Greenpeace deckt auf: Riesiges Kohle–Projekt an österreichisch–ungarischer Grenze geplant
Die Umweltorganisation Greenpeace protestiert gegen ein geplantes Braunkohlekraftwerk mit angeschlossener Tagebau–Mine direkt an Österreichs Grenze. Das Kohle–Projekt soll das größte in Mitteleuropa werden. Die Umweltorganisation befürchtet die großräumige Zerstörung der Landschaft durch die 47 Quadratkilometer große Mine und eine massive grenzüberschreitende Luftverschmutzung im Osten Österreichs. "Statt sich auf die Atomenergie im ungarischen Pannen–AKW Paks zu verlassen und neue Kohlekraftwerke zu bauen, sollte man in Ungarn jetzt die Chance nützen und ein landesweites Konzept für erneuerbare, saubere Energien planen und umsetzen", sagt Greenpeace–Sprecher Roland Csaki. Greenpeace fordert die sofortige Absage an dieses Projekt, das zum Schaden der Menschen in Österreich und Ungarn ist und wertvolle Kulturgüter und eine einzigartige Landschaft zerstört.
Die private Investitionsfirma Nógrádszén Ltd. versucht zurzeit, die Rechte am Braunkohleabbau in Narda im Bezirk Vas zu erhalten und nutzt dabei die Schleichwege des ungarischen Bergbaurechts. Das Abbaugebiet liegt nur fünf Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Bis Oberwart sind es etwa 30 Kilometer. Untersuchungen haben ergeben, dass in diesem Gebiet mehr als eine Milliarde Tonnen Braunkohle liegen. Um die Kohle abzubauen, will das Unternehmen eine 47 Quadratkilometer große Tagebau–Mine errichten. Das Loch in der Landschaft soll bis zu 50 Meter tief werden. Ein Braunkohlekraftwerk zur Stromerzeugung soll direkt an die Mine angeschlossen werden.
"Ungarn leidet nicht unter Energieknappheit. Daher ist es völlig unverständlich, warum so eine gigantische Anlage gebaut werden soll", fragt Csaki. Greenpeace befürchtet, dass eine der schönsten Landschaften Ungarns aus reiner Profitgier zerstört werden soll und zehntausende Menschen in Österreich und Ungarn darunter leiden werden müssen. Die geplante Mine würde auch wichtiges Kulturgut zerstören. Das Gebiet war im römischen Reich als Savaria bekannt und lag an der Bernsteinroute nach Rom. Auf beiden Seiten der Grenze liegen bedeutende archäologische Ausgrabungsstätten. Auch die älteste Kirche Ungarns steht dort. Auf österreichischer Seite wird dort gerade ein Nationalpark und die Erklärung zum UNESCO–Weltkulturerbe vorbereitet.
Braunkohlekraftwerke haben einen hohen Kohlendioxid– und Schwefelausstoß, was zum Treibhauseffekt beiträgt und außerdem die menschliche Gesundheit schädigt. Ungarn gefährdet damit die Erfüllung der Auflagen aus dem Kyoto–Protokoll zur Rettung des Weltklimas. Im Zuge des EU–Beitritts hat sich Ungarn außerdem verpflichtet, den Anteil an erneuerbaren Energien auf sechs Prozent zu erhöhen. "Mit dem neuen Kohleprojekt geht Ungarn zurück in die Zeiten der industriellen Revolution statt in eine nachhaltige Zukunft", ärgert sich Csaki. Der Experte streicht heraus, dass gerade die Gegend an der österreichischen Grenze eine der windreichsten Ungarns ist. Windkraftwerke wären also jeder anderen Form der Energieerzeugung vorzuziehen. Greenpeace fordert die sofortige Absage an dieses Projekt.
Rückfragehinweis: MMag. Franko Petri, Pressesprecher Greenpeace in Wien, tel. 01–5454580 oder 0676–5147246 Roland Csaki, Greenpeace–Experte in Budapest, tel. 0036–1–2667776 oder 0036–209–532225
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OTS0019 2003–07–24/09:11
Die private Investitionsfirma Nógrádszén Ltd. versucht zurzeit, die Rechte am Braunkohleabbau in Narda im Bezirk Vas zu erhalten und nutzt dabei die Schleichwege des ungarischen Bergbaurechts. Das Abbaugebiet liegt nur fünf Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Bis Oberwart sind es etwa 30 Kilometer. Untersuchungen haben ergeben, dass in diesem Gebiet mehr als eine Milliarde Tonnen Braunkohle liegen. Um die Kohle abzubauen, will das Unternehmen eine 47 Quadratkilometer große Tagebau–Mine errichten. Das Loch in der Landschaft soll bis zu 50 Meter tief werden. Ein Braunkohlekraftwerk zur Stromerzeugung soll direkt an die Mine angeschlossen werden.
"Ungarn leidet nicht unter Energieknappheit. Daher ist es völlig unverständlich, warum so eine gigantische Anlage gebaut werden soll", fragt Csaki. Greenpeace befürchtet, dass eine der schönsten Landschaften Ungarns aus reiner Profitgier zerstört werden soll und zehntausende Menschen in Österreich und Ungarn darunter leiden werden müssen. Die geplante Mine würde auch wichtiges Kulturgut zerstören. Das Gebiet war im römischen Reich als Savaria bekannt und lag an der Bernsteinroute nach Rom. Auf beiden Seiten der Grenze liegen bedeutende archäologische Ausgrabungsstätten. Auch die älteste Kirche Ungarns steht dort. Auf österreichischer Seite wird dort gerade ein Nationalpark und die Erklärung zum UNESCO–Weltkulturerbe vorbereitet.
Braunkohlekraftwerke haben einen hohen Kohlendioxid– und Schwefelausstoß, was zum Treibhauseffekt beiträgt und außerdem die menschliche Gesundheit schädigt. Ungarn gefährdet damit die Erfüllung der Auflagen aus dem Kyoto–Protokoll zur Rettung des Weltklimas. Im Zuge des EU–Beitritts hat sich Ungarn außerdem verpflichtet, den Anteil an erneuerbaren Energien auf sechs Prozent zu erhöhen. "Mit dem neuen Kohleprojekt geht Ungarn zurück in die Zeiten der industriellen Revolution statt in eine nachhaltige Zukunft", ärgert sich Csaki. Der Experte streicht heraus, dass gerade die Gegend an der österreichischen Grenze eine der windreichsten Ungarns ist. Windkraftwerke wären also jeder anderen Form der Energieerzeugung vorzuziehen. Greenpeace fordert die sofortige Absage an dieses Projekt.
Rückfragehinweis: MMag. Franko Petri, Pressesprecher Greenpeace in Wien, tel. 01–5454580 oder 0676–5147246 Roland Csaki, Greenpeace–Experte in Budapest, tel. 0036–1–2667776 oder 0036–209–532225
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OTS0019 2003–07–24/09:11
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