GLOBAL 2000 warnt: Giftgefahr durch Genmais – wo sind die Langzeitstudien?
Wien (11. Dezember 2003). Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 warnt vor den Auswirkungen von gentechnisch verändertem Bt–Mais. "Sowohl durch den Anbau als auch die Verfütterung werden Gifte verbreitet, deren Folgen unkalkulierbar sind. Einerseits sammelt sich das Bt–Toxin aus den Genpflanzen im Boden, andererseits wurde das Gift im Körper von Rinder gefunden, die mit Bt–Mais gefüttert wurden", berichtet Jens Karg, Anti– Gentechnik–Sprecher von GLOBAL 2000. Ein fünfwöchiger Fütterungsversuch der deutschen Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) mit Bt–Mais weist das Bt–Toxin im Körper der Kühe nach, obwohl der Hersteller Syngenta behauptet, das Gift werde in sekundenschnelle im Maul der Kuh abgebaut. "Diese Untersuchungen entlarven das unverantwortliche Experimentieren der Gentech–Industrie und zeigen wie notwendig unabhängige Langzeitstudien sind. Ohne Langzeitstudien wird der Anbau selbst zum Sicherheitstest und die Natur zum unbegrenzten Versuchslabor", so Karg weiter. Laut Recherchen des Politikmagazins „Report aus Mainz„ sind auf einem Bauernhof in Hessen im August 2001 fünf Kühe verendet. Alle wurden jahrelang mit Gen–Mais gefüttert. Der Beitrag zieht einen klaren Zusammenhang zwischen dem Tod der Kühe und dem verfütterten Gen–Mais: „(…) das BT–Toxin ist im Körper der Kühe, wo es nach offiziellen Erklärungen nicht sein dürfte. Und das schon nach fünf Wochen Fütterung." Der Bauer hatte seinen Kühen mindestens vier Jahre BT–Mais gegeben.
Das Bt–Gift reichert sich auch im Boden an. Darauf deuten die jüngsten Ergebnisse eines Forschungsprojektes an der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig hin: 2002 konnten die auf mehreren Parzellen genommenen Bodenproben erstmals systematisch mit einem neuen Verfahren auf ihre Bt– Konzentrationen analysiert werden. Im folgenden Jahr wurde auf denselben Parzellen erneut Bt–Mais angebaut. Das alarmierende Ergebnis: Im zweiten Anbaujahr lagen alle Bt–Toxin–Werte deutlich über denen von 2002 – an beiden Standorten, auf fast allen Parzellen und über die gesamte Wachstumsperiode. Ungeklärt sind auch die Folgen der hohen Bt–Gift– Konzentrationen in den Pflanzenresten. Von diesen Resten leben zahlreiche Insekten und Würmer, die dazu beitragen, die Reste zu mineralisieren. Damit kann die gesamte Nahrungskette beschädigt werden. „Es ist skandalös, dass die EU bei dieser Datenlage ernsthaft über eine Importgenehmigung für Bt–Mais für den menschlichen Verzehr diskutiert. Der zuständige EU– Ministerrat muss das Genehmigungsverfahren sofort stoppen und seriöse Studien über die Langzeitwirkung dieser Risikotechnologie einfordern. Die Gentech–Industrie muss für diese Studien die Kosten tragen. Weshalb sollten die Hersteller ausschließlich für mögliche Gewinne zuständig sein, sie müssen selbstverständlich auch für die Sicherheit ihrer Produkte gerade stehen„, so Karg abschließend.
Das Bt–Gift reichert sich auch im Boden an. Darauf deuten die jüngsten Ergebnisse eines Forschungsprojektes an der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig hin: 2002 konnten die auf mehreren Parzellen genommenen Bodenproben erstmals systematisch mit einem neuen Verfahren auf ihre Bt– Konzentrationen analysiert werden. Im folgenden Jahr wurde auf denselben Parzellen erneut Bt–Mais angebaut. Das alarmierende Ergebnis: Im zweiten Anbaujahr lagen alle Bt–Toxin–Werte deutlich über denen von 2002 – an beiden Standorten, auf fast allen Parzellen und über die gesamte Wachstumsperiode. Ungeklärt sind auch die Folgen der hohen Bt–Gift– Konzentrationen in den Pflanzenresten. Von diesen Resten leben zahlreiche Insekten und Würmer, die dazu beitragen, die Reste zu mineralisieren. Damit kann die gesamte Nahrungskette beschädigt werden. „Es ist skandalös, dass die EU bei dieser Datenlage ernsthaft über eine Importgenehmigung für Bt–Mais für den menschlichen Verzehr diskutiert. Der zuständige EU– Ministerrat muss das Genehmigungsverfahren sofort stoppen und seriöse Studien über die Langzeitwirkung dieser Risikotechnologie einfordern. Die Gentech–Industrie muss für diese Studien die Kosten tragen. Weshalb sollten die Hersteller ausschließlich für mögliche Gewinne zuständig sein, sie müssen selbstverständlich auch für die Sicherheit ihrer Produkte gerade stehen„, so Karg abschließend.
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