Güssing geschafft durch die Nutzung erneuerbarer und dezentraler Energien von einem der ärmsten Regionen des Landes zur umweltfreundlichsten Stadt Österreichs zu werden. Die Stadt mit rund 4000 Einwohnern erzeugt mehr Strom als sie verbraucht und ist deshalb zu 100% energieautark.
Bevor man 1991 mit der Entwicklung eines neuen Energiekonzeptes begonnen hat, gab Güssing jährlich 8 Millionen Euro für fossile Energieträger aus. Von diesen Energieträgern ist man heute nicht mehr abhängig und schafft darüber hinaus neue Arbeitsplätze für die Leute in der Region. Erfreulich ist außerdem der entstandene Ökoenergietourismus durch welchen wöchentlich bist zu 250 Experten, Schüler, Politiker, Journalisten und interessierte aus aller Welt nach Güssing kommen, um sich über die Energieversorgung der Stadt zu informieren.
Zweifelsohne ist Güssing eine Stadt mit einem hervorragenden Energiesystem, welches hoffentlich auch andere Gemeinden und Städte dazu animiert, die Energienutzung nachhaltig zu gestalten.

Technische Hintergründe

Biomasse Kraftwerk (Holzvergasungs–/Verbrennungsverfahren):
Inbetriebnahme: November 2001
Investitionskosten: 9 Millionen Euro
Brennstoff: Holz – Hackschnitzel
Brennstoffwärmeleistung: 8 MW
Elektrische Leistung: 2 MW
Fernwärme: 4,5 MW
Elektrischer Wirkungsgrad: 25%
Thermischer Wirkungsgrad: 56,3%
Gesamtwirkungsgrad: 81,3%

Wir sagen DANKE

Abschließend bedanken sich Oekonews und das Kolleg für erneuerbare Energien für die Einladung zu dieser Exkursion bei arsenal research und bei der „European conference on renewable energies 2004„.
Herzlichen Dank auch an das Team des Technologiezentrums Güssing für die Vorträge.

Weiterführende Links

Europäisches Zentrum für Erneuerbare Energie Güssing (EEE) Arsenal Research
Stefan Fencl für oekonews.at – [stefan.fencl@gmx.at] (Bild 3)

Links

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