GLOBAL 2000–Pestizidtests: Höchstwertüberschreitungen bei Salat
Aktuelle Pestizidrückstandstests von GLOBAL 2000 ergaben bei Ruccola– und Vogerlsalat Besorgnis erregende Höchstwertüberschreitungen. Zwei von fünf Proben waren über dem gesetzlichen Höchstwert mit Pestiziden belastet. Untersuchungen bei spanischen Paprikas ergaben einen Pestizidcocktail mit bis zu neun unterschiedlichen Pestiziden pro Probe. „Die beiden über dem Höchstwert nachgewiesenen Pestizide in den Salatproben sind aus unserer Sicht extrem bedenklich. Vor allem die sehr hohe Belastung von Ruccolasalat mit dem Hormongift Iprodion ist aus medizinischer Sicht Besorgnis erregend. Legt man den Richtwert der amerikanischen Gesundheitsbehörde für den täglich akzeptablen Verzehr zu Grunde, darf ein 13,5 Kilogramm schweres Kind nur 16 Gramm dieses Gift–Salats verzehren„, warnt Katrin Sedy, Pestizidexpertin von GLOBAL 2000. Ruccola lag mit 16,65 mg/kg Iprodion sogar deutlich über dem ohnedies hohen österreichischen Grenzwert von 10 mg/kg. Iprodion wird als krebserregend eingestuft und steht im dringenden Verdacht hormonell wirksam zu sein. Chlorpyriphos, 180 Prozent über dem Höchstwert auf Vogerlsalat gefunden, ist ein Organophosphat, das vor allem bei der Anwendung akute Gesundheitsprobleme verursachen kann. Durch den Kontakt mit Chlorpyriphos kann es zu einer Störung des Gehirnstoffwechsels kommen. Die Folgen sind eine Häufung von Depressionen, ungewohnten Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Aggressionsausbrüchen. Epidemiologische Studien haben ergeben, dass die Selbstmordrate von Anwendern mit dem Einsatz von Organophosphor–Pestiziden korreliert.
Bei den spanischen Paprikas hat es wenig Verbesserungen gegenüber früheren Untersuchungen gegeben. Aber immerhin waren keine Höchstwertüberschreitungen zu beanstanden. „Leider mussten wir auch heuer wieder in einer Probe einen Gift–Cocktail mit bis zu neun unterschiedlichen Pestiziden nachweisen. Das ist bei spanischen Paprikas anscheinend immer noch üblich„, so Sedy. „Im Gegensatz dazu sind solche Pestizid–Cocktails in österreichischen Produkten bisher die große Ausnahme. Gerade bei Paprika setzen heimische Produzenten ähnlich wie bei Rispentomaten auf Nützlinge statt auf Pestizide. Doch jetzt hat die österreichische Agrarpolitik eine fatale Weichenstellung vorgenommen, mit der der Weg in Richtung Pestizid–Intensiv–Landwirtschaft geebnet worden ist. Durch das Agrarrechtsänderungsgesetz sind allein für österreichische Tomaten zukünftig rund 35 zusätzliche, bisher nicht erlaubte Pestizide zugelassen. Wir befürchten, dass wir diese Pestizide von nun an auch auf österreichischen Produkten finden müssen„, so Sedy. Am 6. Februar dieses Jahres wurden alle in den Niederlanden zugelassenen Pestizide auch in Österreich zugelassen – ohne vorherige Überprüfung auf Umwelt– und Gesundheitswirkung. „Die aktuellen Testergebnisse zeigen, dass das Gesundheitsministerium die österreichischen Konsumentinnen nicht vor Rückständen schützen kann. Die Änderung des Agrarrechts droht die Rückstandsproblematik zusätzlich zu verschärfen und muss sofort aufgehoben werden„, so Sedy abschließend.
Bei den spanischen Paprikas hat es wenig Verbesserungen gegenüber früheren Untersuchungen gegeben. Aber immerhin waren keine Höchstwertüberschreitungen zu beanstanden. „Leider mussten wir auch heuer wieder in einer Probe einen Gift–Cocktail mit bis zu neun unterschiedlichen Pestiziden nachweisen. Das ist bei spanischen Paprikas anscheinend immer noch üblich„, so Sedy. „Im Gegensatz dazu sind solche Pestizid–Cocktails in österreichischen Produkten bisher die große Ausnahme. Gerade bei Paprika setzen heimische Produzenten ähnlich wie bei Rispentomaten auf Nützlinge statt auf Pestizide. Doch jetzt hat die österreichische Agrarpolitik eine fatale Weichenstellung vorgenommen, mit der der Weg in Richtung Pestizid–Intensiv–Landwirtschaft geebnet worden ist. Durch das Agrarrechtsänderungsgesetz sind allein für österreichische Tomaten zukünftig rund 35 zusätzliche, bisher nicht erlaubte Pestizide zugelassen. Wir befürchten, dass wir diese Pestizide von nun an auch auf österreichischen Produkten finden müssen„, so Sedy. Am 6. Februar dieses Jahres wurden alle in den Niederlanden zugelassenen Pestizide auch in Österreich zugelassen – ohne vorherige Überprüfung auf Umwelt– und Gesundheitswirkung. „Die aktuellen Testergebnisse zeigen, dass das Gesundheitsministerium die österreichischen Konsumentinnen nicht vor Rückständen schützen kann. Die Änderung des Agrarrechts droht die Rückstandsproblematik zusätzlich zu verschärfen und muss sofort aufgehoben werden„, so Sedy abschließend.