Grüne Flexibilität: Der unterschätzte Schlüssel zur Energiewende
Laut Umfrage unter deutschen Energieversorgern und Flexibilitätsanbietern sehen 80 % der Befragten in Flexibilität ein ungenutztes ökonomisches Potenzial. Ein Drittel bewertet sie bereits heute als wichtigsten Werttreiber. Dennoch beschäftigen sich 40 % bislang lediglich mit Marktanalysen – ohne konkrete Pilotprojekte umzusetzen.
„In einem Energiesystem mit immer volatileren Einspeisemengen und sinkender gesicherter Leistung wird Flexibilität zum Game Changer“, betont Sven Becker, Sprecher der Trianel-Geschäftsführung. „Stadtwerke, die sich jetzt als Flexibilitätsmanager positionieren, sichern nicht nur ihre Zukunft, sondern gestalten aktiv die Struktur der Energiewende.“
Vier Schlüsselbereiche und Batteriespeicher als Hoffnungsträger
Die Studie identifiziert vier Felder, in denen Flexibilität besonders wirksam ist: Energiehandel, Netze, Endkundengeschäft („Flexumer“) und das Energiesystem als Ganzes. Haupttreiber für den wachsenden Bedarf sind Preis- und Mengenvolatilität, langsamer Netzausbau und die Entkopplung von Angebot und Nachfrage.
Als besonders vielversprechend gilt der Einsatz von Batteriespeichern – sie können entlang der gesamten Wertschöpfungskette flexible Leistung bereitstellen.
Fünf Empfehlungen für Unternehmen
Die Autoren leiten konkrete Handlungsempfehlungen ab:
Flexibilität in der Unternehmensstrategie verankern
Kompetenzen aufbauen
Speicher, KWK-Anlagen und Demand-Side-Management ausbauen
Multimarket-Strategien entwickeln
Projekte umsetzen und skalieren
„Die Ideen sind da – jetzt braucht es marktwirtschaftliche Anreize und eine ehrgeizige Flex-Agenda“, so Becker. „Wer jetzt handelt, kann Strukturen, Geschäftsmodelle und Partnerschaften der Zukunft entscheidend mitgestalten.“